Natalie Edelson Mayfly Days, Eigenvertrieb, 2006 |
Natalie Edelson | Vocals, Guitar, Organ | |||
Bob Johnstone, Ed White | Drums | |||
Paul Stephens, Carl Burgess | Bass | |||
Andrea McColeman, Jay Burr | Piano, Organ | |||
David Sinclair, Jay Burr, Jim Holland, Forrest Gibson | Guitars | |||
Bodra Elia, Kim Barlow | Vocals | |||
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1. Into Deep Blue | 8. Nameless Wonder | |||
2. Bordertown | 9. Wild Horses | |||
3. Survivor On TV | 10. Great Whatever | |||
4. Mayfly Days | 11. Openings And Endings | |||
5. Canyonlands | 12. Weight | |||
6. Grey On Grey | 13. Paper, Rock, Scissors | |||
7. Star On Satellite | 12. Weight | |||
Im äußersten Nordwesten Kanadas finden wir ein Fleckchen Erde namens Yukon. Dort leben grad mal 31.000 Menschen auf 482.000 Quadratkilometern. Kaum vorstellbar für uns Großstädter.
Welche Musik spielt man dort? Auf jeden Fall auch Folk und Singer-Songwriter-Musik. Denn die Künstlerin, die sich heute mit ihrem Debutalbum "Mayfly Days" vorstellt, hat sich genau diesem Genre verschrieben. Natalie Edelson gelangte zwar eher zufällig in die Gesellschaft professioneller Musiker, spielte sie doch lange Jahre nur Klampfe am Lagerfeuer und auf vollgepackten Jam-Sessions, wo sie dann 'kaum jemand wahrnahm'. Doch braucht sich Frau Edelson absolut keinen Kopf machen, ihre Kompositionen können sich wirklich hören lassen. Über die letzten paar Jahre intensivierte sie ihren Fingerpicking-Style, spielte zahllose Gigs im Norden Kanadas und ließ ihre zarte Stimme wachsen. Edelson singt ihre folkigen Weisen mit weicher, mädchenhafter Stimme und erinnert mit ihrem hauchzarten Timbre mitunter an die große Kollegin Nanci Griffith.
Der einzige Coversong auf "Mayfly Days" stammt von den ROLLING STONES. Wild horses wird sicherlich nicht zum ersten Mal gecovert, doch Edelsons superlangsame Version passt sich scheinbar mühelos in den Kontext der übrigen Schwebesounds ein. Sehr entspannt, so wie der Rest dieses wirklich unterhaltsamen Albums.
Nun ist "Mayfly Days" aber nicht nur ein auf Akustikgitarren und Stimme reduziertes Album, sondern überrascht hie und da mit groovigen und ruhelosen Rhythmen, die, wie z.B. bei Bordertown, die akustische Virilität einer DAVE MATTHEWS BAND beschwören oder sich, wie bei Survivor on TV, einer eher rockigen Variante verschreiben. Natalie scheut sich auch nicht, ihre Folk-Roots mit einem Track wie dem shuffelnden und swingenden Great whatever zu durchbrechen.
Edelsons Begleitmusiker rekrutieren sich aus dem Feld der Yukon-Community, die hier bei uns zwar niemand kennt, die aber unzweifelhaft einfühlsam und gekonnt unaufdringlich die unterschiedlichen Aspekte der Edelson-Songs zum Leben erwecken.
Am intensivsten wird es aber, wenn Natalie sich, einem Nick Drake nicht unähnlich, im knisternd melancholischen Titelsong Mayfly days ihren Erinnerungen hingibt und mit sparsamsten Mitteln eine zauberhafte Atmosphäre kreiert.
Nachzuhören und zu Kaufen bei CD Baby.