Miss Velvet And The Blue Wolf

Bad Get Some

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.11.2017
Jahr: 2017
Stil: Funk Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Miss Velvet And The Blue Wolf
Bad Get Some, Heresy Records, 2017
Miss VelvetGesang
Constance HaumanKeyboards
Nick CarboneSchlagzeug
Henry OttGitarre
James JonesBass
Jehiah BraySaxophon
Trevor NeumannTrumpete
Dan LevinePosaune
Produziert von: Constance Hauman Länge: 57 Min 29 Sek Medium: CD
01. Bad Get Some06. Dare
02. Run07. Edge Of The Line
03. Love Train08. Velvet Door
04. Like You Do09. Drowning
05. I Can’t Stand The Rain10. Summertime

Musik ist die – aus meiner Sicht betrachtet – perfekte Zeitreise-Maschine. Zum einen kann sie Erinnerungen an lange vergangene Tagen wieder heraufbeschwören, wenn man eine Platte wieder mal auflegt und sich daran erinnert, wie einen die Musik beim ersten Mal gepackt hat. Zum anderen transportieren die Scheiben eben meist auch einen ganz speziellen Vibe, der zum Teil sehr spezifisch für eine bestimmte Epoche war. So ist es zum Beispiel mit alten Blues- oder Soul- aber auch bei klassischen Metal-Scheiben der Fall. Und zum dritten gibt es die Bands, die einen aus der heutigen Zeit herausreißen und mit ihrem Sound jahrzehnteweit in die Vergangenheit transportieren. Ein Beispiel dafür sind die RIVAL SONS – und eben auch MISS VELVET AND THE BLUE WOLF.

Die Newcomer aus New York haben eine ganz eigene Melange aus Klängen erschaffen, die sich auf den klassischen Rock, den Soul und den Funk gleichermaßen beruft und daraus etwas Neues und Aufregendes erschafft. Dabei ist das erste, was einem bei “Bad Get Some“ auffällt, dieser unglaubliche Groove, den die Musik von der ersten bis zur letzten Sekunde der Scheibe verbreitet. Etwas Vergleichbares hat man schon lange nicht mehr gehört. Dann sticht die unglaubliche Eleganz hervor, mit der sie hier zwischen den funkigen Bläser-Sätzen, der stellenweise hard-rockigen Gitarre, dem pulsierenden Groove von Bass und Schlagzeug und dem zumeist sehr leidenschaftlichen Gesang von MISS VELVET ein unsichtbares und untrennbares Band gewoben haben, so dass jeder zu seinem Anteil am Gesamtsound beiträgt und das Ganze somit mehr ergibt als bloß die Summe seiner Teile.

Die achtköpfige Gruppe geht dabei so leidenschaftlich vor, dass auch altbekannte Klassiker wie I Can't Stand The Rain oder Summertime in den neuen Arrangements auf einmal wieder unwiderstehlich spannend und neu klingen und zudem so eigen, als stammten sie von der Band selber. Getragen werden sie – ebenso wie die übrigen Nummern der Scheibe – von der Stimme, die alle Facetten der menschlichen Emotionen transportiert und damit die Stücke auf eine Weise veredelt, wie es heute nicht mehr allzu vielen Sängerinnen möglich ist. Dazu müsste man schon Vergleiche mit den ganz Großen heranziehen wie etwa Aretha Franklin, Etta James oder Janis Joplin. Da müssen sich selbst so hochgelobte Vokalistinnen wie Beth Hart oder Lana Del Rey warm anziehen, denn dieser Ausdruck in den Stimmbändern von MISS VELVET ist noch einmal eine andere Liga.

Das soll aber nicht bedeuten, dass die Musiker hier nur schmückendes Beiwerk wären, die man genauso gut ersetzen könnte. Mitnichten. Die Gitarre beherrscht ebenso die komplette Bandbreite und begleitet die Frontfrau zum Beispiel in Drowning ebenso gefühlvoll in die emotionalen Tiefen dieses Songs. Und solche eine Bläserpower wie auf diesem Album hat man auch bei Bands wie CHICAGO oder TOWER OF POWER, die ja nun eigentlich dafür bekannt sind, schon seit ewigen Zeiten nicht mehr gehört. Und dazu dieser ja weiter oben schon erwähnte Groove, der sofort in die Beine geht.

“Bad Get Some“ ist ein rundum gelungenes Album, für dessen Produktion die Band in die berühmten United Sound Studios in Detroit ging, wo auch schon Legenden wie unter anderem EARTH, WIND & FIRE und George Clinton schon ihre Scheiben aufgenommen hatten. Entsprechend toll ist auch der Sound dieser Platte ausgefallen, mal warm und smooth und an anderer Stelle auch rockig und treibend, aber immer raumfüllend. In Zeiten der sterilen Plastik-Produktionen mag das etwas wie aus der Zeit gefallen wirken, aber auch wie ein wunderbarer Trip in eine Zeit, als sich Musiker und Produzenten noch genügend Zeit dafür nahmen, damit etwas auch wirklich perfekt klang. Also kommt mit auf diese musikalische Zeitreise mit MISS VELVET AND THE BLUE WOLF.

Marc Langels, 17.11.2017

 

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