Ministry

Houses Of The Molé

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.07.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Ministry
Houses Of The Molé, Mayhan/Sanctuary Records, 2004
Al JourgensenVocals, Guitars, Programming
Mike ScacciaGuitars
John MonteBass
Mark BakerDrums
Produziert von: Al Jourgensen & Ministry Länge: 58 Min 19 Sek Medium: CD
1. No "W"7. World
2. Waiting8. WKYJ
3. Worthless9. Worm
4. Wrong23. Psalm 23
5. Warp City69. Walrus
6. WTV

MINISTRY gehören zu den wenigen Acts in der Musikbranche, denen es gelungen ist kommerziellen Erfolg zu verbuchen und sich gleichzeitig ihren Kultstatus zu bewahren. Einen der Gründe dafür lieferte Al Jourgensen zuletzt in einem Interview: "Wir sind nicht die DIXIE CHICKS, die George W. Bush ans Bein pinkeln und sich anschließend dafür entschuldigen".

Ja, MINISTRY und der Bush-Clan... nochmal Al Jourgensen: "Uns als Band kann nichts besseres, als eine Bush-Regierung passieren. Dann schreibe ich meine aggressivsten Songs und wir verkaufen Millionen Alben".
Der Opener No "W" untermauert diese These sofort eindrucksvoll. Zu den Klängen der Carmina burana von Carl Orff mischen sich Sprachsamples vom jungen George W. Bush, nachdem der Alte schon früher die Ehre hatte von MINISTRY auf ihren Alben verewigt zu werden. Dann gibt es mächtig auf die Zwöf!

MINISTRY entfesseln auf "Houses of the Molé" ein musikalisches Inferno, voller Wut, Aggression und Hass auf die Imperialisten und Kriegstreiber dieser Welt, und kehren dabei zuerst vor der eigenen, der amerikanischen Haustür. Dabei agieren die Industrial-Rocker dieses Mal weitaus metallischer, ja geradezu thrashig, und weniger elektronisch als erwartet.
Für den Hörer gibt es keine noch so kleine Verschnaufpause. "Houses of the Molé" ist brutal, kompromisslos und abgrundtief böse, quasi die Fortsetzung von SLAYERs "Reign in blood" mit modernen Stilmitteln.

Na ja, so ganz stimmt das mit 'keine Verschaufpause' nicht. Der abschließende neunminütige Worm walzt sich dann doch eher gemäßigt, aber nicht weniger zerstörerisch, durch die Botanik.
Und 'abschließend' stimmt auch nicht so ganz. Insgesamt enthält die CD 69(!) Tracks, wobei die meisten aus kindischen viersekündigen Pausen bestehen. Jetzt kann man natürlich bis zum Sankt Nimmerleinstag warten und dabei über das wirklich ansprechende Artwork voller Illuminaten-Symbolik sinnieren oder sich wahlweise ein müdes Lächeln über den nur wenig originellen, weil benutzerfeindlichen Bezug zum Kultalbum "Psalm 69" abringen.
Am besten man springt einfach zu Track Nummer 23. Da verbirgt sich hinter dem Titel Psalm 23 - ihr merkt: MINSTRY haben ihren Witzigen - eine Alternativersion von No "W" ohne Carmina Burana-Samples, dafür in Verbindung mit The star spangled banner. Auch das macht Spaß!
Den finalen Nackenschlag gibt es dann, nein nicht mit Psalm 69, sondern mit Walrus, versteckt - na, wo wohl? - hinter Track 69.

Mit einer etwas differenzierteren und druckvolleren Produktion wäre "Houses of the Molé" sicher noch schlagkräftiger ausgefallen, aber auch so ist diese Scheibe ein empfehlenswerter Vertreter brachialer Tonkunst.

Martin Schneider, 16.07.2004

 

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