Michael Katon

Live And On The Prowl!

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.11.2007
Jahr: 2007

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Michael Katon Homepage



Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Live And On The Prowl!, Provogue / Mascot Music Productions and Publishing BV, 2007
Michael Katon Vocals, Guitar
Johnny "Bee" Badanjek Drums
"Sid" Cox Bass, Backing Vocals
Richard Snel Master Of Ceremonies
Produziert von: Michael Katon Länge: 69 Min 15 Sek Medium: CD
1. Guitar For My Friend7. Bad Machine
2. Yeah . But We Can Boogie/Come On Back To Hell8. Luv A Dawg
3. American McMofo9. Whiskey Hill
4. Red Moon Risin'10. Rock'n'Roll Man
5. Back To Your Cages11. Motorcycle Blues
6. On The Prowl (For A Hoochie MaMa)12. Love Hoo Doo

Wie ein Kollege in seinem Review zu Michael Katons letztem Album "MK" treffend feststellte, hat der hochgewachsene Amerikaner anscheinend die Hoffnung auf eine Karriere mit größeren, kommerzielleren Erfolgen aufgegeben. "Recorded during the 2006 'MK' European Tour", wie im spartanischen Booklet aufgeführt, schert sich Katon live um nichts und niemanden mehr und zieht kompromisslos sein "Ding" durch. Alleinverantwortlich fürs Songwriting und die Produktion, legt der Mann mit "Live And On The Prowl!" einen Konzert-Mitschnitt vor, der sich gewaschen hat.

Die Frage nach der passenden Schublade für die Musik von Michael Katon wird zumeist mit "Blues" beantwortet. Findet man seine Album überhaupt in einem der immer weniger werdenden Etablissements für Tonträger, dann eben in der Regel dort, wo ihn auch ein Rock-Sender wie der niederländische "Radio Arrow" gelegentlich in eine spezielle Sparten-Show packt - beim "Blues". Doch was hat der Mann wirklich mit Eric Clapton, Joe Bonamassa oder Robben Ford gemeinsam? Vielleicht ein paar Wurzeln ... Katon steht für knüppelharten, boogie-versetzten, hardrockigen, mehr oder weniger groovigen - "Blues"! Oder "Bikerrock"? Egal, Feingeister werden bereits nach den ersten Tönen entsetzt den Raum verlassen. Pur, rau, ungehobelt, immer geradeaus spielt sich Michael Katon auf seiner Stratocaster, begleitet von seinen zwei Rhythmus-Mannen, durch einen Set der so klingt, als wäre er in der Holzhütte nebenan aufgenommen worden. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. "Live And On The Prowl!" glänzt durch authentische Aufnahmen, welche gewiß von einigen Hörern als Unverschämtheit empfunden werden. Die Scheibe klingt roh und ungeschlacht, direkt aus den Lautsprechern des Clubs in die heimischen Wohnzimmer transportiert. Keine Overdubs, keine Nachbesserungen, sondern direkt in die Fresse! Oder wie es so schön im Booklet heißt: For All Our Wild Ass Fans ... World Wide!

Der zu Beginn des Gigs wie üblich als "Boogie Man From Hell" angekündigte Katon legt mit seinen Jungs gleich los wie die berühmte Feuerwehr. Guitar For My Friend und Yeah... But We Can Boogie/Come On Back To Hell rasen im Schweinsgalopp los. Die Rhythm-Section bietet ihrem Frontmann ein solides Fundament, auf welchem dieser sich wie ein Berserker austobt. Im Verlauf von Yeah... taucht für einen kurzen Augenblick der alte Klassiker Baby, Please Don't Go (an dem sich u.a. bereits AEROSMITH und Ted Nugent erfolgreich versuchten) auf, um in ein Solo á la Angus Young zu verfallen. Katon scheint mit Whiskey zu gurgeln. Während American McMofo röhrt und bellt er sich durch einen Track, dessen Aggressivität bei jeder Note spürbar wird. Red Moon Rising wirkt nicht weniger bedrohlich, doch durch die Zurücknahme des Tempos wird die Power des Trios eher schleppend ins Publikum transportiert. Wenn sich bei dieser Scheibe überhaupt ein Schwachpunkt ausmachen läßt, dann wohl im Fall von zuweilen an BLUE CHEER erinnerndem Back To Your Cages. Mit der endlosen Wiederholung des Song-Titels wird das Band-Kraftwerk zuweilen aus dem Takt manövriert, die wohl eingefahrene Spur für Momente der Desorientierung verlassen.

Katon, der Biker mit seiner Harley Davidson, begibt sich in Bad Machine stetig auf Serpentinen mit seiner Maschine den Berg hinauf, während er den Whiskey Hill anschließend am anderen Ende wieder herunter rast und parallel zum Motorcycle Blues die unendlichen, staubigen Routen jenseits der großen Highways beackert. Vergleiche hinken oft, doch der Whiskey Hill scheint einem Chateau Laffite '59 Boogie (FOGHAT) zuweilen ebenbürtig, ein Slide-Boogie-Rocker vom Allerfeinsten. Was ist ein Rock'n'Roll Man? Michael Katons nicht ganz überraschende Antwort dreht sich um Drinks, Chicks und explodierende Verstärker. Klischees? Mag sein, aber wenn sie in solch ehrlicher Form herübergebracht werden? Schwerer Blues, das steht für Luv A Dawg oder Love Hoo Doo, wo in ausschweifenden, aber sich niemals in Belanglosigkeiten verlierenden Soli gezeigt wird, das "play some mean, dirty blues for me" nicht nur eine heruntergedroschene Phrase, sondern die pure, begeisternde Realität bis in die heutigen Tage sein kann. Die überlangen, jedoch zu keinem Moment langatmigen Tracks tragen wie jeder andere auf "Live And On The Prowl!" vertretene Titel zum mehr als gelungenem Gesamteindruck dieses 12-Song-Brechers bei.

P.S.: Epi, who the f... is Rob Tognoni? -:)))))))))))))))))

Jürgen Ruland, 10.11.2007

 

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