Motörhead

1979 Deluxe Box Set

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.10.2019
Jahr: 2019
Stil: Metal
Spiellänge: 281:00
Produzent: BMG

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Plattenfirma: BMG

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Led Zeppelin

Titel
01. Overkill
02. Stay Clean
03. (I Won’t) Pay Your Price
04. I’ll Be Your Sister
05. Capricorn
06. No Class
07. Damage Case
08. Tear Ya Down
09. Metropolis
10. Limb From Limb
11. Overkill (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
12. Stay Clean (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
13. Keep Us On The Road (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
14. No Class (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
15. Leaving Here (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
16. Iron Horse/Born To Lose (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
17. Metropolis (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
18. The Watcher (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
19. Damage Case (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
20. (I Won’t) Pay Your Price (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
21. Capricorn (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
22. Too Late, Too Late (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
23. I’ll Be Your Sister (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
24. I’m Your Witchdoctor (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
25. Train Kept A-Rollin’ (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
26. Limb From Limb (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
27. White Line Fever (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
28. Motörhead (Live At Friars, Aylesbury – 31st March 1979)
29. Too Late, Too Late (Overkill 7" B-Side)
30. Like A Nightmare (Alternative version of No Class B-Side)
31. Over The Top (Bomber 7" B-Side)
32. Stone Dead Forever (Alternative Version)
33. Sharpshooter (Alternative Version)
34. Bomber (Alternative Version)
 
35. Step Down (Alternative Version)
36. Fun On The Farm (Bomber Outtake)
37. Treat Me Nice (Bomber Outtake)
38. You Ain't Gonna Live Forever (Bomber Outtake)
39. Dead Men Tell No Tales
40. Lawman
41. Sweet Revenge
42. Sharpshooter
43. Poison
44. Stone Dead Forever
45. All The Aces
46. Step Down
47. Talking Head
48. Bomber
49. Overkill (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
50. Stay Clean (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
51. No Class (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
52. Metropolis (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
53. All The Aces (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
54. Dead Men Tell No Tales (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
55. I’ll Be Your Sister (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
56. Lawman (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
57. Too Late, Too Late (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
58. Poison (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
59. (I Won’t) Pay Your Price (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
60. Sharpshooter (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
61. Capricorn (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
62. Train Kept A-Rollin’ (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
63. Bomber (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
64. Limb From Limb (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
65. White Line Fever (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
66. Motörhead (Live At la Rotunde, Le Mans – 3rd Nov 1979)
67. No Class (from No Class 7”)
68. Like A Nightmare (from No Class 7”)
Musiker Instrument
Ian „Lemmy“ Kilmister Gesang & Bass
„Fast“ Eddie Clark Gitarre & Gesang (Step Down)
Phil „Philthy Animal“ Taylor Schlagzeug

1979 war ein wirklich bewegtes Jahr: die Roten Khmer wurden aus Kambodscha vertrieben, es markierte die islamische Revolution im Iran, russische Truppen marschierten in Afghanistan ein, Israel und Ägypten beendeten nach mehr als 30 Jahren ihren Kriegszustand und in Großbritannien wurde mit Margaret Thatcher die erste Frau Premierministerin. Aber für uns Musikliebhaber ist viel wichtiger, dass in diesem Jahr auch die New Wave of British Heavy Metal richtig losbrach. Und eine Band, die neben IRON MAIDEN, SAXON, JUDAS PRIEST oder DIAMOND HEAD sinnbildlich dafür steht (auch wenn sie den Begriff Metal als Kategorisierung immer ablehnte) ist MOTÖRHEAD. Das Trio – das damals neben Lemmy Kilmister noch aus „Fast“ Eddie Clarke und Phil „Philthy Animal“ Taylor bestad – veröffentlichten in diesem Jahr nicht nur einen sondern gleich zwei absolute Meilensteine ihrer Diskographie – ach was: der gesamten Musikgeschichte – nämlich “Overkill“ und “Bomber“. Aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums werden die beiden Werke nun noch einmal, klanglich überarbeitet und vollgestopft mit Bonus-Material, neu aufgelegt.

Ihren ersten Eindruck von MOTÖRHEAD bekamen die Briten wahrscheinlich am 9. März 1979. Damals schalteten ahnungslose Zuschauer die Sendung „Top Of The Pops“ im BBC ein und wurden konfrontiert mit einem Trio – und es war wohl die lauteste, wildeste und absolut aufregendste Band auf diesem Planeten.  Dort präsentierten sie den Titelsong Overkill aus dem gleichnamigen Album, das knapp zwei Wochen (um genau zu sein 15 Tage) später veröffentlicht wurde. Und was für ein bahnbrechendes Album das war.  Gefüllt mit Klassikern, die bei kaum einen Konzert der Band fehlen durften wie Overkill, Stay Clean, No Class, Damage Case oder Metropolis. Aber auch die übrigen Songs wie (I Won‘t) Pay Your Price, I‘ll Be Your Sister, Capricorn und Limb From Limb gehören zum Kreis der ewigen Fan-Favoriten und runden ein Album ohne Fehl und Tadel ab, das zudem mit einem tollen, sehr lebendigen und dynamischen Sound überzeugt und auch nach 40 Jahren kein bisschen angestaubt.

Der Clou ist aber die beigefügte Live-Aufnahme , die am 31. März 1979 und damit nur wenige Tage nach der Veröffentlichung der Scheibe in Aylesbury entstand. 18 Songs, darunter auch die Cover-Version des Blues-Kjlassikers Train Kept A-Rollin‘, zeigen die frühe, rohe und ungezügelte Energie, die eine MOTÖRHEAD-Show von Beginn an auszeichneten. Die klangliche Qualität der Aufnahme ist rau, hat aber dadurch einen sehr ehrlichen Charakter und transportiert den Spirit des Auftritts von Kilmister, Clarke und Taylor schön ungefiltert ins heimische Wohnzimmer. Der Hörer bekommt dabei neben den Liedern aus dem aktuellen Album auch leidenschaftliche Versionen von früheren Werken wie Keep Us On The Road, Born To Lose, The Watcher, Too Late, Too Late und White Line Lever zu hören. Ein echtes, wenn auch komplett unbehauenes, Juwel, das da in den Archiven der Band entdeckt wurde.

