Monkey 3 Astra Symmetry, Napalm Records, 2016 |
Boris | Guitar & Vocals | |||
DB | Keyboards | |||
Kevin | Bass | |||
Walter | Drums | |||
Gast | ||||
Tony Jelenovich | Vocals (on Dead Planets Eyes) | |||
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01. Abyss | 07. Dead Planets Eyes | |||
02. Moon | 08. Seeds | |||
03. Endless Ocean | 09. Astraea | |||
04. The Water Bearer | 10. Arch | |||
05. Crossroad | 11. The Guardian | |||
06. Mirrors | 12. Realms Of Lights | |||
Nicht zu glauben. Nun sind die Westschweizer von MONKEY 3 tatsächlich im fünfzehnten Jahr ihrer Bandhistorie angekommen. Und sind immer noch keine Band für die großen Massen, aber für ein treue, wie man immer so schön sagt, verschworene Fangemeinde, zu der sich auch der Rezensent gerne zählt. Mit „Astra Symmetry“ mäandern sich die Lausanner denn auch zum Jubiläum in – im wahrsten Wortsinne – neue Sphären, ohne dabei die MONKEY 3-Trademarks (lange instrumentale psychedelische SpaceStoner, die geradezu hypnotische Wirkung erzeugen) aus dem Auge zu verlieren. Denn hier ist neben den immer wieder aufblitzenden Monumentriffs von Gitarrist Boris viel mehr Ambient, der Klang wird zunehmend von Keyboarder DB gesteuert.
Dabei ist „Astra Symmetry“ – Titel und Cover deuten es an – ein Konzeptalbum, das sich mit den Sternen, den Tierkreiszeichen und den vier Elementen widmet, für die jeweils ein aus drei Songs bestehender Zyklus erklingt. Wobei die drei Songs eigentlich Bestandteile eines Ganzen sind und entsprechend am Stück gehört werden sollen. Den Anfang macht das Wasser, das mit dem orientalisch angehauchten Abyss über das flächige Moon hin zu Endless Ocean, bei dem Boris noch ein paar heftige Gitarrenkreisel absetzt.
Sphärischer und psychedelischer wird es im zweiten Abschnitt, der der Luft gewidmet ist. The Water Bearer erinnert an die Frühzeit der Band, während Crossroad mit floydigen Klängen aufzuwarten weiß. Zu Beginn des „Earth“-Zyklus wird es ordentlich handfest mit Dead Planets Eyes, das einzige Stück mit konventionellem Vocaleinsatz von Gastsänger Tony Jelenovich, das – vor allem rifftechnisch - deutlich an Kashmir LED ZEPPELIN erinnert. Gewissermaßen eine doppelte Reminiszenz, fand sich der Zep-Song ja auch auf der „Undercover“ EP der Band. Danach drifte MONKEY 3 mit Seeds in Richtung psychedelisch rockiger Ambient ab und saugt den Hörer geradezu in die Boxen.
Der Feuer-Zyklus lodert mit Arch und The Guardian im unnachahmlichen Stil von MONKEY 3, die in ihren Songs das Thema unentwegt umkreisen, leicht variieren, und dadurch für regelrechte Trancezustände sorgen. Dabei werden gekonnt Elemente von Psychedelic Rock, Prog Rock, Krautrock, Space Rock und Stoner zu einer schlüssigen Einheit vermengt. Ganz zum Schluss lässt Realms Of Lights erlösend, versöhnliche Klänge aufkommen - und zitiert auch noch einmal kurz das Kashmir-Riff in verklärter Form.
Eine Scheibe, die nicht für den schnellen Kick gemacht ist, die es dem Hörer vielleicht auch nicht einfach macht, die Zeit braucht (schon alleine 70 Minuten für den einmaligen Durchlauf, der aber nicht genügen wird, um alles zu erfassen), aber die diese Investition lohnt, indem sie mit jedem Mal wächst. Ein starkes Jubiläumsalbum und ein weitere Meilenstein in der Historie von MONKEY 3.