Mike Tramp

Songs Of WHITE LION

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.05.2023
Jahr: 2023
Stil: Hard Rock, Glam Metal
Spiellänge: 56:04
Produzent: Soren Andersen & Mike Tramp

Links:

Mike Tramp Homepage


Plattenfirma: Frontiers Music

Promotion: cmm promotion


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

White Lion

Bon Jovi

Dokken

Mötley Crüe

Poison

Ratt

Titel
01. Lady Of The Valley
02. Little Fighter
03. Broken Heart
04. Love Don't Come Easy
05. Hungry
06. Cry For Freedom
 
07. Going Home Tonight
08. Wait
09. All The Fallen Men
10. Living On The Edge
11. Tell Me
12. When The Children Cry
Musiker Instrument
Mike Tramp Gesang
Marcus Nand Gitarre
Claus Langeskov Bass
Alla Tschicaja Schlagzeug
Sebastian Groset Keyboards
Christoffer Stjerne Harmonien

Er kann ihm einfach nicht entkommen, dem langen Schatten von WHITE LION. Mehr als 40 Jahre nach der Gründung der Band und über 30 Jahre nach deren Ende trägt der dänische Sänger Mike Tramp das Erbe der kurzen aber auch sehr erfolgreichen Karriere, die lediglich vier Alben umfasste. Aber zwei Versuche von Tramp mit einer Neu-Auflage der Band scheiterten in den 2000ern. Nun versucht er einen neuen Anlauf und hat die Lieder unter seinem Namen neu eingespielt.

Das führt natürlich zu Befürchtungen der alten Fans, dass die Band dem Material nicht gerecht werden könnte. Oder aber, dass die Songs umarrangiert sein könnten. Diese sind aber vollkommen unbegründet. Es ging Tramp offenbar also nicht darum, eine andere Seite der Kompositionen zu präsentieren. Vielmehr geben sich hier alle Beteiligten größte Mühe möglichst nahe am Original zu bleiben. Die Veränderungen sind dabei eher kosmetischer Natur und werden teilweise erst dann deutlich, wenn man beide Versionen nacheinander hört. Die einzige Ausnahme dabei ist der größte Hit der Band. Denn When The Children Cry kommt hier als Piano-Ballade daher - und nicht wie im Original mit Akustik-Gitarre. Aber das ikonische Solo ist nahezu 1:1 wiedergegeben.

Wie man generell Gitarrist Marcus Nand ein großes Lob aussprechen muss. Natürlich ist er nicht Vito Bratta, der mit seinem Spielstil und Ton ein wichtiger Grund dafür war, warum WHITE LION von Mitte bis Ende der 80er eine Größe in der damaligen Hard Rock und Glam Metal Szene waren. Aber Nand zeigt auf "Songs Of WHITE LION" eine wirklich starke Leistung und es gelingt ihm gut, das ursprüngliche Feeling der Songs einzufangen. Auch was den Sound betrifft ist er dem Original extrem nahe gekommen. Das Gleiche kann man auch für den Rest der Besetzung sagen. Sie machen ihre Sache wirklich gut.

Damit bleibt die Stimme. Mike Tramp ist natürlich auch hörbar älter und reifer geworden, hat aber nach wie vor diesen eigenen Klang, der die damaligen Fans sofort an WHITE LION erinnern wird. Seine Performance weist dabei  fast noch die größten Unterschiede zu den Original-Aufnahmen auf. Denn er singt deutlich tiefer und irgendwie wirkt er auch beim Tempo etwas relaxter. Man könnte seine Performance eben auch "erwachsener" nennen.

Die Frage ist nur, warum hat Tramp diese zwölf Songs neu aufgenommen? Auf jeden Fall nicht, um daran etwas grundlegendes zu verändern. Und das ist ja auch gut so, denn es war dabei kaum eine Verbesserung zu erwarten. Auch produktionstechnisch ist keine solche Verbesserung zu bemerken, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Schließlich gehörten die damaligen Alben "Pride", "Big Game" und "Mane Attraction" schon zu den Produktionen, für die damals auch viel Geld ausgegeben wurde und die mit Michael Wagener und Richie Zito von echten Koryphäen betreut wurden. Von daher sind es in erster Linie die Songs des Debüts "Fight To Survive", die hier rein klanglich am meisten profitieren.

Nichtsdestotrotz bleiben die "Songs of WHITE LION" eine echt starke Sammlung an prima 80er Jahre Hard Rock und Glam Metal Nummern, die zeigen, warum die Band damals durchaus mit den damaligen Szene-Größen wie BON JOVI, DOKKEN, MÖTLEY CRÜE,  POISON, RATT etc. in einem Atemzug genannt werden musste. Das ruft diese Zusammenstellung sicherlich noch einmal ins Gedächtnis. Aber im Zweifel wird man dann doch trotzdem wohl eher zu einer "Best Of WHITE LION" greifen als zu diesen Neu-Aufnahmen, denn die Original transportieren den Hörer dann doch immer zusätzlich noch emotional in die damalige Zeit zurück, mit all den guten Erinnerungen, die daran hängen. Das schaffen Cover-Versionen nicht - ganz egal wie gut sie nachgespielt wurden.

 

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