Mike Doughty Introduction, Nois-O-lution, 2009 |
Mike Doughty | Vocals & Guitar | |||
Andrew Livingston | Bass | |||
John Kirby | Keyboards | |||
Dan Chen | Keyboards | |||
Pete McNeal | Drums | |||
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01. 27 Jennifers | 11. I Got The Drop | |||
02. The Only Answer | 12. I Just Want The Girl In The Blue Dress To Keep On Dancing | |||
03. Looking At The World From The Bottom Of A Well | 13. Move On (Bloom Like The Sunlight In My Song) | |||
04. Fort Hood | 14. Grey Ghost | |||
05. Thank You Lord For Sending Me The F Train | 15. Put It Down | |||
06. Busting Up A Starbucks | 16. The Gambler | |||
07. Rising Sign | 17. Laundrytown | |||
08. Down On The River By The Sugar Plant | 18. White Lexus | |||
09. No Peace Los Angeles | 19. His Truth Is Marching On | |||
10. I Hear The Bells | ||||
Im Jahre 2000 wurde Mike Doughty der goldene Käfig seiner damals ziemlich angesagten und kurz vor dem großen kommerziellen Durchbruch stehenden Band SOUL COUGHING zu eng, es gab unausräumbare Differenzen, woran auch Doughtys damaliger Heroinkonsum einen nicht unbeträchtlichen Anteil hatte. Der 1970 in Fort Knox geborene Musiker schnappte sich seine Gitarre, um mit seinen eigenen Songs quer durch Amerika zu reisen und hinterließ eine ratlose Fangemeinde und eine verstörte Plattenfirma, die mit dem “neuen Mike Doughty“ nichts anzufangen wusste Nun hat es sich Noisolution zur Aufgabe und geradezu Herzensangelegenheit gemacht, diesen hierzulande fast vergessenen Musiker wieder in die Spur zu bringen.
Konsequenterweise heißt daher dieses Album “Introduction“, bietet es doch eine umfassende Werkschau dieses Multitalents, der sowohl lässig groovenden Indie Pop-Rock (27 Jennifers; Looking At The World From The Bottom Of A Well; Down By The River By The Sugar Plant oder Put It Down) als auch intensiven Singer/Songwriter-Stoff (The Only Answer; Thank You Lord For Sending Me The F Train oder I Got The Drop) scheinbar mühelos aus dem Ärmel zu schütteln scheint. Dabei stehen spielerisch leichte Form und schwerer Inhalt mitunter in spannendem Gegensatz, wie in dem Song über den Irak-Krieg Fort Hood, der mit der bekannten Refrainzeile aus dem Musical “Hair“ aufwartet oder bei Busting Up A Starbucks.
Seine Songs atmen mal Gelassenheit und Geschmeidigkeit, mal Verletzlichkeit und Selbstzweifel, haben aber zu keiner Zeit den Anspruch, die Welt durch Einreißen zu verändern. Statt spröder, knarziger Songwriterkost strahlt diese Musik und insbesondere die Stimme Doughtys eine fühlbare Wärme aus, die einfach nur gut tut. Man kann erahnen, dass diesen Mike Doughty so leicht nichts mehr erschüttern kann und er inzwischen mit sich und seiner Musik durchaus im Reinen ist. Man darf gespannt sein, was hier noch nachkommt, In jedem Falle wird es höchste Zeit, dass dieser Künstler und außergewöhnlich Songschreiber auch in hiesigen breitengraden die ihm angemessene Aufmerksamkeit erfährt.