Michael Monroe Blackout States, Spinefarm Records, 2015 |
Michael Monroe | Gesang & Saxophon | |||
Steve Conte | Gitarre | |||
Rich Jones | Gitarre | |||
Sami Yaffa | Bass | |||
Karl Rockfist | Schlagzeug | |||
| ||||
01. This Ain't No Love Song | 08. Blackout States | |||
02. Old King's Road | 09. Under Northern Lights | |||
03. Goin' Down With The Ship | 10. Permanent Youth | |||
04. Keep Your Eye On You | 11. Dead Hearts On Denmark Street | |||
05. The Bastard's Bash | 12. Six Feet In The Ground | |||
06. Good Old Bad Days | 13. Walk Away | |||
07. R.L.F. | ||||
Als Sänger und Frontmann der schwedischen Sleaze-Rocker HANOI ROCKS wurde Michael Monroe bekannt. Die Band war ein Vorbild für zahlreiche nachfolgende schwedische Hard Rock Bands wie THE HELLACOPTERS, die BACKYARD BABIES oder deren Gitarristen DREGEN. Nach dem tragischen Unfall-Tod des Schlagzeugers Nicholas „Razzle“ Dingley 1984 zerbrach die Band und auch eine zwischenzeitliche Reunion Anfang des Jahrtausend hielt nur einige Jahre, so dass Monroe seit 2008 wieder als Solo-Künstler unterwegs ist.
Auf "Blackout States" zelebriert Monroe zusammen mit früheren Mitglieder von HANOI ROCKS, den NEW YORK DOLLS und DANZIG seinen sleazigen Hard Rock mit Punk-Einflüssen und entsprechender Street-Attitüde. Dass dabei die Melodien nie zu kurz kommen ist bei Michael Monroe eigentlich schon Gewohnheit, aber es ist wunderbar zu hören, was dem Veteranen auch nach rund 30 Jahren im Geschäft noch an Ohrwürmern einfällt, hier nachzuhören bei Old King’s Road, Goin‘ Down With The Ship, Keep Your Eye On You und Good Old Bad Days . Damit ist auch klar, dass die Stärke der CD insbesondere in der ersten Hälfte liegt und sich weiter hinten auch mal die ein oder andere Durchschnitts-Nummer einschleicht – aber alleine die ersten sechs Nummern alleine sind die Anschaffung der Scheibe wert.
Musikalisch schlägt Monroe mit seiner Band eine Brücke zwischen den RAMONES (This Ain’t A Love Song, R.L.F.), den alten, „gefährlichen“ ROLLING STONES (Keep Your Eye On You), jüngeren Alice Cooper-Nummern (The Bastard’s Bash) und rockigen Bruce Springsteen-Anleihen (Permanent Youth, inklusive Saxophon-Solo). Ein Mix, der auf den ersten Blick merkwürdig erscheint, aber auf der CD erstaunlich reibungslos funktioniert. Denn die Produktion von Chips Kiebye erlaubt auch den moderateren Rock-Songs noch dieses Street-Feeling, diese Portion Dreck unter den Fingernägeln, die eine gute Rock-Scheibe einfach braucht.
"Blackout States" ist ein rundum gelungenes, frisches punkiges Sleaze Rock- oder sleaziges Punk Rock-Album geworden, von der ersten bis zur letzten Nummer randvoll mit Hooks und Refrains, die sich schnell ins Ohr setzen. Mit This Ain’t No Love Song hat er eine kleine Punk-Hymne für die Ewigkeit geschaffen, die insbesondere RAMONES-Fans die Tränen der Rührung in die Augen treiben wird. Auf “Blackout States“ quillt die Begeisterung aus jeder Rille und Monroe erzählt von den guten alten schlechten Tagen seiner Karriere. Angesichts der Qualität solcher Veröffentlichungen kann man nur hoffen, dass Monroe uns noch lange in dieser Form erhalten bleiben wird.