Michael Schenker

Temple Of Rock

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.10.2011
Jahr: 2011
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Michael Schenker
Temple Of Rock, in-akustik, 2011
Michael SchenkerGuitars
Michael VossVocals
Herman RarebellDrums
Pete WayBass
Wayne FindlayKeyboards
Additional Musicians:
Robin McAuley, Doogie WhiteVocals
Rudolf SchenkerGuitar
Leslie West, Michael AmottGuitar on How Long (3 Generations Guitar Battle Version)
Don Airey, Paul RaymondKeyboards
Chris Glen, Neil Murray, Elliot "Dean" RubinsonBass
Carmine Appice, Simon Phillips, Chris Slade, Brian TichyDrums
Produziert von: Michael Schenker & Michael Voss Länge: 64 Min 13 Sek Medium: CD
01. Intro (Performed by William Shatner)10. Scene Of Crime
02. How Long11. Saturday Night
03. Fallen Angel12. Lover's Sinfony
04. Hanging On13. Speed
05. The End Of An Era14. How Long (3 Generations Guitar Battle Version)
06. Miss ClaustrophobiaBonus Tracks:
07. With You15. Remember
08. Before The Devil Knows You're Dead16. Miss Claustrophobia (Radio Edit)

"Computerlogbuch der Enterprise, Sternzeit 29102011 ..." ja, es ist tatsächlich die Stimme von Captain Kirk, die uns im Intro dieses Albums begrüßt! Aber vom "Raumschiff Enterprise" erzählt er uns natürlich nix, sonder viel mehr von der Sinnlosigkeit des Krieges und dem Ende einer Mission.
Am Ende (s)einer Mission ist Michael Schenker offenbar noch nicht und in den letzten Jahren - unter seinem oder dem MSG-Banner - erscheint er mir umtriebiger denn je. Um seinen "Tempel Of Rock" zu erbauen, hat er gleich eine ganze Reihe von verdienten Weggefährten rekrutiert. Was da an Rock-Legenden sich die Klinke in die Hand gegeben hat, ist schon beeindruckend. Ja, sooo überbeschäftigt sind die allesamt nicht mehr, aber es zeugt doch von gewisser Hochachtung, wenn sich diese Könner zur Mitwirkung bereit erklären.
Im ersten Song - How Long (mit dem Text macht dann die Ansprache von William Shatner auch Sinn) - sind mit Ex-WHITESNAKE-Basser Neil Murray und Ur-MSG-Drummer Simon Phillips gleich zwei Top-Rhythmiker am schaufeln in der Antriebsmaschine. Schenker dudelt darüber gewohnt gekonnt, besonders im Solo. Ich bin leider kein so großer Freund von Sänger Michael Voss, zu dessen Lieblingsplatten DEF LEPPARDs "Pyromania" gehört, aber wer sich im 80er Hard Rock gut aufgehoben fühlt, der hat damit wohl weniger Probleme.
In Fallen Angel gibt man sich ein etwas härterer, fast "doomiger", obwohl man mit Ex-SCORPIONS Herman ("The German") Rarebell und Ex- (Entschuldigung für die vielen "Ex", aber das wird hier noch öfter kommen) UFO-Tieftöner Pete Way zwei ausgewiesene Party-Vögel an Bord genommen hat. Hat denn auch ganz guten Drive, aber im Refrain wird's mir doch arg zu seicht und mittelströmig.

