Love's A Cover, Glitterhouse Records, 2006 | ||||
Michael Weston King | Vocals, Acoustic & Electric Guitars, Harmonica, Percussion | |||
Alan Cook | Bass, Pedal Steel, Mandolin, Dobro | |||
Michael Cosgrave | Guitar, Harmonium, French Horn, Accordion, Piano | |||
Ben Jackson | Drums | |||
Phil Abram | Guitar | |||
Sean McFetridge | Bass | |||
Graham Baldwin | Hammond Organ | |||
Lou Dalgleish | Vocals | |||
Jackie Leven | Guitar, Finger Drum, Shaker | |||
| ||||
1. A Song For | 9. Simple Twist Of Fate | |||
2. Someday Never Comes | 10. Love In Mind | |||
3. Big Louise | 11. Blue Red And Grey | |||
4. She's Leaving | 12. No More Songs | |||
5. Young Hearts Run Free | 13. Can't Cry Hard Enough | |||
6. For No One | 14. Straight To You | |||
7. You Are Everything | 15. Doomed | |||
8. Alone Again Naturally | ||||
Bei der Zusammenstellung ihrer Cover-Alben zeigen sich die Künstler jeweils unterschiedlich motiviert. Bei dem einen ist es die sogenannte Schreibblockade (Paul Weller z.B.), bei dem anderen eine Huldigung an seine Jugendzeit und deren Lieder (Grant-Lee Phillips z.B.), beim nächsten wiederum eine lose Anhäufung von Songs, deren Autoren er bewundert, die ihn maßgeblich beeinflusst haben, letztlich Kompositionen, die der Interpret wohl allzu gerne selbst geschrieben hätte.
Beim vorliegenden, schon etwas älteren Michael Weston King-Album "Love's A Cover", verlegt sich der singende Ex-Chef der GOOD SONS auf eben jene Songs, die er in der Vergangenheit teilweise schon für diverse Tribute-Alben aufnahm (die mitunter aber niemals erschienen sind), Lieder, die nicht unbedingt zu seinen ultimativen Lieblingstracks gehören, aber dennoch seinen tiefen Respekt verdienen.
"Love's A Cover" kann man durchaus als Spiegelbild seiner eigenen Soloarbeiten erkennen, nicht wenige seiner vermeintlichen Einflüsse erblicken innerhalb des 15 Song starken Reigens erneut ein verändertes Tageslicht. Als ambitionierter Künstler deutet Michael Weston King seine Favoriten natürlich um, verpasst ihnen seine eigene Charakteristik, lässt quasi alte Bilder in einem neuen Rahmen funkeln. Der Betrachter bzw. der Hörer ist zumindest immer ein wenig erstaunt, überrascht mithin, selten irritiert, weil sich Weston King nie allzu weit von den Wurzeln der zu Grunde liegenden Kompositionen entfernt. Das ist auch gut so, denn man kann Lieder auch kaputt interpretieren. "Love's A Cover" tut dies nicht. Michael, selbst ein formidabler Songwriter - was er mit seinem aktuellen Soloalbum "A New Kind Of Loneliness" jüngst noch bewies - geht sehr behutsam mit den Vorbildern um, behandelt sie pfleglich aber bestimmt, lässt ihnen ihre Würde.
15 Songs von Townes Van Zandt über Scott Walker bis hin zu Neil Young und Bob Dylan, Nick Cave und Phil Ochs. Man könnte sagen, die üblichen Verdächtigen, stimmt sicher auch, aber die Art und Weise, wie Weston King diese Liebesarbeit umsetzt ist aller Ehren wert und trifft ins Herz.
Ein liebevoll zusammengestelltes Album, welches vor allen Dingen eine wunderbar heilsame Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, sich stets als sehr dezent und geschmackvoll instrumentiert zeigt, Kings ausgezeichnete Fähigkeiten als einfühlsamer Balladensänger unterstreicht und bei immerhin 15 Songs keinen einzigen Ausfall verzeichnet. Ein Album, von dauerhaftem Wert. Zeitlos.