Micke & Lefty feat. Chef

Let The Fire Lead

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.07.2020
Jahr: 2020
Stil: Blues
Spiellänge: 43:17
Produzent: Micke Bjorklof

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Plattenfirma: CRS / Hokahey Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Micke Bjorklof & Blue Strip

Dave Alvin

Diamond Dogs

Robert Johnson

Titel
01. Tell That Woman
02. Always Something Good
03. Big Bill Blues
04. Small Town Baby
05. Let The Fire Lead
06. The One
 
07. Gotta See My Church
08. You Gorgeous You
09. No Stuff Is Good Enuff
10. Rock'n'Bowl
11. I'm A Steady Rollin' Man
12. I Got To Tell You
Musiker Instrument
Micke Bjorklof Drums, Vocals, Harmonica, Dobro, Electric Guitar, Kazoo, Belly Claps
Lefty Leppänen National Resonator Guitar, Vocals, Acoustic and Electric Guitars, Mandolin, Tenor Banjo, Harmonica, Kazoo, Lap Steel
Chef Acoustic, Upright and Fender Bass, Electric Guitar, Piano, Kazoo, Belly Claps

Micke Bjorklof ist uns als Sänger, Gitarrist und Mastermind der Band MICKE BJORKLOF & BLUE STRIP bereits ein guter Bekannter und Garant für mitreißenden Blues nordeuropäischer Prägung. Nebenbei ist er seit 20 Jahren Bestandteil der Gruppierung MICKE & LEFTY feat. CHEF, zu dem neben ihm seine rechte Hand Lefty Leppänen  und der “Chef“ gehören, der nebenbei seine Band LUMBERJACKS (nicht verwandt, noch verschwägert mit Mitgliedern von MONTY PYTHON) am Laufen hat.

Es ist zwar schon eine Dekade ins Land gegangen, seit dem letzten Longplayer des Trios, aber ein 20jähriges Jubiläum muss natürlich gefeiert werden. Und dass wurde offenbar gemacht und genauso klingt ihre neues Album “Let The Fire Lead“. Man fühlt sich von Beginn an wie bei einem fröhlichen Abend im Pub um die Ecke. Kurz bisschen akustisches Viorgeplänkel – entfernt fühlt man sich an Moody & Marsden bei “Live From Hell“ erinnert – und schon stampft Willie Dixons Tell That Woman in wunderbarem, skandinavisch geprägtem Blues-Groove los. Der schon fast legendäre dreistimmige Gesang der Musiker fügt sich an den passenden Stellen zusammen und schon hält es einen nicht mehr auf dem Barhocker. Eine Lokalrunde, bitte!

Und dabei sind wir noch am Anfang!  Always Something Good vibriert langsamer, stimmungsvoller vor sich hin, aber so cool und so nahe an Neal Casal (der Herrgott hab in selig), dass einem fast ein paar Rührungstränen kommen mögen. Der Big Bill Blues stammt natürlich von und ist gemünzt auf den großen Big Bill Broonzy (gibt da übrigens ein sehr schönes Tribute-Album von Dave & Phil Alvin) und lädt zum gemeinsamen Sing-Along ein. Ist in Corona-Zeiten jetzt nicht so angesagt, aber ein Blueser hat schon andere Tage erlebt und übersteht auch das.

Leppänens Small Town Baby provitiert nicht zuletzt von Mickes energetischem Schlagzeugspiel und rockt schon direkt, während der Titelsong eher dem Folk-Bereich zuzurechnen ist und mich etwas an die akustisch angelegten Songs der DIAMOND DOGS erinnert. Wie fit die Herrschaften hier auf diversen akustischen Instrumenten sind, kommt übrigens ein ums andere Mal beeindruckend durch. Da wird mit ebenso viel Liebe, wie Leidenschaft und Können musiziert.

Bei The One vibriert es fast südamerikanisch – wer hätte gedacht, was bei uns im Norden für Emotionen möglich sind? - und nahezu sphärisch. Würde sicher eine gute Figur in den meisten Tarantino-Filmen machen.

Nachdem Lefty Leppänen, außer den Coverversionen, fast alle Songs auf diesem Album geschrieben hat, möchte man ihm mehr Spielraum bei BLUESTRIP wünschen, wenn nicht Band-Boss Micke Bjorklof in dem Bereich ebenfalls einen hervorragenden Job machen würde. Hier wie da, wäre You Gorgeous You mit seinem Drive ein Gewinner.

Dass weniger meist mehr ist, ist eine Binsenweisheit und so stimmt man in den Refrain von No Stuff Is Good Enough bereits beim ersten Mal freudig ein : “Less is more, less is more...“. Das geht auch, wenn man schon “ein bisschen mehr“ hat. Hart am Rockabilly bringt Rock'n'Bowl ein Schuss New Orleans-Flair im Stile von Marcia Ball und steigert die Stimmung noch weiter.

Damit keiner auf die Idee kommt, hier wäre nur feucht-fröhliches Beieinander und man nimmt es nicht so genau: Da wird durchaus ernsthaft und fundiert musiziert. Robert Johnsons Im A Steady Rollin' Man zeugt davon.

Mit dem fast zärtlichen I Got To Tell You verabschiedet sich das Trio. Hoffentlich nicht für weitere zehn Jahre und hoffentlich kann die Jubiläumstour hierzulande bald nachgeholt werden, denn, wie diverse Videos zeigen, dann werden wir mit diesen Typen noch mehr Spaß haben, als eh schon mit diesem Album.

 

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