Michael Romeo

War Of The Worlds//Pt. 1

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.07.2018
Jahr: 2018
Stil: Progressive Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Michael Romeo
War Of The Worlds//Pt. 1, Mascot Label Group, 2018
Michael RomeoGitarre, Bass, Keyboards & Orchester
Rick CastellanoGesang
John “JD” DeServioBass
John MacalusoSchlagzeug
Produziert von: Michael Romeo Länge: 53 Min 01 Sek Medium: CD
01. Introduction06. Believe
02. Fear Of The Unknown07. Difference
03. Black08. War Machine
04. F*cking Robots09. Oblivion
05. Djinn10. Constellations

Michael Romeo ist bekannt als der kreative Kopf der amerikanischen Progressive Metaller SYMPHONY X, deren Aushängeschild er – neben Frontmann Russell Allen – mit seinen Fähigkeiten an der Gitarre und bei den Kompositionen ist. Was nicht allen bewusst ist, dass ist der Umstand, dass die Band damals eigentlich aus einem Solo-Album von Romeo heraus entstand (nachdem dieser 1994 die Scheibe “The Dark Chapter“ aufgenommen hatte, wurde er gefragt, ob er denn eine Band habe, die ebenfalls Material wie dieses spiele – daraufhin suchte er sich eine zusammen). Seit dem jüngsten Album, “Underworld“, aus dem Jahr 2015 passiert an dieser Front allerdings aktuell nichts. Da ein Musiker wie Romeo aber immer kreativ ist, hat er eine neue Band zusammengetrommelt und ein neues Solo-Album eingespielt.

Dass Romeo sich für eine komplette Band entschieden hat macht klar, dass es sich bei “War Of The Worlds//Pt.1“ nicht um eine Scheibe im Stile seines ersten Solo-Ausflugs handelt, der insbesondere seine neoklassizistische Seite in den Mittelpunkt stellte, sondern um eine richtige Metal-Scheibe mit all den Trademarks, für die Romeo bei seiner Hauptband auch steht: kernige Riffs, technisch komplexes Material mit einer Menge „Thunder and Lightning“, was den Spielstil des Amerikaners (donnernde Riffs und blitzschnelle Saiten-Läufe) ja auch sehr treffend bezeichnet.

Und so legt Romeo mit seinen neuen Mitstreitern gleich mal mächtig los. Nach der dramatisch einleitenden Introduction haut man mit Fear The Unknown und Black zwei Knaller im besten SYMPHONY X-Stil raus, wobei der Opener stellenweise schon auch mal eine gewisse Vorliebe für klassische Yngwie J. Malmsteen-Werke offenbart. Danach präsentieren Romeo und Co. die erste wirkliche musikalische Überraschung: F*cking Robots mischt die knallharten Riffs mit ebenso harten Dubstep-Sounds, so wie es schon KORN zuvor getan haben. Und wenn man sich von seiner ersten Überraschung erholt hat, dann funktioniert diese Kombination recht gut. Und gleich hinterher schiebt Romeo mit Djinn einen fast schon prototypischen KAMELOT-Track. So was hat man von dem Gitarristen bislang so noch nicht gehört.

Anschließend wird es dann wieder eher typisch für das bisherige Werkschaffen des Michael Romeo, aber zu keiner Zeit langweilig. Der Maestro hat sich wieder einige feine kompositorische Kniffe einfallen lassen, die in fast schon cineastischen Soundscapes aufgehen und mit passenden Refrains und Gesangsmelodien daher kommen, die das gesamte beeindruckende Spektrum von Sänger Rick Castellano zeigen, der eine etwas weichere Stimme als Allen hat, damit aber die hymnischen Momente des Albums fast noch besser transportieren kann. An mancher Stelle – etwa in dem fantastischen Believe - erinnert er von der Melodieführung an einen jungen James LaBrie (DREAM THEATER).

Was man dem Album auf jeden Fall wieder verstärkt anhört, dass ist die Rückbesinnung auf klassische Elemente im Sound, sowohl was Streicher- und ganze Orchester-Sounds anbelangt aber auch in den Gitarrenläufen. Ein Beispiel dafür ist die War Machine, die ein gewisses Faible für Wagner und seine Musik nicht verleugnen kann. Das verwebt Romeo sehr geschickt mit seiner wieder einmal beeindruckenden und begeisternden Gitarren-Arbeit, die aber nicht alleine im Zentrum des Klangspektrums steht (wie man dies beim Solo-Album eines Gitarristen ja manchmal erwarten könnte), sondern nur ein Bestandteil unter vielen anderen gleichberechtigten ist. Insgesamt erinnert mich die Musik von ihrer Bandbreite am ehesten an frühe SYMPHONY X-Meisterwerke wie “V: The New Mythology Suite“ oder “The Odyssey“.

Fazit: “War Of The Worlds//Pt.1“ ist ein Album, das natürlich SYMPHONY X-Fans sofort gefallen wird. Einmal abgesehen von der überragenden Stimme eines Russell Allen ist alles dabei, was die Haupt-Band von Romeo auch schon immer ausgezeichnet hat. Mit Castellano hat der Gitarrist aber ein beeindruckendes Talent dabei, um diesen Ausfall ganz hervorragend zu kompensieren. Und bei den Kompositionen zeigt er hier einmal mehr sein unbestreitbares Talent. Und den Titel können SYMPHONY X-Anhänger allerdings durchaus auch als Drohung verstehen, denn auf einen Teil 1 dürfte unweigerlich wohl ein Teil 2 folgen – und das spricht nicht für ein baldiges neues Werk der Haupt-Band. Sollte der Nachfolger dann allerdings auch so genial wie dieser Einstand ausfallen, dann gibt es zumindest von meiner Seite keine Beschwerden, denn auf allen Ebenen und von Vorne bis Hinten ist “War Of The Worlds/Pt.1“ ein absolutes Meisterwerk.

Marc Langels, 13.07.2018

 

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