Motörhead Bad Magic, UDR Music, 2015 |
Lemmy Kilmister | Gesang & Bass | |||
Phil Campbell | Gitarre & Piano | |||
Mikkey Dee | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Brian May | Gitarre | |||
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01. Victory Or Die | 08. Teach Them How To Bleed | |||
02. Thunder & Lighting | 09. Till The End | |||
03. Fire Storm Hotel | 10. Tell Me Who To Kill | |||
04. Shoot Out All Your Lights | 11. Choking On Your Screams | |||
05. The Devil | 12. When The Sky Comes Looking For You | |||
06. Electricity | 13. Sympathy For The Devil | |||
07. Evil Eye | ||||
Vor 40 Jahren betrat eine Band die Szene dessen, was man heute als Heavy Metal bezeichnet, was deren Frontmann aber auch heute noch einfach als „Rock ’n’ Roll“ bezeichnet. Lemmy Kilmister ist auch heute noch eine der legendärsten Erscheinungen der Musikszene und seine Band MOTÖRHEAD ist auch heute noch eine der wichtigsten, hart rockenden, musikalischen Institutionen, was sie in diesem Jahr mit einem neuen – und mittlerweile 22. – Studio-Album unterstreichen, das sie auf den Namen “Bad Magic“ getauft haben.
Aber schlecht ist die Magie, die Bassist und Sänger Lemmy Kilmister, Gitarrist Phil Campbell und Schlagzeuger Mikkey Dee auf diesem Album auf die Rillen bringen beileibe nicht. Der Dreier konzentriert sich natürlich musikalisch auf genau das, was die Band nun seit vier Dekaden auszeichnet. Straighter Uptempo-Rock ’n’ Roll, der laut, heavy und ohne Sinn für Kompromisse daherkommt. Das zeigt sich insbesondere in den ersten beiden Tracks Victory Or Die und Thunder & Lightning (wobei das zweite der eigentliche Hammer ist), die jedem MOTÖRHEAD-Fan einen wohligen Schauer den Rücken runterjagen wird.
Aber damit enden die Brecher noch nicht: Electricity klingt eine Ecke kerniger, vielleicht auch punkiger als das Eröffnungs-Doppel, ist aber eine würdige erste Single, die jede Menge Laune macht. Das gilt auch für das groovige The Devil, bei dem sich QUEENs Ausnahmegitarrist Brian May mit einem Solo verewigt. Eine weitere Besonderheit ist auch die Power-Ballade Till The End, die wahrlich zu Gänsehaut anregt und bei der Lemmy zeigt, dass seine Whisky- und mittlerweile wohl Vodka-getränkten Stimmbänder mehr können, als nur sonor gebellten Rock ’n’ Roll können.
Aber ein Aufweichen des MOTÖRHEAD-Rock ’n’ Roll muss hier ja zum Glück niemand befürchten. Dafür gibt es noch zu viele heftige Rocker wie Evil Eye oder Tell Me Who To Kill, die zudem wie fast der gesamte Rest der Platte eine erstaunliche Songwriting-Qualität aufweisen. Und auch die abschließende ROLLING STONES-Nummer Sympathy For The Devil meistern Lemmy & Co. mit Bravour. So steht nach ein paar Durchläufen schon fest, dass “Bad Magic“ ebenso wie schon zuvor “Aftershock“ zu den Alben gehört, die man bedenkenlos zu den starken der Band-Karriere zählen kann. Diese Magie ist nicht „schlecht“, vielmehr ist sie wieder mal durchaus „stark“.