Michael Voss

Rockers Rollin' - A Tribute To Rick Parfitt

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.10.2023
Jahr: 2023
Stil: Rock
Spiellänge: 39:30
Produzent: Michael Voss

Links:

Michael Voss @ facebook


Plattenfirma: Massacre Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Rick Parfitt

Status Quo

Titel
01. Again And Again
02. Rain
03. Don't Drive My Car
04. For You
05. Rockers Rollin'
 
06. Oh! What A Night
07. Something 'Bout You Baby I Like
08. Reason For A Living
09. Coming And Going
10. Living On A Island
Musiker Instrument
Michael Voss Vocals, Guitars, Synthesizer, Keyboards, Rhodes Piano
Alex Toff Drums
Bob Young Harmonica on 'Coming And Going'
John Coghlan Drums on 'Living On An Island'
John Rhino Edwards Bass
Andy Bown Hammond Organ on 'Oh! What A Night'
Jackie Lynton Vocals on 'Again And Again'
Rick Parfitt Jr. Vocals on 'Something 'Bout You Baby I Like'
Ed Poole, Mat Sinner, Gegory Harper, Marc Lynn, Uwe Köhler Bass
Jens Skwirblies, Holggy Begg, Shannon Harris Keyboards
Tony Thorpe, Uwe Schneider, Andy Susemihl, Jörg Sander Guitars
Eva von der Frost, John Richardson Background Vocals
Jan David Percussion
Dieter Michel Brass

Die heilige Dreifaltigkeit der Rhythmusgitarren-Klopper? Klarer Fall: Keith Richards, Malcolm Young und Rick Parfitt. Dieser Tage ist es ja nun leider so, dass, außer dem unverwüstlichen Keef, zwei Drittel davon bereits das Zeitliche gesegnet haben. Unvergessen sind und bleiben sie. Da Malcolm meist eher aus dem Hintergrund agierte und gesanglich wenig bis nicht in Erscheinung trat, kann man sich da eine musikalische Würdigung schwer vorstellen (vom abspielen fast aller AC/DC-Alben mal abgesehen) , auch wenn jeder halbwegs Informierte weis, was der bei AC/DC geleistet hat.
Das trifft in mindestens diesem Maße, auch auf Richard John Parfitt zu. Im Grunde sind STATUS QUO ohne ihn ebenso wenig vorstellbar, wie die Bands von Keith und Malcolm ohne diese. Da Rick auch als Sänger äußerst wichtig war, kann man sich, anders als bei Malcolm, schon eher so ein kleines Tribute-Scheibchen vorstellen.

Der immer umtriebige Sänger/Gitarrist/Produzent Michael Voss, den man ja eigentlich eher der härteren Schiene zurechnet, dachte sich wohl (frei nach Udo Lindenberg), "Einer muss den Job ja machen" und trieb dazu anscheinend alles zusammen, was bei “One, two, three, four“ vom Baum gehüpft ist. Dazu gehören auch aktuelle und ehemalige Mitglieder von STATUS QUO! Pluspunkte gibt’s von mir auf jeden Fall schon mal für die Auswahl der Songs. Und den Start mit Again And Again (Zusatzpunkt für die eingeflochtene Ansage: “Is there anybody out there wanna rock?!“), stilgerecht mit Bläsern im Intro, die mir besser gefallen, als die Keyboards im Original. Geht dann auch schwung- und druckvoll weiter. Als Gastsänger ist hier Jackie Lynton dabei (1979 hat Rick Parfitt auf dessen zweitem Solo-Album mitgespielt) und im Hintergrund trällert John Richardson (Gründungsmitglied von THE RUBETTES). Insgesamt klingt es mir etwas zu glatt, aber Quos “If You Can't Stand The Heat“ hätte ja damals auch etwas mehr “Dreck“ vertragen können.