Aber MOTÖRHEAD waren eben noch nicht fertig mit dem Jahre 1979. Ähnlich wie zehn Jahre zuvor LED ZEPPELIN steckten sie voller neuer musikalischer Ideen, die binnen kürzester Zeit ein zweites Album ergaben: “Bomber“ war denn auch die Scheibe, die MOTÖRHEAD erstmals in die Top 20 der britischen Verkaufscharts brachte, ein Ziel, das der Vorgänger “Overkill“ nur knapp verpasst hatte. Und auch wenn die Anzahl an unverzichtbaren Klassiker-Songs nicht ganz so hoch ist, wie es noch auf dem Vorgänger der Fall war, so hat “Bomber“ neben dem Titeltrack auch noch Dead Men Tell No Tales und Stone Dead Forever als unverzichtbare Nummern zu bieten. Hinzu kommen noch eine Reihe weiterer richtig guter Songs wie Lawman, Poison, All The Aces oder den langsame Blues Step Down (bei dem zudem Clark den Gesang übernimmt). Sie runden das sehr starke Studio-Album ab.

Für die beiden nun vorliegenden Alben, “Overkill“ und “Bomber“, gilt, dass sie jeweils noch einmal von den originalen Master-Bändern mit dem so genannten „half-speed“-Verfahren neu gemastered wurden, so dass man beide Male den akustischen Eindruck hat, als wäre man direkt im Studio dabei. Allerdings sind es im Vergleich zu den Neu-Auflagen von 2008 eher Nuancen, um die die neue Version verbessert wurde.

Wie schon “Overkill“ bekommt auch der “Bomber“-Re-Release eine Bonus-Live-CD beschert. Denn schon wenige Tage nach der Veröffentlichung des Albums befanden sich MOTÖRHEAD wieder „on the road“. Erneut 18 Lieder, dieses Mal mitgeschnitten am 3. November in Le Mans. Dabei fällt zunächst einmal der etwas schlechtere Sound der Aufnahme ins Ohr. Denn diese Aufzeichnung wirkt eher wie ein Bootleg. Dafür ist die Setlist natürlich schon ein Stück weit stärker ausgefallen und bietet eben neben den Klassikern und “Overkill“-Songs auch die aktuellen Nummern All The Aces, Dead Men Tell No Tales, Lawman, Poison, Sharpshooter und den Titeltrack. Damals wurden eben noch die jeweils aktuellen Alben richtig promotet. Für Fans ist dieser Mitschnitt ein Genuss, alle anderen werden sich wohl an dem sehr wilden Sound stören.

Unter dem Strich bleibt aber die Wahrheit: es sind zwei fantastische neue Deluxe-Editionen, die hier nun vorliegen: dabei hat der Fan die Wahl zwischen den beiden Alben als Hardcover Bookpacks mit Doppel-CDs beziehungsweise als Drefach-Vinyl mit den bis dato unveröffentlichten Konzerten und feinen liner notes, die die jeweilige Phase der Band historisch einordnen. Bebildert mit teilweise unbekannten Fotos von den Tourneen im Jahr 1979.  Für die ganz harten (und etwas wohlhabenderen) Fans gibt es dann aber auch noch das “1979” Box-Set. Dort sind natürlich neben den Scheiben auf 180 Gramm schweren Vinyl auch die beiden Doppel-Live-Alben enthalten. Zudem gibt es ein 40 Seiten umfassendes zeitgemäßes  “Musik Magazin” mit unveröffentlichten Fotos und neuen Interviews bezogen auf diese Ära. Hinzu kommt ein “’79 Vinyl“, mit B-Seiten, die Studio-Outtakes Fun On The Farm, Treat Me Nice und You Ain‘t Gonna Live Forever (allesamt aus den “Bomber“-Sessions) sowie die seltenen Tracks Like A Nightmare (war die B-Seite der No Class-Single) und Over The Top (ebenfalls eine B-Seite). Abgerundet wird die Box mit alternative Versionen von Stone Dead Forever, Sharpshooter, Bomber und Step Down. Somit Außerdem gibt es die 7-Inch-Version der “No Class”-Single mit Gatefold Cover, das “Bomber” Tour-Programm, ein “Overkill”-Notenheft und ein “’79“-Badge Set. Dafür wurde in den Privatarchiven der Bandmitglieder gestöbert, viele damalige Mitglieder, Crew, Freunde oder Super-Fans haben dabei geholfen diese Veröffentlichung zu etwas besonderem zu machen, was sich auch bei der Liebe zum Detail widerspiegelt. Es war immer Lemmys Anspruch und Bestreben, den Fans das Bestmögliche zu geben und das ist mit diesen Reissues gelungen. Das Alles kommt dann in einer schwarzen Box in Bikerjacken-Anmutung.

Da fällt die Entscheidung sicherlich nicht leicht, aber in der einen oder anderen Form müssen sich Fans der Band diese Box oder ab die neuen Versionen von “Overkill“ und “Bomber“ ins Regal stellen. Denn die beiden Alben sind musikalische Meilensteine, brillant und der Einfluss hält bis zum heutigen Tage an. Ohne dieses Trio wäre die Geschichte des Metal anders gelaufen, auch wenn sich Lemmy niemals als Teil der Szene sah.

 

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