Bei Hanging On springen mit Paul Raymond und Bruder Rudolf Schenker zwei weitere alte Kollegen auf und helfen mit, dass der Druck im Kessel leicht erhöht wird. Gefällt mir eigentlich recht gut. Muss man laut hören. Gerade die zweistimmigen Gitarren. Es geht doch nichts über eine gewisse Simplizität.
Wie man es mal richtigen krachen lässt, zeigt dann Carmin Appice, der für The End Of An Era den Schlagzeugstuhl entert. Prescht ziemlich geil dahin. Klingt halt wie viele 80er Metal-Bands aus der zweiten Garnitur, aber Schenkers Solo macht doch einiges wett, auch wenn man das in ähnlicher Form schon gehört hat. Da kann nur noch Don Airey (Ex- ..., na, ja, jetzt aber!), an den Keyboards, etwas dagegen setzen.
Miss Claustrophobia gibt’s gleich zweimal - auch als Radio Edit - und bietet beides mal verhältnismäßig harte Gitarrenbretter auf. Auch Voss stresst sich ziemlich in den Gesang, aber irgendwie ist auch hier der Refrain ein bisschen zu lasch. Das trifft im Übrigen auch auf die Produktion zu. Ich denke, da wäre mit einem Spitzenproduzenten mehr herauszuholen gewesen. Ich weiß nicht, irgendwie hab ich auch den Eindruck, das Voss sich ein bisschen sehr an Jon Bon Jovi orientiert. Hört euch mal den Break in Miss Claustrophobia an!

Natürlich kann Michael Schenker immer noch und jederzeit mit seinem klassischen Sound und Stil ein kleines Leuchten auf das Gesicht des Hard Rock-hörigen zaubern. Einfallsreicher als bei With You war er da zwar schon, aber allein die Tatsache dass hier mit Rarebell und Rudi Schenker sozusagen 3/5 alte SCORPIONS agieren ist doch ganz interessant. Hier fehlt auch nur Meines Gesang, um eine entsprechende Nummer draus zu machen. Mir ist diese Ballade trotzdem zu schal.
Der Gesangsdienste von Doogie White hat sich auch schon Ritchie Blackmore beim letzten RAINBOW-Aufguss bedient und ich muss sagen, die Bombast-Nummer Before The Devil Knows You're Dead kommt mit dessen Stimme gar nicht schlecht. Die Keyboards sind ein bisschen zu dick aufgetragen, aber ansonsten hat das schon Power.
Druck machen auch Chris Slade und Chris Glenn (eine kurze Suchmaschineneingabe dürfte hier für reichhaltige Info sorgen), die in Storming On auch gefordert sind, um die süßlichen Einwürfe immer wieder in einen brettharten Rocker zu verwandeln. "Oh destiny, I'm feeling sorry...", ja, mir tut's auch leid, aber Scene Of Crime hat seine gut rockenden Momente, aber insgesamt ist mir das zu verworren und zusammengeschustert. sollte sich problemlos an die SCORPIONS verkaufen lassen, wenn die nicht ... na, warten wir's ab.
Wer hätte es gedacht, aber mit Robin McAuley findet sich noch ein "verlorener Sohn" ein. Mit dem Sänger waren MSG ja zwischenzeitlich zur McAULEY SCHENKER GROUP mutiert. Lover's Sinfony bringt nicht unbedingt beste Erinnerungen an diese Zeit zurück, auch wenn die Stimme eine willkommene Abwechslung bringt.
Ganz interessant dann die zweite Version von How Long, welche hier den Zusatz "3 Generations Guitar Battle Version" bekommt. In die Schlacht ziehen neben Schenker noch Gitarren-Massiv Leslie West und Michael Amott (u. a. ARCH ENEMY und CARCASS). Letzterer ohnehin von Schenker beeinflusst und Ersterer ein Einfluss für die meisten Rock-Gitarristen. Was bei solchen Treffen rauskommt, kennen wir und so ist das mehr ein Fest für Gitarristen - wie nicht anders erwartet.
Den "Tempel of Rock" hat sich Michael Schenker mit anderen Scheiben längst geschaffen. Hier legt er ein bisschen Holz aufs Feuer, damit derselbige auch beheizt bleibt. Zum Flächenbrand langt's nicht, aber zum Händewärmen ist's schon recht. Und in der kalten Jahreszeit ist man auch dafür dankbar.

Epi Schmidt, 29.10.2011

 

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