Michael J Sheehy

Ghost On The Motorway

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.06.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Kristin Krauß


Ghost On The Motorway, Glitterhouse Records, 2007
Michael J. Sheehy Voices, Guitars, Percussion, Organ, Bass, Melodica
Jonathan Daniels Double Bass
Alex Vald Mandolin
Patrick McCarthy Banjo, Mini Accordian, Slide Guitar, Guitars, Grunts, Percussion
Fiona Brice Violin
Andrew Park Bass
Paul Martin Drums
Ed Harcourt Saw, Music Box, Organ, Percussion, Grunts
Sandy Mill, Charlie Beddoes, Lian Warmington, Victoria Benjamin Backing Vocals
Produziert von: M. J. Sheehy & Laurence Ash Länge: 42 Min 33 Sek Medium: CD
1. Break In The Clouds7. Torriano Avenue
2. Curse The Day8. Song For Davy
3. Crawling Back To The Church9. Company Man
4. Retread The Dry Bony Ground10. Ghost On The Motorway
5. Bloody Nose11. So Long Sorrow Town
6. New Orleans 12. Son Of Blue Moon

Der besessene Glaube an vertane Chancen kann lähmend sein. Und rückwärtsgewandt versauert man dann und lässt den Moment unbesehen verstreichen. Unlogisch, unnötig, manchmal fatal. Besser doch die Augen und Ohren auf, auch wenn man gerade leise eine Träne oder ein Lächeln wegdrücken muss. Auf hundert Kopfschütteln folgt ein "Ach!" Und das lohnt sich.
Wie das "Ach!", welches einem über die Lippen kommt, wenn Michael J. Sheehy mit seinem bereits vierten Solo-Album den kleinen Zirkus betritt, dem man Platz einräumt im Alltagsgeschehen.

Was ist einem hier bisher entgangen, könnte man grübeln und schier verzweifeln. Oder einfach Stille einkehren lassen, sich noch ein Bier, ein Glas Wein oder doch gleich einen guten irischen Whiskey einschenken (und ganz nebenbei und unbemerkt wieder mit dem Rauchen anfangen).
"There's something awful rollin' in from the sea..." ist die erste Textzeile, wir reiten auf einem alten Gaul, halten unter einem verwitterten Baum, das Meer rauscht bedeutungsvoll und Rettung ist sowieso und niemals in Sicht, wie schön. Und weiter geht's, der irisch-stämmige Londoner, der so amerikanisch klingt, dass er dabei schon wieder an europäische Wurzeln gemahnt, verflucht den Tag an dem er das erste Mal ihren Namen hörte; er kriecht zurück in die Kirche, reumütig, geläutert, abgefuckt.

Es kocht, es brodelt, es legt sich wieder, es ätzt, es zehrt, es gärt, es legt sich wieder. In einer wilden Höllenfahrt durch Folk und Gospel, Country und Folk, Roots und Blues und wieder Folk, ein fiebriger und dennoch abgeklärter Traum in schwarz-weiß, dunkelrot und sepia. Und dann doch wieder ganz entspannt, ganz gelassen, beinah unbeschwert wie Nick Drake, wenn allein das nicht schon eine sich selbst ausschließende Beweisführung wäre.

Es fallen Namen wie reife Früchte bei zu hohen Temperaturen vom Baum: 16 HORSEPOWER, Townes Van Zandt und pssst - niemand hat's gehört, niemand hat's gesehen, aber "I realised I'd been flogging a dead horse" ist eine Zeile, die hätte auch der Meister höchstpersönlich schreiben können, knarzig, geerdet und erleuchtet. So wie dieses Album, das nachhallt für hundert verschwendete. Kein Moment verstreicht unnütz, wenn er Vorbereitung für solche Musik ist.

Kristin Sperling, 23.06.2007

 

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