Mudmen Mudmen, TB Records, 2003 |
Zoy Nicoles | Vocals | |
Lonny Knapp | Guitars | |
Tommy Skilton | Bass | |
Ryan McCaffery | Drums | |
Rob Campbell | Bagpipes | |
Sandy Campbell | Bagpipes |
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1. In my head | 6. Underdog | |
2. Winners | 7. Wasting time | |
3. 5 o'clock | 8. Lost | |
4. Saturday | 9. Drink & fight | |
5. Coma | 10. Mansons apron | |
Die "Dreckskerle" kommen aus Kanada und wie viele Musikerkollegen aus dem Land des Ahorns bürgen sie für hohe musikalische Qualität. Anders ausgedrückt: Ihre selbstbetitelte Scheibe, deren einzige Fehler in der viel zu kurzen Spieldauer und der Tatsache liegen, dass ich sie erst drei Jahre nach der Erstveröffentlichung kennen gelernt habe, hat mich auf Anhieb schwer begeistert. (Anm: Als Privatpressung wurde "Mudman" bereits 2001 veröffentlicht).
Stellt Euch ein Festival vor, bei dem die OYSTERBAND, CHUMBAWAMBA, OFFSPRING, die ROLLING STONES, IN EXTREMO, LIVE, die POGUES und Davy Spillane auf dem Billing standen. Im Anschluss daran gründen Mitglieder der beteiligten Bands ein Spaßprojekt, bei dem alle Protagonisten, die typischen Soundelemente aus ihren Stammbands einbringen. Das Ergebnis würde in etwa wie MUDMEN klingen.
Die Kanadier zocken eine hochexplosive Mischung aus Celtic Folk, Punk, Alternative und Rock ('n' Roll), die trotz der Vielzahl der aufgesogenen Einflüsse, über eine bemerkenswerte Eigenständigkeit verfügt. Das hervorstechende Merkmal im Sound der MUDMEN sind die beiden (!) verwendeten Dudelsäcke, der Gebrüder Campell die sowohl als Melodie-, wie auch als Soloinstrument Verwendung finden.
Die sorgen für gehörigen Druck in den überwiegend schnörkellos geradeaus rockenden Kompositionen. Lediglich eine Ballade bietet eine kurze Verschnaufpause und lässt die Band kurz in ihrem Parforceritt inne halten.
MUDMEN sind die Konsensband, die Kilt- und Lederjackenträger, die Whiskeyschlürfer und Biernuckler vereint und gemeinsam in ekstatische Begeisterungsstürme ausbrechen lässt. Als schweißtreibende Partyband, dürften die sechs Kanadier kaum zu schlagen sein und sollten mit ihrem Sound auch hierzulande eine Menge Anhänger finden.
In ihrer Heimat veröffentlichten MUDMEN im vergangenen Jahr bereits ihr zweites Album "Overrated". Leider liegt mir diese Scheibe (noch) nicht vor, was sich hoffentlich bald ändern lässt: Wenn man aber die Klasse des Debüts zu Grunde legt, dann handelt es sich bei dem Albumtitel um beißende Ironie. Die "Dreckskerle" sind einer der überzeugendsten Newcomer der letzten Jahre und darauf jetzt einen wohltemperierten Balvennie und ein kühles Pils.