Miss Behaviour Last Woman Standing, Avenue Of Allies, 2011 |
Sebastian Roos | Vocals, Bass, Backing Vocals | |||
Erik Heikne | Guitar, Backing Vocals | |||
Henrik Sproge | Keyboards | |||
Anders Berlin | Drums, Backing Vocals | |||
Guests: | ||||
Kajsa Berg | Backing Vocals, Duet with Sebastian Roos on Track 10 | |||
Roland Grapow | 2nd Guitar Solo on Track 04 | |||
Daniel Gese | Percussion, Drums on Track 06 | |||
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01. 1988 | 07. Taking Hostage | |||
02. Cynthia | 08. Emergency | |||
03. Give Her A Sign | 09. Living The Dream | |||
04. Perfect War | 10. Last Woman Standing | |||
05. Average Hero | 11. 11th Hour | |||
06. Till We Meet Again | ||||
Hinter MISS BEHAVIOUR verbirgt sich, wie so mancher bei diesem Namen vielleicht vermuten könnte, mitnichten eine Frauenkapelle. Vielmehr setzt sich das schwedische Quartett aus gestandenen Mannsbildern zusammen. 2006 reichten uns die Skandinavier, damals noch in Quintettstärke und mit erheblich anderer Besetzung, ihren Erstling "Heart Of Midwinter" zwecks Beurteilung rein. In Bälde erscheint nun der zweite Longplayer “Last Woman Standing“. Grund genug, sich damit einmal näher zu beschäftigen.
Die Vier aus dem hohen Norden knüpfen mit ihrer kommenden Veröffentlichung quasi nahtlos an ihr Albumdebüt an. Sie lassen nichts anbrennen, sondern legen nicht übermäßig kompliziert gestrickte, melodische, sich in den Gehörgängen einnistende, epische und pathetische Rocksongs, denen es weder an Härte und Power, noch an Ruhe und Behaglichkeit mangelt, vor. Zeitgemäßer, aber ebenso in früheren Jahrzehnten anzusiedelnder, Melodic Hard Rock trifft auf 1980er AOR. Balladeskes kommt außerdem zum Zuge. Das alles ist angenehm zu konsumieren und tut nicht weh. Dementsprechend empfinden sicher auch eher dem Massengeschmack zuneigende Käuferschichten die Stücke nicht als zu heftig oder gar verschreckend.
MISS BEHAVIOUR sind talentierte Sänger und Instrumentalisten, die ihre Kompositionen mit viel Passion, gekonnt im Studio umzusetzen wissen. Auch die Gäste, als deren prominentester sich Roland Grapow (ex-HELLOWEEN, MASTERPLAN) entpuppt, der zu Perfect War ein Gitarrensolo beisteuert, überzeugen. Die Produktion sorgt für die notwendige Transparenz.
“Last Woman Standing“ darf ohne Zweifel als ziemlich starke Melodic Hard Rock/AOR-Scheibe bezeichnet werden. Ein Meisterwerk hingegen ist es (noch) nicht. Dazu müsste das Songwriting noch mehr Eigenständigkeit bzw. Unverwechselbarkeit ausstrahlen. Trotzdem werden Fans der gehobenen, detailreichen und stilvollen Rockmusik bestimmt ihre helle Freude daran haben. MISS BEHAVIOUR liefern schwedische Wertarbeit und das sollte unbedingt goutiert werden.