Mysterell Sensational, Frontiers Records, 2004 |
Torben Lysholm | Vocals, Bass, Guitar, Drums, Keyboards | |||
Lene Ribeau | Choirs | |||
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1. Don't ever stop | 7. Remember me | |||
2. I belong to you | 8. Help me find the way (back to your heart) | |||
3. Why? | 9. Sling shot | |||
4. When you love | 10. Take me to the river | |||
5. Bring the house down | 11. The challenge | |||
6. There was you | ||||
Hinter MYSTERELL verbirgt sich PANGEA-Sänger Torben Lysholm, der das vorliegende Debüt-Album "Sensational" praktisch im Alleingang eingespielt hat. Heutzutage ist das ja dank ausgereifter Studiotechnik im handlichen Westentaschenformat kein unüberwindliches Problem mehr.
I belong to you und Don't ever stop, die das Album eröffnen sind kompositorisch ganz nett, wirken aber so, als hätte der Däne vergessen vor dem Start die Handbremse zu lösen. Das ist einfach stromlinienförmiger, glatt polierter Melodic Rock ohne rechten Biss, aber immerhin brauchbare Songs, die einem nicht weiter weh tun.
Das ändert sich aber im Laufe des Albums. Schon das soulige Why? klingt wie ein Stück, das bei JOURNEYs "Raised on radio"-Sessions durchs Raster fiel, und wir erinnern uns: Das Album war ziemlich daneben.
Der Schmachtfetzen When you love ist eine astreine DEF LEPPARD / Bryan Adams-Imitation. Wer bitte braucht so etwas? Die Plattenfirma viellleicht als Singleauskoppelung? There was you klingt wie Michael Bolton auf dem Soultrip nach einer Überdosis Valium. Bei Help me find the way mimt Lysholm den liebeskranken Gockel, und wird zwischen dem Blues-Ansatz der Gitarren und kitschigem Streicherbombast zermalmt.
Immerhin bemüht sich der Däne um Abwechslung und versucht zumindest ansatzweise zu rocken. Doch auch die an VAN HALEN / Sammy Hagar angelehnten Rockstampfer Bring the house down und Take me to the river gehen furchtbar ins Beinkleid, weil sie einfach zu vorhersehbar und konstruiert wirken.
Es gibt sie aber doch, einige wenige gut versteckte Lichtblicke auf "Sensational". Das stimmungsvolle getragene Remember me überzeugt durch seine dramatischen Gitarrenleads. Sling shot lebt von seinen Gegensätzen durch die souligen Strophen und dem energisch zupackend rockenden Refrain und als Rausschmeißer serviert uns Lysholm ein gefühlvolles Bluesinstrumental in der Tradition von Gary Moores Parisian walkways.
Insgesamt gilt aber trotzdem: Lasst euch nicht verarschen, vor allem nicht durch den Albumtitel. Sensationell ist an "Sensational" überhaupt nichts. Wenn ihr eure sauer verdienten Euromuffel in ein Melodic Rock-Album investieren wollt, dann gibt es unzählige höherwertige Alternativen.