Muddy Waters

Sings The Songs Of Big Bill Broonzy

( English translation by Google Translation by Google )

LP-Review

Reviewdatum: 24.12.2023
Jahr: 2023
Stil: Blues
Spiellänge: 41:23

Links:

Muddy Waters Homepage

Muddy Waters @ facebook

Muddy Waters @ twitter



Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Dave Alvin & Phil Alvin

Titel
Side A:
01. Tell Me Baby
02. Southbount Train
03. When I Get To Thinking
04. Just A Dream (On My MInd)
05. Double Trouble
06. I Can't Be Satisfied
07. Got My Mojo Working
08. Hoochie Coochie Man
 
Side B:
01. I Feel So Good
02. Baby, I Done Got Wise
03. Mopper's Blues
04. Lonesome Road Blues
05. Hey, Hey
06. Rollin' Stone
07. Mannish Boy
Musiker Instrument
Muddy Waters Vocals & Guitar
James Cotton Harmonica
Pat Hare Guitar
Andrew Stepehnson Bass
Otis Spann Piano
Francis Clay, Willie 'Big Eyes' Smith Drums

Robert Johnson mag – aus diesem oder jenem Grund – der “King Of The Delta Blues“ sein, aber der König des elektrischen Blues, der “Pate des Electric Blues“ (Buchtitel), ist unwiderlegbar McKinley A. Morganfield, oder schlicht Muddy Waters. Es gibt in Konrad Heidkamps Buch “It's All Over Now“ (Rowohlt Verlag) eine Seite, auf der Künstler die “Schallplatten die ihr Leben veränderten“ aufgelistet haben, auf der der große John Lee Hooker “Got My Mojo Workin'“ von Muddy Waters nennt. Ob ein Album von Big Bill Broonzy das Leben veränderte ist, meines Wissens, nicht überliefert, aber Tatsache ist, dass Big Bill lange vor seinen Blues-Brüdern den Schritt über den großen Teich machte und in England die Leute mit seiner Musik begeisterte. Und er hatte auch Muddy geraten, diesen Schritt ebenfalls zu machen. Es dauert bis Ende 1958, bis Muddy sich dazu durchringen konnte.

 

Kurz zuvor, am 14. August 1958, war Big Bill Broonzy verstorben und im Jahr darauf wurde während zweier Sessions das Album “Muddy Waters sings the songs of Big Broonzy“ aufgenommen. Zum Teil sicher als Ehrerbietung von Muddy an seinen Mentor (Muddy war einer der Sargträger), zum Teil aber auch, weil Chess Records da natürlich ein Geschäft witterten. Dieses Album wurde soeben wieder neuveröffentlicht, noch mit ein paar zusätzlichen Tracks aufgepeppt. Schon allein das schwere 180g Vinly auf den Plattenteller zu bugsieren stimmt einen auf die Musik ein. Irgendwie gehört solche Musik auf einen physischen Tonträger.

 

Hinter sich hatte Muddy seine exzellente Band, unter anderem mit James Cotton an der Mundharmonika, Otis Spann am Piano und Willie “Big Eyes“ Smith am Schlagzeug. Eine Supergroup, würde man heute sagen. Die Musik hatte naturgemäß eher den Folk-Charakter eines Big Bill und nicht so sehr die elektrische Power, für die Muddy Waters stand. Die ausdrucksstarke Performance von Muddy fesselt den Hörer dennoch und die Klasse der Band fasziniert einfach beim Zuhören. Das kommt in Songs wie I Feel So Good besonders gut durch, wenn die beiden Stile verschmelzen. Auch der schwungvolle Mopper's Blues und das, die ursprüngliche LP abschließende Hey, Hey sorgen für bestes Blues-Feeling.

 

Spendiert hat man dieser Wiederauflage fünf Waters-Klassiker aus dessen erster Hoch-Zeit. Da mag ich gar keinen rausgreifen, denn das sind allesamt Juwelen des Blues. I Can't Be Satisfied sollte vielleicht als ältester Titel (1948) erwähnt werden (der Form halber, die anderen sind Got My Mojo Workin', Mannish BoyHoochie Coochie Man und Rollin' Stone) aber ansonsten braucht man nur einen Blick auf die Besetzungsliste zu werfen (Junior Wells, bzw. Little Walter an der Mundharmonika, Willie Dixon am Bass, Jimmy Rogers an der Gitarre, Hubert Sumlin an der Gitarre...), um als Blues-Interessent feuchte Augen zu kriegen. Wäre das eigentliche Album nicht Muddys größter Geniestreich und zwingend in der Sammlung nötig, in dieser Form sollte man da nicht dran vorbeigehen.

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music