Murder By Death

Red Of Tooth And Claw

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.07.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Kristin Krauß


Red Of Tooth And Claw, Vagrant, 2008
Adam Turla Vocals, Guitars, Keys
Sarah Balliet Cello
Matt Armstrong Bass
Dagan Thogerson Drums, Percussion
Vincent Edwards Piano
Eric Radoux Trumpet
Produziert von: Trina Shoemaker Länge: 38 Min 06 Sek Medium: CD
1. Comin' Home7. Steal Away
2. Ball & Chain8. Ash
3. Rum Brave9. The Black Spot
4. Fuego!10. '52 Ford
5. Theme (for Ennio Morricone)11. Spring Break 1899
6. A Second Opinion

Ständig mit der Axt im Walde, dem Dolch hinterm Rücken und dem Galgen im Genick durch finstre Welten zu reiten, muss auf Dauer doch ganz schön aufs Gemüt schlagen. Wenn dann noch die Liebe unerfüllt oder unglücklich verläuft, das Glas immer halb leer ist und der eine Fuß sowieso permanent Audienz beim Scharfrichter hält, ja wie soll dann wohl der Soundtrack dazu klingen bitteschön, wenn nicht wie die Musik von MURDER BY DEATH?

Seit nunmehr acht Jahren und ab dato vier Studioalben reiten sie bei Nacht und Nebel oder meinethalben auch bei gleißender Sonne und Steppenstaub durch Westernlandschaften oder ähnlich bildhafte Gegenden. Mit der symbolischen Whiskeyflasche in der Hand suhlen sie sich auch auf dem aktuellen Longplayer "Red Of Tooth And Claw" wieder geradezu genüsslich auf der dunklen Seite des Americana. Dabei versprüht das Quartett aus Bloomington/Indiana eine nahezu alttestamentarische Lebensfreude, die einen schier erdrückt in ihrer beklemmenden Art.

Nichtsdestotrotz hören wir einen beschwingten Unterton, der von trotziger Freude scheint. Ist das Ende immer nah, dann ist's wohl auch egal. Da hadert man mit dem Hadern und schlägt dem Teufel ein Schnippchen. Erinnert die Band in Momenten vielleicht tatsächlich an die viel herbeizitierten Meister jenseitiger, verlorener, verderbter Geschichten wie Cave, Lanegan, Cash oder David Eugene Edwards, so führen derartige Vergleiche dennoch etwas vom rechten Wege ab.

Das große Americana-Drama mit Hüftschwung und Rock im Nacken hat nämlich eine ganz eigene Strategie. Diese setzt sich maßgeblich zusammen aus der durchaus beeindruckenden Stimme, die der zarte Adam Turla aus seinem, im wahrsten Sinne des Wortes, tiefsten Inneren zutage fördert und dem brachialen Cello-Spiel der unnahbaren Sarah Balliet. In diesem musikalischen Zusammenhang ist dann plötzlich alles unheilschwanger und bedeutend. Kalkül könnte man meinen, aber treffsicher und heiß wie Hölle.

Kristin Sperling, 27.07.2008

 

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