Neptune Kings

Mülheim a.d. Ruhr, Sol-Kulturbar, 26.05.2023

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 05.06.2023
Stil: Jazz-Rock, Fusion

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Neptune Kings @ facebook


Venue: Sol-Kulturbar


Redakteur(e):

Frank Ipach


Es gibt gar keinen Zweifel, den NEPTUNE KINGS wünscht man deutlich mehr Zuhörer, als die paar Dutzend, die sich am Pfingsfreitagabend aufgemacht hatten, um sich die neuen Könige des Jazzrock in der Mülheimer Sol-Kulturbar anzuschauen. Die Jungs aus Gelsenkirchen, Essen und Umgebung haben vor wenigen Wochen (nach dem 2019er "Triton") ihr zweites, äußerst beachtliches Album namens "Mythos" herausgebracht und schicken sich an, mit dieser exquisiten Langrille zur Legende zu werden.

(Foto: Frank Ipach)

Wer sich der Fusion-Musik hingibt, muss schon was drauf haben. Jazz-Rock ist komplex und anspruchsvoll, darf aber auch nicht nur aus aberwitzigen Kadenzen und irrsinnigen Sololäufen bestehen und neben aller instrumentalen Kompetenz der Musiker auch eine gewisse Wärme und melodische Anschmiegsamkeit vorweisen. Die NEPTUNE KINGS haben diesen Bogen raus, wissen ihre Fähigkeiten so einzubringen, dass das ganze Konstrukt nicht zu verkopft daherkommt, sondern mit Rock, Soul und Funk-Anleihen die gewünschte Bodenständigkeit nicht zu einem bloßen Schlagwort verkommt. Ein gediegenes Jazzrock-Publikum hegt natürlich auch gewisse Ansprüche und ist gewiss nicht allzu leicht zu beeindrucken. Natürlich ist ein Konzert keine Sportveranstaltung, die sich dem "Höher-Schneller-Weiter-Wettkampf" verschreibt, doch eine gewisse Fingerfertigkeit braucht der Künstler schon um das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Am Freitagabend ist dies voll und ganz gelungen.

Die NEPTUNE KINGS haben die oben beschriebenen Attribute komplett verinnerlicht, haben einfach alles drauf und präsentieren sich in der Sol-Kulturbar als gelehrige Schüler des Siebziger Jahre Jazz-Rock klassischer Schule, der aus den Wurzeln solcher Koryphäen wie RETURN TO FOREVER, BRAND X, Stanley Clarke, George Duke, Billy Cobham, Jean-Luc Ponty, Jeff Beck und Jan Hammer immer wieder neue Energie freisetzt.

Und all das was die KINGS auf ihren beiden Alben zum Besten geben, kriegen sie in der Live-Situation ohne Anstrengung auch genau so hin. Den kernigen Druck, den opulenten Bombast, den differenzierten Sound (Danke an den Mixer), die gelassene und freudestrahlende Kompetenz, die Herz, Hirn und Bauch gleichermaßen bedient. Hört sich an wie ein Loblied? Kein Wunder, ist es auch. Ein Top-Konzert. Reife Leistung.

Im Herbst dürfen wir die NEPTUNE KINGS dann wieder in unserer Region erleben: Am 03. November spielen sie im "Café Steinbruch" in Duisburg. Da muss die Hütte dann aber richtig voll werden. Forza La Musica.

 

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