Hotti	Gesang, Gitarre
Joe	Drehleier, Akkordeon
Nik	Dudelsack, Flöte
Tilmann	Gitarre
Sane	Gitarre
Oli	Bass
Stefan	Schlagzeug
Produziert von: Nachtgeschrei Länge: 46 Min 39 Sek Medium: CD
01. Fjur	07. Windfahrt
02. Muspili	08. Nur ein kleines Stück vom Himmel
03. Herz aus Stein	09. Wahrheit
04. Fernweh	10. Der Totmacher
05. Niob	11. Glut in euren Augen
06. Lauf!

Als 'modernen Mittelalterrock' bezeichnen NACHTGESCHREI ihre Musik und das kann man zur ersten Orientierung durchaus so stehen lassen. Das gleichermaßen Erstaunliche, wie Erfreuliche ist, dass es trotz der Vielzahl an Protagonisten im weitgefassten Feld mittelalterlich inspirierter Musik immer wieder Bands gibt, die eine eigene Nische finden, in der sie exklusiv Unterschlupf finden.

Gut, manchmal, und das trifft auch in gewisser Weise auf NACHTGESCHREI zu, handelt es sich um eine Nische, die von ihrem ehemaligen Besetzer inzwischen verlassen wurde, weil man sich weiterentwickelte oder zu neuen Inspirationsquellen hingezogen fühlte.

Ich kann mir nicht helfen, aber "Am Rande der Welt" ist gar nicht so weit von SUBWAY TO SALLYs "Foppt den Dämon" entfernt. Auch NACHTGESCHREI haben eine tiefe Verbundenheit zum Folk, der einfach etwas energischer und unverkrampfter interpretiert wird. Darauf packen die Frankfurter mit Hilfe von Dudelsack, Flöte, Drehleier und Akkordeon Melodiebögen mit mittelalterlicher Klangfärbung und in Verbindung mit dem ansprechenden Songwriting ist man fast geneigt von einem Erfolgsrezept zu sprechen.

Zumindest steht am Ende ein starkes, atmosphärisches Album mit dem NACHTGESCHREI sowohl in der Mittelalter-Gemeinschaft wohlwollend aufgenommen werden, aber auch durchaus als gemäßigtere Variante bei Anhängern der Pagan Metal-Szene Gefallen finden dürften. Auch wenn "Am Rande der Welt" alles andere als sanft daherkommt, so ziehen NACHTGESCHREI doch eine klare Trennlinie: Harter Rock, ja. Metal oder gar Extremmetal: Definitiv nein. Das ist aber auch gut so.