Midnight Oil

The Makarrata Project

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.11.2020
Jahr: 2020
Stil: Rock, Pop, Weltmusik
Spiellänge: 33:31
Produzent: Warne Livesey

Links:

Midnight Oil Homepage

Midnight Oil @ facebook

Midnight Oil @ twitter


Plattenfirma: Sony Music

Promotion: Promoteam Schmitt &Rauch


Redakteur(e):

Michael Koenig

Titel
01. First Nation (featuring Jessica Mauboy & Tasman Keith)
02. Gadigal Land (featuring Dan Sultan, Joel Davison, Kaleena Briggs & Bunna Lawrie)
03. Change The Date (featuring Gurrumul Yunupingu & Dan Sultan)
04. Terror Australia (featuring Alice Skye)
 
05. Desert Man, Desert Woman (featuring Frank Yamma)
06. Wind In My Head (Makarrata Version) (featuring Kev Carmody & Sammy Butcher)
07. Uluru Statement From The Heart (read by Pat Anderson, Stan Grant, Adam Goodes, Ursula Yovich & Troy Cassar-Daley)/Come On Down (featuring Troy Cassar-Daley)
Musiker Instrument
Peter Garrett Lead Vocals
Rob Hirst Drums, Vocals
Martin Rotsey Guitar
Jim Moginie Guitar, Keyboards, Vocals
Bones Hillman Bass, Vocals
Featuring:
Jessica Mauboy Vocals on Track 01
Tasman Keith Vocals on Track 01
Dan Sultan Vocals & Guitar on Tracks 02 & 03
Joel Davison Vocals on Track 02
Kaleena Briggs Vocals & Boomerang Claps on Track 02, Backing Vocals on Tracks 03 & 06
Bunna Lawrie Saxophone on Track 02, Percussion on Track 07
Andy Bickers Trumpet on Track 02
Anthony Kable Trombone on Track 02
Gurrumul Yunupingu Vocals on Track 03
Leah Flanagan Backing Vocals on Tracks 03 & 06
Ursula Yovich Backing Vocals on Tracks 03 & 06, Reading on Track 07
Alice Skye Vocals on Track 04
Frank Yamma Vocals on Track 05
David Bridie Extra Sounds on Track 05
Kev Carmody Vocals on Track 06
Sammy Butcher Vocals on Track 06
Pat Anderson Reading on Track 07
Stan Grant Reading on Track 07
Adam Goodes Reading on Track 07
Troy Cassar-Daley Reading, Vocals & Guitar on Track 07

Die 1976 aus der seit 1971 existenten Gruppe THE FARM hervorgegangene, zunächst bis 2002 bestehende und 2017 erneut begründete australische Rockband MIDNIGHT OIL konnte 1984 mit dem Longplayer "Red Sails In The Sunset" die heimischen Charts toppen, schaffte den weltweiten Durchbruch jedoch erst 1987 mit dem Nachfolger "Diesel And Dust". Das so getaufte sechste Album (es dreht sich im Rahmen eines Konzeptes um das Ringen der Aborigines um ihre Rechte und die Umwelt im Allgemeinen) lieferte (neben den beiden Singles The Dead Heart und Dreamworld) den (ebenfalls ausgekoppelten) Megahit Beds Are Burning (Inhalt: Rückgabe von Land an einen Stamm der australischen Ureinwohner). Sowohl der Song, als auch der Longplayer avancierten zu absolut unverwüstlichen Klassikern der Truppe. Und das, obwohl beide durchaus kontroverse und unbequeme Themen behandeln. Aber es ist ja längst kein Staatsgeheimnis mehr, dass sich bei dieser Formation sehr vieles um Politik, Gerechtigkeit und Gesellschaft dreht. Frontmann Garrett war ja sogar Abgeordneter im australischen Repräsentantenhaus und später dann auch noch Minister in der Regierung seines Heimatlandes. Das siebte Studioalbum "Blue Sky Mining" (inklusive der gleichnamigen Single) wurde vor allem in Australien hochgeschätzt. Auf die zahlreichen anderen Veröffentlichungen der Band vor und nach den  genannten Einspielungen, soll hier jetzt nicht extra eingegangen werden.

