Monster Magnet

Mastermind

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.10.2010
Jahr: 2010
Stil: Stoner Rock, Space Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Monster Magnet
Mastermind, Napalm Records, 2010
Dave WyndorfGesang & Gitarre
Ed MundellGitarre
Phil CaivanoGitarre
Jim BaglinoBass
Bob PantellaSchlagzeug
Produziert von: Matt Hyde Länge: 60 Min 13 Sek Medium: CD
01. Hallucination Bomb07. 100 Million Miles
02. Bored With Sorcery08. Perish In Fire
03. Dig That Hole09. Time Machine
04. Gods And Punks10. When The Planes Fall From The Sky
05. The Titan Who Cried Like A Baby11. Ghost Story
06. Mastermind12. All Outta Nothin

Das erste Mal live sah ich Dave Wyndorf vor einem MONSTER MAGNET-Konzert am 11.12.1998 im Düsseldorfer Stahlwerk, bei einem Interview mit Markus Kavka. Und das war eigentlich auch alles, was es brauchte, um die Gestalt Wyndorf zu beschreiben. Bei diesem Interview saß – oder vielmehr fläzte sich - der MONSTER MAGNET-Chef mit silbern-verspiegelter Sonnenbrille im (abgedunkelten) kleinen Club auf einem Brokat-Sessel auf der Bühne und der ohnehin nicht gerade groß gewachsene Markus Kavka musste seine Fragen aus dem Besucherraum heraus stellen, was den ohnehin schon gegebenen Größenunterschied noch einmal vergrößerte. Schon damals stellte Wyndorf klar: ich stehe über allem irdischen. Und er hatte mit “Powertrip“ auch gerade das musikalische Argument in der Hinterhand um sich solch eine Grandeur zu erlauben. Schon damals gab es zwei Möglichkeiten, entweder MONSTER MAGNET würden eine der wichtigsten Rockbands der Welt, oder aber Wyndorf würde seinem Narzissmus zum Opfer fallen.

Einige Jahre später sah es so aus, als ob leider letztere Vorhersage eintreffen würde, denn Wyndorf sprang 2006 nach einer Drogen-Überdosis nur mit Mühe dem Tod noch einmal von der Schippe und berappelte sich, um im darauf folgenden Jahr mit “4-Way-Diablo“ einigermaßen munter zu präsentieren. Aber an glorreiche erfolgreichen Glanztaten wie eben “Powertrip“, “God Says No“, “Monolithic, Baby“ oder auch “Dopes To Infinity“ konnte die Band damit nicht anknüpfen. Viel mehr gab es eine leichte Rückbesinnung auf die Anfangstage und Frühwerke der Band.

Nun also “Mastermind“ als neuer Versuch wieder dorthin zu kommen, wo die Band schon einmal – insbesondere in Deutschland mit vier Top-30-Platzierungen in den Album-Charts - war. Das Album besinnt sich denn auch beim Songwriting wieder weitestgehend auf die Stärken der Band: Ohrwürmer in der Schnittmenge zwischen Stoner- und Space-Rock werden mit psychedelischen Elementen aufgepeppt. Wyndorf gibt wieder die omnipräsente Frontsau und hat wieder die nötige Coolness in der Stimme und das Prahlerische, Großmäulige in den Texten. Die Amerikaner würden sagen, er hat den „swagger“ zurück.

Aber musikalisch kann “Mastermind“ nicht ganz an die Großtaten vergangener Alben anknüpfen. Hier gibt es keinen Negasonic Teenage Warhead, Powerlord oder Crop Circle zu bestaunen und keine Begeisterung wie bei Heads Explode zu vermelden. Irgendwie fehlt dieses Große, Erhabene, dieses Übertriebene in den neuen Songs. Denn MONSTER MAGNET lebten ja auch davon, viele Dinge einfach „over the top“ zu machen, einfach anders als andere Bands. Das ist nun leider ein wenig abhanden gekommen. Nichts desto trotz zeigen MONSTER MAGNET hier auch wieder einige sehr gelungene Stücke, wie etwa der mäandernde Opener Hallucination Bomb, die urtypischen MM-Stücke Dig That Hole und Gods And Punks, das hypnotische Titelstück und das pulsierende 100 Million Miles. Daneben gibt es aber auch ein paar Songs, die leider etwas unspektakulär am Hörer vorbeirauschen, ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Am Ende ihrer hoffentlich noch langen Karriere wird “Mastermind“ sicherlich nicht als schlechtestes Album von MONSTER MAGNET dastehen, aber eben auch nicht als ihr bestes. Das Werk ist solide und hat durchaus seine Reize. Aber wenn mir der Sinn nach lässigem Stoner-Rock mit Psychedelic-Flair ist, dann werde ich weiterhin zu “Powertrip“, “God Says No“, “Monolithic, Baby“ oder auch “Dopes To Infinity“ greifen. Das sind und bleiben – zumindest vorerst – die Referenz-Werke von MONSTER MAGNET.

Marc Langels, 20.10.2010

 

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