Neil Young

Long May You Run - Eine Biografie in Bildern

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 22.10.2012
Jahr: 2012
Stil: Rock, Folk, Blues, Grunge
Verlag: Edel

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Neil Young
Long May You Run - Eine Biografie in Bildern, Edel, 2012
von: Daniel Durchholz & Gary Graff
ISBN: 978-3-8419-0158-3
Umfang: 224 Seiten
Preis: 24,95 € zzgl. Versandkosten

Von den in den 1960er Jahren gestarteten und zu ersten Höhenflügen aufgestiegenen Ikonen der Rockmusik sind heutzutage nur noch zwei wirklich relevant. Der eine ist Bob Dylan, der es geschafft hat, sich immer wieder neu zu erfinden und "im Alter" sogar einige seiner besten Alben abzuliefern, und der andere ist zweifelsohne Neil Young.
Der Kanadier hat es ebenfalls geschafft, immer wieder neue Wege zu gehen, ja, sich selten längere Zeit in eine bestimmte Richtung zu bewegen und sich dadurch auch mal in Sackgassen zu manövrieren, aber eben auch frisch und spannend zu bleiben.
Die Kollegen von den STONES und THE WHO können da nur neidvolle Blicke schicken.
Dem Alter entsprechend gibt es bereits etliche Bücher über Neil und einige werden noch folgen. Mit "Long May You Run" liegt aber sicherlich eine der schönsten Publikationen vor. "Eine Biografie in Bildern" ist der Untertitel, wovon man sich nicht "abschrecken" lassen sollte, denn mitnichten handelt es sich beim Werk von Daniel Durchholz und Gary Graff um ein "Bilderbuch". Zwar wird hier nicht mit Bildern gespart, die meist von hoher Qualität, oft selten - ich habe einige Bücher über Neil, aber solche Bilder aus Kindheits-, Familien- und Highschooltagen sind nicht darin - und für sich allein genommen schon sehenswert, aber das geschriebene Wort kommt nicht zu kurz.

Die Geschichte von Neil Percival Young - jetzt sagt mir bloß keiner, dass der Zweitname für den ewig suchenden Neil keine Prophezeiung war! - wird von Geburt an sehr interessant erzählt. Es gibt deutlich mehr Informationen über die Mitglieder der Familie und besonders über Neils Vater Scott.
Klar, bei einem so oft sezierten Künstler wie Neil Young finden sich auch oft aufgewärmte Anekdoten, wie die Begegnung von Stephen Stills und Richie Furay im einen Auto und Neil Young und Bruce Palmer im anderen - Youngs Leichenwagen "Mortimer" - auf dem Sunset Boulevard in Los Angeles im dichtesten Verkehr, aber auch für mich gibt es genügend Neues zu entdecken.
Wär hätte gedacht, dass der labile und drogensüchtige Bruce Palmer von praktisch allen Bandmitgliedern von BUFFALO SPRINGFIELD als das "Herz" der Band angesehen wurde, ohne das die Band nicht auskam?
War es wirklich nötig, die Gesangsspuren vom Woodstock-Auftritt neu einzusingen? Oder "verschlimmbesserte" man damit die Aufnahmen?
Was wäre gewesen, wenn die Beiträge von David Crosby und Graham Nash zum 76er STILLS YOUNG BAND Album nicht wieder gelöscht worden wären? Vielleicht eines der besten Alben der Band? Jedenfalls kein Jahre andauernder Sprachlosigkeit zwischen den einzelnen Parteien. "Was wäre gewesen, wenn?", das kann man sich hier oft fragen, aber passiert ist in Neils spannender Karriere immer was!

Man kann das Buch von vorne bis hinten durchblättern und -lesen oder sich einzelne, favorisierte Zeitspannen und Sektionen vornehmen. Ob man sich für das schwierige Jahrzehnt der 80er interessiert und wie und warum Neil die so unterschiedlichen Klänge und Alben aufnahm oder sich einen Überblick über die Aktivitäten von Youngs Hassliebe CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG verschaffen mag, ob man sich an den kürzeren oder längeren Zitaten und Lobgesängen der zahllosen Kollegen - Joe Perry bis Nancy Wilson ergötzen will oder auch mal Grundlegendes über die - vermeintliche - Fehde mit LYNYRD SKYNYRD oder Neils "Old Black" Gitarre (wusste ich gar nicht, dass Gibson um 2003 für einen japanischen Großhändler eine Replik in begrenzter Stückzahl herstellen lies!) lesen möchte - für Material ist hier reichlich gesorgt.
Selbstverständlich fehlen weder die Verbindungen zu Kurt Cobain und zu PEARL JAM ebenso wenig wie die "Bridge School"-Konzerte und die "Linc/Volt"-Story sowie die obligatorische Diskografie.
Klar würde man hier und da gern noch etwas tiefer schürfen, aber oft genug liegt das sicher auch am oft begrenzten Mitteilungsbedürfnis von Young, bzw. dessen immer noch anhaltender Rastlosigkeit, die sich lieber mit Neuem beschäftigt als mit Vergangenem. Für einen guten Teil davon hat man ja nun dieses wirklich schön gemachte Buch.
In diesem Sinne, Neil, ein weiteres Mal: "Long May You Run"!

Epi Schmidt, 19.10.2012

 

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