Mother's Cake No Rhyme No Reason, Eigenproduktion, 2017 |
Yves Krismer | Gesang & Gitarre | |||
Benedikt Trenkwalder | Bass | |||
Jan Haußels | Schlagzeug & Gesang | |||
Gastmusiker | ||||
Andreas Haslacher | Keyboards | |||
Matthias Bartolomey | Cello | |||
Alex Tomann | Gesang | |||
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01. No Rhyme No Reason | 07. Streetja Man | |||
02. H8 | 08. The Killer | |||
03. Black Roses | 09. Enemy | |||
04. Now Or Never | 10. Hide & Seek | |||
05. Big Girls | 11. Isolation | |||
06. The Sun | ||||
Das österreichische Trio MOTHER’S CAKE war im vergangenen Herbst als Support für die australischen Rocker WOLFMOTHER. Dabei konnte sich die Band über ein sehr positives Echo und sicherlich auch den einen oder anderen neuen Fan freuen. Da schadet es natürlich nicht, dass MOTHER’S CAKE nur wenige Wochen später mit einem aktuellen Album daherkommen. Das ist das mittlerweile bereits dritte der Band – nach “Creation’s Finest“ sowie “Love The Filth“ – und trägt den Titel “No Rhyme No Reason“.
Darauf bieten Yves Krismer (Gesang & Gitarre), Benedikt Trenkwalder (Bass) und Jan Haußels (Schlagzeug & Gesang) zwar weiterhin ihre Mischung aus psychedelischem Rock mit zahlreichen Stil-Fremden Elementen, die eher aus dem Funk, dem Soul und moderner Pop-Musik stammen – sie kommen dabei dieses Mal aber fast noch einen Tick geschliffener und eingängiger daher als auf den beiden Vorgängern. Dabei werden aber die experimentellen Elemente keineswegs vernachlässigt, sondern durch die Kombination vielleicht sogar noch ein wenig mehr herausgestellt, weil sie eben nun noch „außergewöhnlicher“ wirken.
Und damit ist vielleicht auch schon der entscheidende Punkt im Vergleich zu den bisherigen Werken angedeutet: das Songwriting auf “No Rhyme No Reason“ ist deutlich ausgefeilter und ich würde sogar sagen besser ausgefallen. Hinzu kommt auch eine stark verbesserte Produktion, die dem Hör-Vergnügen dann noch eine zusätzliche Dimension hinzufügt. Natürlich mögen bisherige Fans den rauen Charme vermissen und den jetzigen Sound als „aufgeblasen“ oder „überdimensioniert“ empfinden, aber hier gibt es dann eben eher einen Klang-Kosmos, den es zu durchdringen und zu erkunden gilt, auch wenn natürlich ein Album wie “Creation’s Finest“ mit einem Knaller-Track der Marke Runaway (unbedingt mal anhören!) auch absolute Klasse und eine dringende Kaufempfehlung ist.
Aber da, wo das Debüt eben manchmal klanglich sehr nah an den RED HOT CHILI PEPPERS war (dank des funky und dominanten Bass-Sounds kombiniert mit der häufig clean oder nur wenig angezerrten Gitarre), da klingen nun die spacigen Einflüsse von WOLFMOTHER, die Riffs von Krismer haben stellenweise die Wucht und Härte von Tom Morello (Gitarrist bei RAGE AGAINST THE MACHINE, AUDIOSLAVE), dazu verbinden MOTHER’S CAKE auch mal alternative Rock-Sounds wie etwa bei THE HIVES mit großem Rock-Kino à la MUSE, aber auch Ausflüge in Soul- oder Funk-Gefilde werden nicht gescheut sondern vielmehr mit großer Freude angetreten. Dieses Album hat also im Prinzip für jeden Fan moderner (Rock-)Musik etwas im Angebot – und das auf erstaunlich hohem Niveau. Hier ist es Pflicht, zumindest mal in das Album reingehört zu haben - so spannend und abwechslungsreich kann Rockmusik klingen.