Michael Stanley

Just Another Night

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.11.2008
Jahr: 2008

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Michael Stanley Homepage



Redakteur(e):

Steve Braun


Just Another Night, Line Level Music, 2008
Michael StanleyVocals, Guitars, Bass
Gäste:
Jennifer Lee, Eroc SosinskiVocals
Danny Powers, Marc Lee ShannonGuitars
Bob PelanderKeyboards
Paul ChristensenSaxophone
Ed CanerViolin, Viola
Tommy DobeckDrums
Rodney PsykaPercussions
Produziert von: Michael Stanley Länge: 75 Min 18 Sek Medium: CD
01. Just Another Night08. The Only Time That Matters
02. Lap Dogs Dance09. Pay Me Now
03. Tupelo Rain10. Angelina
04. Throwing Shadows11. The Real Thing
05. Did Somebody Order A Heartache12. Kensington Place
06. Any Time I Try13. Winter
07. Somebody Do Something14. "hidden track"

Um erneut mit der Tür ins Haus zu fallen: Michael Stanley legt uns mit "Just Another Night" ein ganz starkes Stück amerikanischen Mainstream-Rocks vor. Das ist beileibe keine Überraschung, denn Michael Stanley hat sowohl Solo als auch mit seiner MICHAEL STANLEY BAND stets für überzeugende Alben gesorgt.
Der 60-jährige stammt aus dem "Heartland" der US, aus Ohio, und hat seinen Musikstil gerne augenzwinkernd als "Heartland-Rock" bezeichnet. Nun, Stanley ist immer etwas im Mainstream geschwommen, das aber immer überzeugend und gut. Auch auf seinem hier vorliegenden neuesten Werk, "Just Another Night", klingt er zeitweise so wie Jackson Browne zu seinen "Lives In The Balance"-Zeiten. Mit Jackson Browne verbindet ihn zudem eine tiefe Freundschaft. Als aufrechter Demokrat hat er so manche Wahlveranstaltung mit dem sympathischen Westcoast-Barden bestritten. "Bushs" Amerika ist nicht das seine - kritische Seitenhiebe, kaum verdeckt plaziert, konnte sich Michael Stanley auch auf "Just Another Night" nicht verkneifen. Wie groß muss seine Hoffnung auf nun anbrechende, hoffentlich bessere Zeiten sein....

Michael Stanley entstammt musikalisch der 70er Westcoast-Scene, dem Umfeld der EAGLES und der DOOBIE BROTHERS. Mit dem langjährigen EAGLES-Produzenten Bill Szymczyck hat er ebenso zusammengearbeitet, wie mit Dan Fogelberg auf dessen frühen Alben. Auch Joe Walsh , Todd Rundgren und David Sanborn griffen gerne auf seine instrumentarischen und kompositorischen Fähigkeiten zurück.
Michael Stanleys erste beiden Scheiben brachten damals sehr angesagten Country-Rock hervor. Rosewood Bitters und Yours For A Song sind ultimative Stanley-Songs aus dieser Schaffensphase. Seinen größten Charts-Erfolg konnte er mit seinem 81er "Heartland"-Album verbuchen, das bis auf # 6 der US-Billboards kletterte. In The Heartland aus dem Album "North Coast" kletterte ebenfalls bis auf # 6 der Single-Charts - frage noch einer, warum Stanley sich als "Heartland"-Rocker bezeichnet ;-)
1986 wurde die MICHAEL STANLEY BAND aufgelöst, und der Chef verabschiedete sich für zehn Jahre von der Bühne, um als Produzent eher im Hintergrund zu arbeiten. Seit 1996 hat er als Solo-Künstler satte acht Scheiben abgeliefert. "Just Another Night" ist der neunte Arbeitsnachweis und ein durchweg gelungener dazu.

Der Opener Just Another Night In America setzt musikalisch und textlich genau an Jacksons Brownes For America an. Es klingt etwas angestaubt nach den Mitt-80ern. Aber mit dem schwerblütigen Lap Dogs Dance folgt sogleich ein richtiges Schwergewicht. Ein "sumpfiger" Hard-Rocker, der auch textlich vom Leder zieht. Amerikas Sünden, durch Bush in schwindelerregende Höhen getrieben, können nur mit Tupalo Rain abgewaschen werden. Elvis Presleys Geburtsort als Hebamme für des aufrechten Amerikas Wiedergeburt. Throwing Shadows ist eine herzzerreißende Schnulze - ein Duett mit Jennifer Lee, einer begnadeten Sängerin aus L.A., die noch mehrfach im Verlauf dieses Albums zu hören sein wird.
Ebenfalls unter die Highlights dieses Albums muss unbedingt noch Somebody Do Something eingereiht werden. Auch hier wieder ein mächtiger Rocker, mit angezogener Handbremse zwar, aber enorm druckvoll. Die Hammond B3 gurgelt sich durch den Song und die scharfkantigen Bläsersätze setzten punktgenaue Nadelstiche. Bei solch starken Songs und vor allem der enormen Spieldauer kann man die zwei schächeren Nummern duraus verschmerzen: The Only Time That Matters, wieder im Dütt mit Jennifer Lee, ist so ein glatter 80ies Love-Song und Kensington Place eine Ballade, die sicherlich so manchem Hörer sehr gefallen wird. Mir sind aber die Streicher zu dick aufgetragen, sodass mir die Nummer etwas zu "klebrig" ist. Aber das ist natürlich wie immer reine Geschmackssache....
Nein, da halte ich mich lieber an den Power-Rocker Pay Me Now mit seinen wunderschönen Hooklines, der zauberhaften Jennifer Lee und der fulminanten Horn-Section. Die bärenstarke Ballade Angelina bringt es auf sechseinhalb kurzweilige Minuten, gekrönt von den gefühlvollen Soli des Saxophonisten Paul Christensen. Der würdige Abschluss von "Just Another Night" ist der Longtrack Winter. Zu Beginn an den STYX-Klassiker Boat On A River erinnernd, steigert sich der Song kontinuierlich, Folkelemente einbauend. Wenn dann nach viereinhalb Minuten das Orchester einsteigt, nimmt der Song plötzlich eine bombastische, leicht düstere Wendung. Erinnerungen an die ersten beiden Scheiben von ALAN PARSONS PROJECT werden wach - dann plötzlich ein "Filmriss", das abrupte Ende, dem noch ein A-Capella "hidden track" folgt.

Michael Stanleys "Just Another Night" ist ein hervorragendes Rockalbum geworden. Auch die Leser, die geringschätzig abwinken wenn sie das Wort "Mainstream" hören, sollten einmal die Möglichkeit nutzen in diese Scheibe online hineinzuhören. Nicht nur musikalisch spricht mich die Scheibe an - nein, auch für bestes Brainfood ist mit den exzellenten Lyrics gesorgt. Der Tonträger ist bis zum Platzen gefüllt - value for money!

Steve Braun, 29.11.2008

 

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