Navel

Neo Noir

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.02.2011
Jahr: 2011
Stil: Post Grunge

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Navel
Neo Noir, Noisolution, 2011
Jari AnttiGuitar, Vocals & Harp
Michael ChristBass
Steve ValentinDrums
Produziert von: Navel Länge: 76 Min 36 Sek Medium: CD
01. Can't Feel A Thing08. Kobra The Killer
02. Speedbox09. Rockin' In The Free World
03. Black Days10. Hunger Child Blues
04. Acid Queen11. Come Into My Mind
05. It's The Road That Makes The Song12. Blues On My Side
06. Free Land13. Rule To Follow
07. Invisible14. Waiting Travelling Thinking

Die Schweizer von NAVEL kreieren auf “Neo Noir“ ihren ganz eigenen Blues. Der hat weniger mit dem Mississippi Delta zu tun als mit Grunge, Post Rock, Punk, Doom und einer Portion Noise. Daraus entsteht etwas Dunkles, Sperriges, Unbequemes und kratzig Lärmendes. Schneidende Riffs, gigantische Fuzzwände und emotionsgetränkte, sehnsuchtsvolle Melodien, die immer wieder von bösen, fiesen Sounds unterwandert werden. Das funktioniert mitunter recht gut (Black Days oder das herrliche fauchige Acid Queen) und schimmert mitunter geheimnisvoll (Blues On My Side) oder lärmt wenigstens lustvoll (Kobra The Killer).

Aber auf die (meiner Ansicht nach zu lange) Dauer des Albums wirkt der mitunter schwer verdauliche Brocken Musik mehr gleichförmig als verstörend, irgendwann scheint die Luft etwas raus, die Spannung zu entweichen Vielleicht ist mir die Grundstimmung auch einfach zu finster und bedrohlich, bei gleichzeitigem musikalischem Stillstand, denn die musikalische Verehrung der musikalischen Denkmäler, die sich auch in Covern von TOWNES VAN ZANDT (Hunger Child Blues) und NEIL YOUNG (Rockin’ In The Free World) niederschlägt, gerät doch auf lange Sicht eher ehrfürchtig denn spannend.

Immerhin ziehen NAVEL ihre Verneigung vor den grungigen Neunzigern konsequent durch, aber der Dreck der Songs wirkt manchmal ein bisschen zu gewollt, da er hier immer irgendwie wohlplaziert wirkt. Vielleicht macht dies auch, bei allen offensichtlichen Lärmattacken, die Tatsache aus, dass die Songs auf ihren wesentlichen Kern reduziert sind und so gelegentlich der Eindruck von heißer Luft entsteht. Ganz hübsch sind dagegen die kleinen Nadelstiche der Harmonika, die immer wieder aus dem Fuzzdickicht hervorlugt und mitunter gelingt auch ein Spannungsaufbau zwischen krachend laut und zurückgenommen (Rule To Follow). Aber die Unsitte mit dem (bluesigen) Hidden Track, der immerhin erst nach 15 Minuten Leerlauf ertönt, hätte dann wieder nicht sein müssen. Grunge-Nostalgiker, die auf schwere, dunkle Klänge stehen, sollten mal reinhören, mir ist diese Musik (inzwischen) irgendwie zu kalt.

Ralf Stierlen, 14.02.2011

 

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