Titel |
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01. The Serpent |
02. The Work Song |
03. Hurricane Come and Gone |
04. Night Mist Blues |
05. Linstead Market |
06. Crying |
07. No Woman No Cry / Get Up Stand Up (Medley) |
08. Renewal |
09. A Nod to Bob |
Musiker | Instrument |
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Monty Alexander | Piano & Keyboards |
Ira Coleman | Bass |
Ed Thigpen | Schlagzeug |
Ernest Raglin | Gitarre |
Robert Thomas Jr. | Hand Drum |
Dwight Dawes | Keyboards |
Carlton Messam | Bass |
Rolando Wilson | Schlagzeug |
Robert Angus | Gitarre |
Hassan Shakur | Bass & Double Bass |
Obed Calvaire | Schlagzeug |
Andy Bassford | Gitarre |
Leon Duncan | Bass |
Kari Wright | Schlagzeug & Percussion |
Ron Blake | Saxophon |
Jason Brown | Schlagzeug |
Monty Alexander mag allgemein nicht den selben Ruf in der Musik-Welt haben, wie ihn sich andere zeitgenössische Jazz-Pianisten wie etwa Chick Corea, Herbie Hancock oder Keith Jarrett erspielt haben. Aber das bedeutet keineswegs, dass sein Spiel nicht mit dem seiner wesentlich berühmteren Kollegen mithalten kann. Und auch bei den großen Festivals ist der Jamaikaner immer ein gern gesehener Gast. Natürlich ist er auch schon mehrmals in Montreux aufgetreten – und aus diesen teilweise sehr unterschiedlichen Konzerten hat das Festival nun wieder eine Zusammenstellung für die Reihe “The Montreux Years“ erstellt.
Darauf enthalten sind Aufnahmen aus den 1990er sowie 2010er Jahren und zwar in Trio-Besetzung sowie mit „seinen“ Bands, dem JAMAICAN PROJECT sowie HARLEM KINGSTON EXPRESS. All zu viel karibischen Einfluss auf sein Spiel oder die Kompositionen hört man aber in den Mitschnitten nicht heraus. Vielmehr ist das hier Gebotene klassischer traditioneller Jazz feinster Spielart. Das stellt Alexander sofort im Opener The Serpent furios unter Beweis. Denn auch wenn das Stück aus dem Trio-Auftritt im Jahr 1995 stammt, so ist es doch einzig eine Demonstration der musikalischen Klasse des Solisten Monty Alexander, der hier mit Tempo und hartem Anschlag das Klavier "rockt" und zum "swingen" bringt.
Zusammen mit dem HARLEM KINGSTON EXPRESS steigt Alexander dann in eine famose Version des Work Song ein, bei dem die groovige Zusammenarbeit aller Beteiligter im Vordergrund steht, einmal abgesehen von dem famosen Schlagzeug-Solo von Karl Wright, der die Hörer hier ebenso zu begeistern weiß, wie Alexander. Furios geht es auch beim stürmischen Hurricane Come And Gone zu, das nahezu die ganze musikalische Bandbreite der Band aufzeigt, die auch mal durchaus kräftig losrocken kann und dann Gitarrist Andy Bassford sowie Ron Blake am Saxophon die Soli überlässt. Dabei entwickeln die Musiker zusammen mindestens ebenso viel Energie wie ein Hurrikan, der über eine Insel hinwegzieht, bereiten dabei aber deutlich mehr Freude.
Deutlich klassischer geht es mit dem Night Mist Blues sowie Crying oder Linstead Market weiter. Dabei kommen gerade bei letzterem dann auch zum ersten Mal typische jamaikanische Töne zum Einsatz. Das absolute Highlight der Scheibe ist aber, was Alexander und Co. aus den beiden Bob Marley-Klassikern No Woman No Cry und Get Up Stand Up in einem fantastischen und sehr emotionalen Medley machen. Und dass Alexander seinen jamaikanischen Landsmann musikalisch sehr verehrt, zeigt er auch im abschließenden A Nod To Bob, bei dem er aber von seinem JAMAICAN PROJECT begleitet wird. Und dabei zeigt sich auch das Klavierspiel von Alexander endlich einmal von seiner weniger harten sondern auch sehr gefühlvollen Seite, die in den ersten Stücken etwas unterging.
Der Klang der Aufnahmen wurde auch für diese Veröffentlichung der Montreux-Reihe fachmännisch restauriert und in hervorragendem HD-Audio neu gemastert. Als LP erscheint “The Montreux Years“ denn auch auf hochwertig klingendem, schwergewichtigem Vinyl. Bei der CD-Version gibt es die neueste MQA-Qualität zu hören, die den Hörer nahezu in den Konzertsaal transportiert. Die Veröffentlichung enthält dann auch brandneue und auf einem Interview mit Alexander basierende Linernotes sowie rare Fotos und Erinnerungen an die Konzerte in Montreux. Für Jazz-Fans und Montreux-Liebhaber ist auch diese Veröffentlichung ein wahres Fest und zeigt, dass Monty Alexander durchaus den Vergleich mit den anderen Klavier-Größen der Jazz-Szene nicht zu scheuen braucht.