Mike Zito

First Class Life

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.07.2018
Jahr: 2018
Stil: Blues Rock, Roots
Spiellänge: 44:56

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Plattenfirma: Ruf Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


Mike Zito
First Class Life, Ruf Records, 2018
 
Mike Zito Vocals, Guitar
Lewis Stephens Piano, B3 Organ, Rhodes Wurlitzer
Matthew Johnson Drums
Terry Dry Bass Guitar
Special Guest:  
Bernard Allison Rhythm and Lead Guitar on Mama Don't Like No Wah Wah
Produziert von: Mike Zito Länge: 44 Min 56 Sek Medium: CD
01. Mississippi Nights 07. Dying Day
02. First Class Life 08. Back Problems
03. I Wouldn't Treat A Dog (The Way You Treat Me) 09. Time For A Change
04. The World We Live In 10. Damn Shame
05. Mama Don't Like No Wah Wah 11. Trying To Make A Living
06. Old Black Gravelands  

Manchmal ist der Zeitpunkt einfach vorbei. Mike Zito wird noch so viele hochkarätige Alben aufnehmen können, ein Blues-Weltstar wird er nicht mehr werden. Dabei schreibt er praktisch Jahr für Jahr hervorragende Songs und bringt die aufs Beste zum klingen.
Andere gelen sich die Haare zurück, tragen Glitzeranzüge, dudeln sich quer durch die Musikgeschichte und bringen doch selber nix Eigenständiges gebacken. Verkaufen aber acht Mal hintereinander den Mond aus, während sich Mike weiter durch Bars, Kneipen und kleine Clubs spielt. Tja, wer sagt schon, dass es auf dieser Welt gerecht zugeht?
Das musste jetzt wieder Mal raus.
Denn Zito veröffentlicht mit “First Class Life“ ein neues Album, welches erneut ein durchgehender Genuss zu hören ist. Der Sage nach mehr oder weniger in einem Tag eingespielt, war die Band wohl bestens vorbereitet und Mike ist in der Tat einer der ganz Wenigen, die ihre Scheiben selber produzieren können und diese trotzdem noch verdammt gut klingen.

Natürlich hat auch Zito das Rad nicht neu erfunden, aber er weiß, wie man es richtig dreht! Und er dreht gleich richtig auf. Mit dem flotten Slide-Blues – ganz im Stile des unvergessenen Luther Allison – bringt er hier ordentlich Schwung in die Mississippi Nights. Dass er selbst ein toller Slide-Gitarrist ist, wissen Eingeweihte längst und eine Road-erprobte Stimme hat er eh.
Nach eigener Auskunft wollte er wieder ein mehr Blues-orientiertes Album machen. Für mich klingt das eigentlich so wie immer. Klar, der Titeltrack ist herrlichster Blues mit Southern-Flair, der mich nicht wenig an den großen Taj Mahal mit seinem She Caught The Katy erinnert. Und I Wouldn't Treat A Dog (The Way You Treat Me), gerade den Sümpfen Louisianas entschlüpft, atmet Blues und Soul in bester Tradition. Die Scheibe klingt einfach wieder einmal richtig klasse und sollte ruhig etwas lauter gehört werden.
Ja, seinen Clapton hat der Mike auch drauf und bessere Nummern als den Slow Blues The World We Live In hab ich von “Old Sock“ die letzten zehn Jahre auch nicht mehr geschrieben gehört. Nix Spektakuläres, aber einfach und gut.
Für Mama Don't Like No Wah Wah hat er seinen Label-Kumpel Bernard Allison im Studio (der Titel geht auch auf eine Geschichte von dem zurück) und da geht es dann richtig funky ab, mit – erwartungsgemäß – reichlich Solo-Einwürfen.

Beim Old Black Graveyard geht es um einen Friedhof für Schwarze, der ziemlich heruntergekommen und ungepflegt ist. Dem Thema entsprechend ist das eher eine schwermütige Angelegenheit, die von Zitos Slide durchschnitten wird und die sich mit schwerem Groove dahinschleppt. Was für die puren Blueser.
Dagegen kommt der Dying Day dann richtig locker-flockig daher. Da schnippt man gerne mit, wenn Mike und Band hier dahin-swingen.
Ob das funkige Back Problems wirklich geeignet ist, Rückenprobleme zu lindern, lasse ich mal dahingestellt. Für die Ohren ist dieser Sound auf alle Fälle eine Wohltat.
Mir ist so ein rockige-stampfender Blues, wie Time For A Change trotzdem lieber, zumal hier wieder der Southern Wind hindurchweht und und man sofort ins Cabrio steigen und endlose Highways entlang brausen möchte. Der Late-Night-Blues von Damn Shame bremst uns dann wieder herunter, allerdings in Mikes typischer, geschmackvoller Art.
Was soll ich sagen? Das klingt einfach so richtig gut! Und der wilde Bursche, der Zito einst war, und der immer noch irgendwo in ihm steckt, der rockt dann in der Up-Beat-Nummer Trying To Make A Living am Ende noch mal in bester Rock'n'Roll-Manier ab. Ein Album nach meinem Geschmack reiht sich zu den anderen Alben von Mike Zito, der ein weiteres Mal überzeugt. Hoffentlich auch bald wieder auf unseren Bühnen. Auch wenn‘s ihm kein “First Class Life“ bescheren wird.

Epi Schmidt, 26.07.2018

 

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