In einer Zeit, da viele bekanntere Bands aufgrund von Corona ihre Alben verschieben, da sowieso noch ungewiss ist, wann der Tournee-Zirkus wieder beginnen wird, lohnt es sich vielleicht, in die Nischen zu gucken.

Viele Bands aus der vermeintlich zweiten Reihe sind vom großen Tournee-Business etwas unabhängiger und veröffentlichen daher weiterhin ihre Schreiben. Es wäre ja auch traurig, wenn uns überhaupt keine neue Musik mehr erreichen sollte.

Wer auf Heavy oder rotzigen Rock steht, wer CDs von TURBONEGRO, GLUECIFER oder die HELLACOPTERS in seinem Wohnzimmer stehen hat, wer einen Ford Mustang mit gut geölter Audio-Anlage besitzt, der sollte mal zum Debüt der MIDNIGHT DEADBEATS greifen.
Die Musiker aus Basel geben ein traditionelles Trio aus Gitarre/Gesang, Bass und Schlagzeug ab und ähnlich wie bei den oben genannten Referenzen darf der Zuhörer gradlinigen Schweinerock erwarten, der mal tief in die Magengrube geht und mal im Shuffle etwas mehr aufs Tempo drückt.

Eine ideale Scheibe fürs Autofahren also. Lediglich das etwas ruhigere und gediegene Birds ganz am Ende des Albums ist dann eher zum Einparken oder in die Garage fahren geeignet.

Die Schweizer verzichten dabei bewusst auf digitale Präzision. Der Sound ist so schön dreckig, dass man schon fast dazu raten muss, sich traditionell das Vinyl statt der CD zu holen. Denn „Moonshine Carnival“ ist auch als LP erhältlich und ein leichtes Knistern des Plattenspielers würde hier vielleicht die sowieso schon dichte Atmosphäre noch ein bisschen weiter verstärken.

Also, Freunde des Prog Rocks …. sofort weiterblättern. Wer sich jedoch einfach mal eine Dreiviertelstunde Schweinerock geben möchte, der ist bei den MIDNIGHT DEADBEATS genau richtig.