Mystery One Among The Living, Unicorn Records, 2010 |
Benoit David | Gesang | |||
Michel St-Pere | Gitarre & Keyboards | |||
Steve Gagne | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Antoine Fafard | Bass | |||
Benoit Dupuis | Keyboards | |||
Claire Vezina | Gesang | |||
Daryl Stuermer | Gitarre | |||
Francois Furnier | Bass & Taurus Pedal | |||
John Jowitt | Bass | |||
Oliver Wakeman | Moog | |||
Richard Lanthier | Bass | |||
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01. Among The Living | 08. Through Different Eyes Pt. III - So Far Away | |||
02. Wolf | 09. Through Different Eyes Pt. IV - The Point Of No return | |||
03. Between love And Hate | 10. Through Different Eyes Pt. V - The Silent Scream | |||
04. Until The Truth Comes Out | 11. Through Different Eyes Pt. VI - Dancing With Butterflies | |||
05. Kameleon Man | 12. One Among The Living | |||
06. Through Different Eyes Pt. I - When Sorrow Turns To Pain | 13. The Falling Man | |||
07. Through Different Eyes Pt. II - Apocalyptic Visions Of Paradise | 14. Sailing On A Wing | |||
MYSTERY – Geheimnis. Auf viele Weisen ist das der perfekte Name für diese Band, die trotz zahlreicher Veröffentlichungen – “One Among The Living“ ist bereits Album Nummer 6 – weiter ein Leben als Geheimtipp im Bereich des symphonischen und progressiven Rock fristet. Denn – soviel sei schon einmal vorweg genommen – MYSYTERY bieten hier wieder exzellente Kompositionen, Spielfreude auf höchstem Niveau und eine Produktion zum „mit der Zunge schnalzen“.
Etwas Bekanntheit konnten MYSTERY aber zumindest durch ihren Sänger David Benoit bekommen, denn der vertrat bei der vergangenen YES-Tour deren Frontmann Jon Anderson. Schon alleine diese Tatsache macht klar, der Mann ist ein Könner allerersten Ranges, der auch den Songs auf “One Among The Living“ mit seinem Organ einen eigenen Zauber gibt und die ohnehin hochqualitativen Stücke somit zusätzlich veredelt.
Musikalisch bewegen sich MYSTERY nicht in geheimnisvollen Gefilden, sondern vor allem in den symphonisch-breiten Bereichen, die mit Neo-Prog-Einsprengslern verziert werden. Dabei kommen einem beim Hören immer wieder Bands wie EMERSON, LAKE & PALMER oder mit Abstrichen auch das ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA in den Sinn. Dabei setzen MYSTERY aber immer wieder auf einen Schuss gesunder Härte, der sie insbesondere von ELO auf positive Weise abhebt. Soundtechnische Referenzen sind in modernerer Hinsicht aber sicherlich auch Bands wie etwa RPWL oder aber RIVERSIDE.
Highlights der durchgängig sehr starken Platte sind das schwelgerische Between Love And Hate, das mit wunderbaren Soli und fast hypnotischen Melodien um sich wirft, als wäre das alles selbstverständlich. Zudem erinnern MYSTERY bei Kameleon Man auch an Bands wie ARENA (man denke nur an deren Butterfly Man), MARILLION (hier etwa bei Till The Truth Comes Out) oder mit Abstrichen PINK FLOYD. Auf der anderen Seite ist der 23-minütige Longtrack Through Different Eyes ein wahres Fest für Freunde alles Progressiven.
Sicherlich darf man hier auch ein wenig Kritik anbringen, denn MYSTERY übertreiben es manchmal mit der Melodie-Verliebtheit und treiben diese an den Rand des Schwülstigen. Auch die bereits angesprochene „gesunde Härte“ kommt bei ihnen eben nicht immer zum Zug, so dass auch dieses starke Album ein paar kleine Längen hat. Aber überwiegend ist “One Among The Living“ ein absolut gelungenes Werk in der Schnittmenge zwischen Symphonic Rock und Neo-Prog. Fans der genannten Bands sollten MYSTERY eine Chance geben und diese aus ihrem Dasein als ewiger Geheimtipp endlich befreien.