Micky Moody

Don't Blame Me

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.01.2007
Jahr: 2006

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Micky Moody Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Don't Blame Me, Evangeline Records, 2006
Micky Moody Electric & Acoustic Guitars, Slide Guitar, Bass (Get Off My Back), Elementary Keyboards, Percussion, Vocals
Pete Stroud Bass
Micky Moody Jr. Drums, Percussion
Peter Hope-Evans Harmonica, Jew's Harp
Juan Cornetto, Al Duncan Backing Vocals
Produziert von: Micky Moody Länge: 60 Min 05 Sek Medium: CD
1. The Nicest Kind Of Blues8. Angry
2. Get Off My Back9. Wapiti's Spitfire
3. The Darker Side10. Just Wanna Possess You
4. A Taste For Bourbon11. Low-Down Cyrogenic Blues
5. What Am I Gonna Do?12. Don't Blame Me
6. Pretty Thing13. Judge And Jury
7. Changes14. Sleepwalk

Zusammen mit seinem Kumpel Bernie Marsden kennen wir Micky Moody in erster Linie als die rechte und die linke Hand des David Coverdale, bevor dessen Blues'n'Boogie Band WHITESNAKE sich aus dem Schatten des Blues verabschiedete. Vom Boogie is' auch nix mehr übrig...
Bei Micky sieht das schon anders aus und mit besagtem Bernie Marsden und Bassist Neil Murray hält er als M3 die Fahne der klassischen WHITESNAKE in den Wind. Mit Bernie war er auch die Jahre zuvor schon gern als THE MOODY MARSDEN BAND mal akustisch, mal elektrisch unterwegs und beim BORDERLINE Projekt machte er gemeinsame Sache mit Georg 'LIZARD' Bayer und Bruce 'DOC HOLLIDAY' Brookshire. Vor anderthalb Jahren war es Roger Chapman, der sich für seine Tourband die Dienste des Mr. Moody sicherte.
Mit den Stationen seiner Karriere könnte man noch Seiten füllen und er hat das ja auch erst kürzlich mit einem Buch getan. Zweifellos gehört Micky zu den besten Blues-Gitarristen Großbritanniens und an der Slidegitarre macht ihm so leicht keiner was vor.

Auf seinem neuen Solo-Album "Don't Blame Me" vereint er diverse Stilrichtungen und mit The Nicest Kind Of Blues lädt er uns gleich ein, zu einem herrlich swingenden Country-Rock mitzutänzeln. Da fühlt man sich, durch die zweistimmigen Soli, direkt an die ALLMAN BROTHERS, zu Zeiten als Dickey Betts die erste Geige spielte, erinnert. Stimmlich ist Micky ja kein Schreihals, sondern eher moderat, so Richtung George Harrison oder Marc Ford.
Derber klingt es im folgenden Get Off My Back, welches sowohl funky als auch swamp-groovend daherkommt und mit seinen "Rap-Vocals" recht modern klingt. Auch hier kommt man gern in Bewegung.
The Darker Side ist ein "Instrumental-Stück" aus wimmernden Slide-Tönen und Volume-Regler Mätzchen. Recht psychedelisch aber auch ganz interessant. Dann geht's aber gleich ein einen Blues-Boogie. A Taste For Bourbon rollt im klassischen Schema, unterstützt von einer Harmonika (Peter Hope-Evans). Vom 08/15-Blues-Band-Pfad hebt die Nummer dann Mickys Slide-Solo, das sowohl seine Fähigkeiten in dieser Spielart verdeutlicht als für das richtig geile Blues-Feeling sorgt. Natürlich kennt man einige seiner Licks bereits, aber genau solche Schmankerl will man von seinen Helden ja hören.
Es zirpt reichlich am Anfang von What Am I Gonna Do und sehr atmosphärisch streicht man dann durch den Song, in dem hier und da mal Gitarren aufflammen die eine gewisse Voodoo-Stimmung verbreiten.

Pretty Thing stammt von und klingt nach Bo Diddley und hat somit dessen typischen Beat. Reißt nicht völlig vom Hocker, was für mich an zuviel Mundharmonika und zuwenig Gitarre liegt. Zum mitgrooven ist es aber ganz passabel. Es gefällt mir dann schon weit besser, wenn in Changes Micky seine charakteristischen Slide-Riffs aufjaulen lässt. Klingt etwas nach Memphis, Tennessee und macht sofort gut Laune.
Wenn er Angry wird, dann klingt Micky offensichtlich etwas nach Hendrix und SRV, wieder mit einem ansteckenden Groove unterfüttert. Das aggressive (Wah-Wah) Solo macht dem Namen des Stückes alle Ehre.
Wie erwähnt, greift Micky auch gern mal zur Akustischen, was das instrumentale Wapiti's Spitfire veranschaulicht. Klingt sehr keltisch und auch etwas nach WISHBONE ASH.
Mehr Slide-Stuff, stellenweise fast ausufernd, gibt's in Just Wanna Possess You, wieder sehr funky und rhythmisch.
Ein paar raue Akkorde bringen die "pain in my heart" Blues-Ballade Low-Down Cyrogenic Blues in die Spur. Mmh, da verzieht man mehrmals wissend und mitfühlend zu den Gitarreneinwürfen das Gesicht. Oder tut zumindest, als fühlte man mit. Mitlesen kann man auch, aber die Schrift im Booklet, vor allem bei weißem Hintergrund, liest sich manchmal schon schwer.

Am besten gefällt es mir, wenn Micky wieder Richtung Country-Rock mit einem Schuss Swamp geht, wie im Titelsong Don't Blame Me. Das verschafft einem ein wundervolles 'peacefull easy feeling' und dazu erfreut man sich an diesem genial klingenden Slide-Spiel. Das erinnert hier ziemlich stark an einen anderen Virtuosen: Sonny Landreth.
Dann geht's mit Judge And Jury noch mal zum Boogie und langsam dämmert mir eine immer größere Ähnlichkeit zum Stil und vor allem zum Gesang von Mick Ralphs (BAD CO.). Na ja, Engländer halt.
Zum Schluss demonstriert Micky, anhand des 50' s Instrumentalklassikers Sleepwalk, dass er außer Blues durchaus auch Südsee-Klänge und Hawaiigitarren-gleiche Töne aus seiner Gitarre leiern kann.
Ein unaufgeregtes, ansprechendes, gut klingendes und vielseitiges Album klingt so aus. Kein Partykracher, aber für die Stunden danach oder davor, bestens geeignet.

Epi Schmidt, 19.01.2007

 

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