Mojo Radio

Mojo Radio

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.01.2013
Jahr: 2012
Stil: Blues Rock, Classic Rock

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Mojo Radio Homepage



Redakteur(e):

Christian Gerecht


Mojo Radio
Mojo Radio, Thin Line Records, 2012
Adam ZiertenVocals, Blues Harp
J.P.Guitars
Scott AumannnBass, Banjo
Brent KingDrums, Percussion
with:
Eric AndersonKeyboards
Kai AndersonPercussion
Scott BeardsleyPercussion, Washboard, Yells & Whistles
Produziert von: Mark Withcomb & Mojo Radio Länge: 60 Min 30 Sek Medium: CD
01. Welcome07. Sour Grapes
02. High Horse08. Wishing
03. Cost Of Your Loss09. Exorcism
04. Bone Shaker10. Thin Line
05. Healin'11. Dreaming
06. Throw Your Hat In The Ring12. Gilded Cage

Eine wärmende Packung Blues bis Classic Rock schadet im Hinblick auf die nun kommenden, trüben Tage gewiss nicht. Und so ist es mir eine Freude, euch, liebe Leser, eine Band vorzustellen, der es außerordentlich gut gelingt, an kalten Tagen die Ohren zu wärmen. MOJO RADIO nennt sich das US Quartett. Vormals auch als SOUL SHAKER bekannt. Die Umbenennung erfolgte wegen Namensrechten, wobei MOJO RADIO auch nicht das Pralle ist, denn allein zwischen Finn- und Griechenland und den Vereinigten Staaten gibt es zumindest drei Bands und Radio Stationen dieses Namens. Dass zuletzt noch einige Musikkonserven gleichen Titels um uns're olle Erdkartoffel rotieren, macht die Sache nicht leichter. Ärgerlich ist zudem die Tatsache, dass unsere guten MOJO RADIO aus Wisconsin (was einiges erklärt... ;-)) einen Tonträger gleichen Namens heraus bringen. Der interessierte Leser kann sich also halb tot googeln, um an Besprechungen und Reviews dieser Scheibe zu gelangen...
Mojo hin, Wisconsin her; kommen wir zu den Fakten:
Beispielsweise die Einflüsse MOJO RADIOs. Wer sich an FREE, den Krähen, Muddy Waters, Sonny Terry und den BUDDAHEADS orientiert, dem kann per se schon mal ein gerüttelt Maß an Zuneigung entgegen gebracht werden. MOJO RADIOs Trademark, für mich ein zusätzliches Sympathiepünktchen, ist eine herrlich aufgespielte Blues Harp; womit zuletzt auch Sonny Boy Williamson beste Grüße entrichtet.

Die Musik von MOJO RADIO orientiert sich zwar mehr am Classic Rock, schöpft bisweilen aber auch aus den Pfühlen Delta Mississippis. Das Intro mit dem rhythmischen Harp Kracher Welcome lässt keinen Zweifel darüber aufkommen, was den Hörer über die gesamte Scheibe hinweg begleiten wird. High Horse und Cost Of Your Loss rollen mit der Urgewalt eines Texas Twister aus den Boxen. Wobei letzterem auch eine scharfe Slide und ein eher unauffälliges (warum?) Honky Tonk Piano zu teil werden. Wir bleiben noch ein wenig in texanischen Gefilden, denn was die Band mit Bone Shaker abzieht, ist allerbester Texas Stoff a la ZZ Top oder POINT BLANK. Eine aggressive Harp zieht sich, zusammen mit einer höllenscharfen Slide Guitar, als roter Faden durch den gesamten Song. Der schrammt übrigens ganz hart an der 6-Minuten Grenze - eine echte Packung also!
Healin', Throw Your Hat In The Ring und Wishing sind pure Classic Rock Nummern. Treibend, schwül, Energie geladen. Auch Dreaming passt gut in dieses Schema; wobei die Band hier einen Gang zurück schaltet, um dann mit angezogener Handbremse doch mächtig Gas zu geben.
Ganz anders der Longtrack Sour Grapes. Ein Blues Rocker, der sich langsam, Dobro und Banjo integrierend, zu einer gewaltigen Kiepe saurer Trauben aufbaut. Natürlich: Blues, Rock, Harp, Slide, Mississippi, Texas - wir haben solche Mucke schon hundert mal gehört (zuletzt bspw. bei Bone Shaker). Doch aufgespielt wie hier, wird es immer wieder gern genommen!
Es folgt mit Exorcism ein richtig schwerer Brocken Heavy Rock, der mit gnadenlosen Riffs die Spur eines Whole Lotta Love zu kreuzen versucht, ohne, offen gesagt, dessen Klasse zu erreichen.
POINT BLANK winken, alle Mann mit grimmiger Mine, bei Thin Line herüber. Zurecht, denn deren weltberühmtes Back In The Alley-Riff wurde hier von MOJO RADIO reichlich ungeniert und so ziemlich auf das Tune genau verwurstet. (Wer die überragende POINT BLANK Nummer nicht kennt, empfindet Thin Line sicherlich als echten Burner).
Ruhig und besonnen, mit feiner Harp gewürzt beginnt die letzte Nummer. Klar, auch Gilded Cage erreicht nach einer Weile die schneidende Schärfe echten Kohlenstoffstahls; bleibt, trotz harten Riffs, aber durchweg im Mid-Tempo Bereich. Classic (Hard) Rock auf den Punkt gebracht!

MOJO RADIO erfinden das Rad nicht neu. Aber sie halten es am Laufen, schmieren Naben und Federn, sorgen für entsprechend Profil und fahren sich nicht gleich in jeder feuchten Wiese fest. Sprich: Wir haben es hier mit einer durchwegs soliden CD zu tun, deren Antesten allen Blues Rock, Classic und Hard Rock Freunden empfohlen sei.
Kritisch betrachtet fehlen Sänger Adam Zierten, im DigiPack als "Throat" definiert, zum Erreichen eines/r selben noch rund 80 Gallonen von Tennessee's Good Old No. 7, aber bei geregeltem Konsum sollte sich das in knapp 15 Monaten beheben lassen ;-). Vielleicht genau die Zeit, um ein neues Album an den Start zu bringen...?!
Verzeihbar ist auch der allzu offensichtliche Riff-Klau, denn immerhin zimmert die Band daraus einen wirklich guten Song. Zuletzt mag es auch sein, dass zwei, drei Songs ihre Längen haben, aber insgesamt hinterlässt das weder Schwielen in, noch an den Ohren - bzw. kann man damit ziemlich locker umgehen. Eine wirklich gute Scheibe. Es fehlt nur noch der Frost...!

Christian "Grisu" Gerecht, 28.12.2012

 

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