Was man von Rain im Original nicht behaupten kann, aber grundsätzlich wollen wir hier nicht alles Eins zu Eins vergleichen, denn es geht ja hier nicht um die beste Interpretation, sondern um die Ehrerweisung. Und man muss schon sagen, dass man auch bei diesem Titel sehr schnell mitwippt. Mat Sinner zupft den Bass perfekt und wenn man die Anlage ordentlich aufdreht, dann kommt da schon richtig Stimmung auf. Die Stimmen sind ein bisschen zu soft, aber Michael Voss kommt immerhin problemlos an die Töne hin. Selbst Rick hatte da mit den Jahren teils seine Schwierigkeiten. Sehr schönes Solo gegen Schluss von Andy Susemihl, der seinen eigenen Stil miteinbringt.

Voss wurde Ende der 70er Jahre zum QUO-Fan und da verwundert es wenig, dass ein Song wie For You, vom “Rockin' All Over The World“-Album vertreten ist. Klingt denn auch so richtig nach Spätsiebzigern, inkl. leichtem Westcoast-Touch. Deutlich mehr Laune verbreitet naturgemäß Rockers Rollin'! Auch hier glänzt Susemihl mit den passenden Gitarrensoli und Tim Oliver hämmert herrlich in die Tasten seines Pianos. Ja, ich weiß, könnte auch rauer sein, aber allein Susemihls zweites Solo fetzt richtig gut. Lautstärke rauf und ab geht die Party!

Auch mein QUO-Einstieg war die “If You Can't Stand The Heat“-Platte und auch heute noch zwingt mir Oh! What A Night ein Grinsen ins Gesicht. Für den Gesang hat Michael Voss seine Gattin, Eva von der Forst, mit ans Mikro geschleppt und für den unwiderstehlichen Groove sorgt QUO-Basser John “Rhino“ Edwards sowie Andy Bown für den Hammond-Schub aus dem Hintergrund. Wenn man diese Phase der Band mag, hat man hier richtig Spaß. Wie übertrumpft man den? Klar, mit einem gnadenlosen Stampfer wie Something 'Bout You Baby I Like, gesungen – Achtung! - von Rick Pafitt Jr.! Ja, der Filius ist persönlich hier dabei es verwundert wenig, dass der schon stark “Rick-mäßig“ klingt. Paar Prozente fehlen natürlich noch. Auch hier zupft “Rhino“ den Bass.

Dem Ursprungs-Jahr (1973) entsprechend, klingt Reason For A Living bluesiger, bleibt aber ein Boogie. John Edwards war da wahrscheinlich nicht mehr vom Bass weg zu kriegen. Die Gitarren teilen sich Jörg Sander (Udo Lindenberg, etc.) und Tony Thorpe (THE RUBETTES). Also auch da sind die Zutaten nahezu perfekt. Und immer wenn man denkt, was soll jetzt noch kommen?, zaubert Voss noch einen aus dem Hut: GOTTHARDs Marc Lynn übernimmt den Bass für Coming And Going und Bob Young spielt – wie auch schon auf dem Original (das er auch mit Rick zusammen geschrieben hat) – die bluesige Harmonika. Der Song wird zu unrecht oft übersehen und bekommt hier eine passende Würdigung. Wie auch sein Autor und Sänger.

Ist Living On An Island jetzt der typischste Parfitt-Song, dass dieses Album damit enden muss? Wohl kaum, aber die Midtempo-Ballade hat es nicht zufällig in manches Medley von STATUS QUO geschafft und allein vom Flair her ist sie der passende Abschluss für diese Tribute-Scheibe. Nicht zuletzt deswegen, weil hier tatsächlich noch einmal Original-Quo-Drummer John Coghlan am Schlagzeug sitzt! Auch wenn er nicht übermäßig gefordert wurde, trotzdem das berühmte i-Tüpfelchen. Abschließend – und fast überflüssig – muss man sagen, das Original ist nicht zu schlagen, aber Michael Voss hat hier einen sehr guten Job gemacht und der Aufwand, den er hierfür betrieben hat, weist ihn als wahren Parfitt/QUO-Fan aus. Und optisch macht er ja auch was her... Hat eigentlich jemand Francis Rossi eingeladen?

 

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