Neil Young

A Treasure

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.06.2011
Jahr: 2011
Stil: Country

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Neil Young
A Treasure, Reprise Records, 2011
Neil YoungGuitar, Vocals
Ben "Long Grain" KeithPedal Steel Guitar, Lap Slide Guitar, Stringman, Vocals
Anthony CrawfordGuitar, Banjo, Vocals
Rufus ThibodeauxFiddle
Spooner OldhamPiano
Tim DrummondBass
Karl T. KimmelDrums
Hargus "Pig" RobbinsPiano on Tacks 10, 11, 12
Joe AllenBass on Tracks 10, 11, 12
Matraca Berg & Tracy NelsonBackground Vocals on Track 11
Produziert von: Neil Young and Ben Keith Länge: 52 Min 44 Sek Medium: CD
01. Amber Jean07. Motor City
02. Are You Ready For The Country?08. Soul Of A Woman
03. It Might Have Been09. Get Back To The Country
04. Bound For Glory10. Southern Pacific
05. Let Your Fingers Do The Walking11. Nothing Is Perfect
06. Flying On The Ground Is Wrong12. Grey Riders

Tja, Herr Young, das hätten mir mal früher vorspielen sollen, dann hätte ich ihnen gleich sagen können, dass diese Aufnahmen ein Schatz sind. Also, zumindest für die, die mit der Country-Schiene des Kanadiers zurechtkommen. Gibt ja genug, die mit dem 85er Album "Old Ways" nichts anfangen können. Wie überhaupt das zugehörige Jahrzehnt kein einfaches Pflaster für die Fans war. Für die Plattenfirma auch nicht, denn Geffen Records hatte sich zweifellos damals etwas anderes von Neil Young erhofft, als die Alben, die er ablieferte. Da war aber auch auf gar nix Verlass.
Na, jedenfalls, um die Mitte besagter 80er hieß es für Neil "Zurück zum Country" und Freundschaften mit Leuten wie Willie Nelson und Waylon Jennings lebten wieder auf. Live Aid war gerade über die Bühne gegangen und das Country-Album "Old Ways" stand kurz vor der Veröffentlichung.
Neil war mit den International Harvesters unterwegs und aus diesem Herbst stammen die Aufnahmen dieser Live-CD.

Eine ganze Anzahl seltener und auch noch gar nicht veröffentlichter Titel wurde auf dieser Tour gespielt. Einige auch erstmals in diesem Country-Gewand. Aufnahmen aus jener Zeit bereits auf dem Bootleg "Live On The River". Hier nun von Neil autorisiert und mit besserem Sound, gibt’s ein paar Songs aus jenen Tagen. Öffnen wir die Tür zu Neils Scheune.
Schon bei Amber Jean ertönt der typische Country-Stomp und die Geigen kratzen, die Pedal Steel - wie immer grandios von Ben Keith gespielt - heult sanft im Hintergrund. Neil war damals ja noch bestens bei Stimme und er schrammelt sich munter durch diesen Song, unterstützt von ein paar der besten Countrymusiker und den herrlichen Harmoniestimmen von Matraca Berg und Tracy Nelson.
Da kommt doch schon Stimmung auf. Leider trübt meine Stimmung, dass das hier weder ein durchgängiges noch ein komplettes Konzert ist. Da wird also immer mal ausgeblendet und mehr Songs muss es doch auch gegeben haben. Schön ist es natürlich Are You Ready For The Country zu hören, mit ordentlicher Honky Tonk Unterstützung aber auch einigermaßen druckvoll. Der Sound scheint mir hier etwas zu schwächeln. Egal, Lautstärke hoch, dann geht das schon.
Mit It Might Have Been folgt ein unveröffentlichter und auch nicht von Neil verfasster Song. Geht da schon eher in die seichtere Nashville-Ecke, aber ist natürlich wunderschön anzuhören. Bound For Glory stand durch das Album "Old Ways" kurz vor seiner Veröffentlichung. Der Song hat gut Drive und erneut sind es Geige und Pedal Steel die hier für die Akzente sorgen.
Auch Let Your Fingers Do The Walking dürften bisher noch Wenige gehört haben, aber die Nummer ist ein solcher Ohrwurm, dass man glaubt, ihn bereits seit den 50ern im Gehör zu haben. Und ähnlich ergeht es Manchem wohl mit Flying On The Ground Is Wrong. Wer jemals eine Biografie von Neil Young gelesen hat, der dürfte über diesen Titel gestolpert sein aber zu Gehör kam er bisher selten. Ist deutlich melancholischer als ich mir das vorgestellt habe und etwas schleppen. Freu mich trotzdem, den Song endlich zu hören.

Zu meinen Lieblings-Alben von Neil gehört das punkig-krachende "Reactor" von 1981. Deswegen freut es mich besonders, dass mit Motor City und Southern Pacific zwei Songs aus diesem Album hier zu finden sind. Klar, bekommen sie das Country-Mäntelchen umgehängt, aber ihren Charakter können sie nicht verbergen.
Angetrieben davon - nehme ich an - geht es bei Soul Of A Woman auch deutlicher Blues-Boogie-rotziger zu. Rasant zurück zur Scheunenparty: Get Back To The Country scheint mir hier fast doppelt so schnell, wie auf der Studioversion. Da kommt man selbst beim Hören fast aus der Puste.
Nothing Is Perfect hatte Neil Young bereits beim Live Aid Konzert präsentiert und bereits da hat mir der Song richtig gut gefallen. Die Version hier klingt recht ähnlich, nur schien mir Neil beim Live Aid etwas mehr Schärfe im Gesang zu haben. Trotzdem eine tolle Nummer, für die es Zeit wurde, offiziell erhältlich zu sein.
Das stampfende Grey Riders beendet dieses Album. Das ist aber jetzt eine richtig geile Nummer! Irgendwo an der Grenze zwischen flottem Country Rock und dem lärmenden Rock von CRAZY HORSE.
Neils "Archives Series" liefern hier die neunte Ausgabe und wer sich gern mal von Geige und Pedal Steel und schrammelnden Akustischen umgarnen lässt, ohne dass es zu beschaulich wird, der kann gleich einmal seinen Strohhut und die Latzhose hervor kramen. Welcome to Neil's barn!

Epi Schmidt, 25.06.2011

 

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