Mott The Hoople

Two Miles From Heaven

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.11.2003
Jahr: 2003

Links:

Mott The Hoople Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Mott The Hoople
Two Miles From Heaven, Angel Air Records, 2003 (1980)
Ian Hunter Vocals, Piano
Overend Watts Bass, Vocals
Mick Ralphs Lead Guitar, Vocals
Verden Allen Organ, Vocals
Buffin (Dale Griffin) Drums, Vocals
Produziert von: Guy Stevens & Mott The Hoople Länge: 56 Min 28 Sek Medium: CD
Dark Cargo Side:9. Ride On The Sun (24 January 1972)
1. You Really Got Me (27 June 1969)10. Growin' Man Blues (16 November 1970)
2. The Road To Birmingham (7 July 1969)11. Until I'm Gone (11 April 1971)
3. Thunderbuck Ram (15 November 1969)12. One Of The Boys (11 April 1971)
4. Going Home (16 January 1970)13. Surfin' UK (14 December 1970)
5. Little Christine (24 June 1969)14. Black Scorpio (11 April 1971)
6. Keep-A Knockin' (18 February 1970)15. (There's An) Ill Wind Blowing (14 April 1971)
7. Black Hills (17 October 1970)Bonus Tracks:
Bald At The Station Side:16. The Debt (21 April 1971)
8. Movin' On (24 January 1972)17. Downtown (21 April 1971)

Ist es nicht faszinierend, auf was man alles stößt, in der weiten Web-Welt? Da gibt es z.B. in England das kleine, feine Angel Air Label, das sich seit 1997 hauptsächlich mit der Wiederveröffentlichung von "historic classic Albums", bzw. "never-before-available" Alben beschäftigt. Wo immer möglich in Zusammenarbeit mit den Künstlern, neuen Liner-Notes und Bonus-Tracks. Da findet man u.a. reichlich Material von Ian Gillan und, für mich am interessantesten: MOTT THE HOOPLE.
Bei "Two Miles From Heaven" handelt es sich um ein Reissue eines "Island"-Albums von 1980, welches hiermit erstmals auf CD erhältlich ist!
Von Mott-Drummer Buffin (Dale Griffin) mit reichlich Kommentaren im Booklet versehen, ist es ein höchst interessante Scheibe.

Das beginnt mit der KINKS-Nummer You Really Got Me, die man von der Band bisher eigentlich nur als Instrumental-Stück kennt und die hier von Mick Ralphs gesungen wird. Inklusive Gitarren- und Orgelsolo klingt es weit blues-rockiger als das Original.
Ursprünglich eine Single B-Seite, ist The Road To Birmingham eine erstklassige Ballade mit deutlichem Klavier/Orgelschwerpunkt, von Ian Hunter in bester Dylan-Manier gesungen.
Richtig schwer bluesrockend, mit leichten Anleihen an das Paranoid-Riff wird's dann bei Thunderbuck Ram. Da hätten sich GRAND FUNK RAILROAD wohl auch gern mit geschmückt, wenn es in die "Solo-Klangorgie" geht.

Ein schöner Boogie, wie Ralphs ihn später mit BAD COMPANY zelebrierte, ist Going Home, das mit schöner rauer Gitarre glänzt.
Little Christine ist, nach Meinung von Buffin, ein Song der Joe Cocker perfekt zugeschnitten gewesen wäre. Und recht hat er! Ein Kandidat hätte aber auch Frankie Miller sein können, für diesen R&B der leider etwas früh ausgeblendet wird.
Live ja schon ein Knaller im MOTT-Programm, ist Keep-A Knockin' hier in einer Studio-Version vertreten. Allerdings ist der Live-Charakter durchaus erhalten geblieben und somit geht's auch richtig gut ab.
Sehr atmosphärisch mit all seinen Flöten, dem Mellotron und der akustischen Gitarre ist der leider sehr kurze Black Hills Song, aufgenommen mit Mick Ralphs auf dem Studioboden sitzend und den Gesang fast flüsternd.

Die "Dark Cargo Side", will sagen, die Zeit in der Guy Stevens produzierte und Andy Johns mixte, endet damit und es beginnt die "Bald At The Station Side".
Sagte ich BAD COMPANY? Mit Movin' On haben wir schon gleich einen Song den die auf ihrem Debut-Album übernommen haben. Hier zwar mit der "glatteren" Stimme von Mick Ralphs, aber insgesamt flotter gespielt.
Eigentlich das Demo für Sea Diver, das auf dem "All The Young Dudes"-Album erschien, ist Ride On The Sun ein von Ian Hunter's schönsten Balladen.

Erstmals auf CD ist dann der Growing Man Blues, der aber nix mit Blues zu tun hat sondern astreiner Rock'n'Roll ist auch ein paar BEACH BOYS-Bridges nicht scheut. Kann nicht so ganz "unlustig" sein, erwachsen zu werden.
Die aufkommende Glam-Rock-Welle schon erahnen lässt die Ballade Until I'm Gone. Ja, Balladen gab's da auch, aber sicher wenige vom Kaliber dieses Songs. Gäbe es nicht All The Young Dudes, müsste man wohl Until I'm Gone zur besten Mott The Hoople-Ballade küren.

Die Eröffnungsakkorde von One Of The Boys kommen einem gleich bekannt vor, auch wenn sie hier auf der akustischen Gitarre gespielt sind: Das wurde mal Can't Get Enough von BAD COMPANY! Klar, mit anderem Text und so und tatsächlich war diese Version hier als so 'ne Art "Country Honk" (vgl. Honky Tonk Women) gedacht. Auch Surfin' UK ist erstmals auf CD zu hören und mit Surf-Musik nichts zu tun. Eher schon mit Ralph's späteren Bands, oder wie Buffin sagt: "A cross between Son of Rock'n'Roll Queen and Nephew of Whisky Women".

Auf "All The Young Dudes" dann Momma's Little Jewel, hier noch Black Scorpio betitelt ist der Song, ein furioser Rocker, der hier noch eine ganze Ecke zackiger und wilder gespielt ist.
Auch diese Seite muss enden und sie tut es mit einer von diesen faszinierenden Balladen, wie sie wenige außer Ian Hunter performen können. Fragt man sich schon, warum ein Song wie Ill Wind Blowing erst jetzt auf CD rauskommt...
Zwei Bonus-Tracks folgen noch. Zum einen die folkige Hunter-Nummer The Debt, mit Mundharmonika und Akustikgitarren, zum anderen den Neil Young/CRAZY HORSE-Stomper Downtown, mit Klasse-Harmoniegesang und sehr passender Orgel. Ich bin ja ein großer Young/Whitten-Fan, aber diese Version gehört zu den besten.
Ich war, zugegeben, skeptisch ob dieser "Demos" und bin auf angenehmste Art überrascht - tolles Album.

Erschienen sind bei Angel Air außerdem noch: "Mott The Hoople" (Debut-Album), "Mad Shadows", "Wildlife" und "Brain Capers", sowie eine "Best Of Live"-CD. Alle mit Bonustracks und informativem Booklet. Ein Besuch auf der Homepage von Angel Air lohnt sich.

Epi Schmidt, 20.11.2003

 

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