Die Ursache für diese Zeilen liegt zuallererst im neuen MIDNIGHT OIL Output. Dieser kann jetzt erst seit kurzem in Form des Mini-Albums "The Makarrata Projekt" in unterschiedlichen Editionen erworben werden und stellt das erste plattentechnische Lebenszeichen der in Sydney begründeten Formation seit beinahe zwanzig Jahren dar.

Im vergangenen August gewährten die Australier mit der Vorveröffentlichung des zweiten Album Tracks Gadigal Land (featuring Dan Sultan, Joel Davison, Kaleena Briggs & Bunna Lawrie) einen ersten Ausblick auf das zu erwartende Songmaterial.

Im Oktober folgte dann Single Nummer zwei: First Nation (featuring Jessica Mauboy & Tasman Keith). Im Rahmen von deren Vorstellung gab die Gruppe auch gleich (nach bis dahin strengster Geheimhaltung des kompletten Projektes) die Liste der auf "The Makarrana Project" verewigten Stücke bekannt. Des Weiteren erfuhr die Öffentlichkeit Details über die an den Aufnahmen beteiligten Musiker. Darunter finden sich sowohl altbekannte Künstler wie Kev Carmody, Sammy Butcher oder Frank Yamma (für die Nummer Change The Date erklingt gar der Gesang der 2017 mit sechsundvierzig Jahren verstorbenen australischen Legende Gurrumul Yunupingu zu erleben), als auch indigene Musikschaffende jüngeren Alters wie Jessica Mauboy, Alice Skye, Tasman Keith, Leah Flanagan und Troy Cassar-Daley.   

2017 entstand das jeweils auf dem Frontcover des Digipacks und der Titelseite des Booklets abgedruckte (kurz vor dem Ende der Titelliste von australischen Berühmtheiten verlesene) 'Uluru Statement  From The Heart'. Darin fordert die indigene Bevölkerung Australiens nach jahrhunderte langem Kampf endlich ihre verfassungsmäßige Anerkennung. Zur Kontrolle wird die gleichzeitige Installation der sogenannten 'Makarrata Kommission', deren Aufgabe es sein soll, die zwischen Regierung, Aborigines und Torre-Strait-Insulanern  getroffenen Vereinbarungen auf ihre Einhaltung hin zu kontrollieren, verlangt.

Peter Garrett, Rob Hirst, Martin Rotsey, Jim Moginie und Bones Hillman bilden die Einforderung der Rechte Benachteiligter und Ausgegrenzter, um die es hier im Wesentlichen ja geht,  in den verschiedensten Klangfarben ab. Zum einen bringen sie ihre alt bekannten stilistischen Mittel wie tanzbaren, äußerst melodischen Rock, Independent Pop, Art Rock und zum anderen Ungewohntes wie Rap (zumindest ansatzweise) ins Spiel. Sodann geben sie ergänzend und als gewichtigen Bestandteil der gesamten Aktion den Betroffenen stimmliches und instrumentales Gewicht.      

Das Booklet entpuppt sich als Faltblatt, das einerseits die Songtexte, die Credits und (wie bereis erwähnt) das 'Uluru Statement  From The Heart', sowie andererseits  eine Karte von Australien mit den bis ins kleinste Detail vermerkten Verbreitungsgebieten der Sprach-/Dialektgruppen der Ureinwohner, unterschieden nach den jeweiligen Stämmen, bereithält.

MIDNIGHT OIL wollen den Hauptteil ihrer Erlöse aus der hier besprochenen (von Warne Livesey  ["Diesel And Dust", "Bue Sky Mining"] produzierten) Veröffentlichung solchen Organisationen und Kreativen zugute kommen lassen, die ihrerseits für das 'Uluru Statement  From The Heart' eintreten. Sony Music Australia unterstützte die Studioarbeiten finanziell.

Es ist ungemein beruhigend und erfreulich, dass MIDNIGHT OIL sich nach wie vor bereitwillig für die indigenen Völker ihres Heimatkontinents einsetzen, wenn es drauf ankommt. Eine äußerst unterstützenswerte Aktion, der man sich ganz einfach mit dem Kauf von "The Makarrata Project" anschließen kann.

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music