The Bangles

Neu Isenburg, Hugenottenhalle, 13.04.2003

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 13.04.2003

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Neu-Isenburg, Hugenottenhalle, 13.04.2003

The Bangles

Ist ja eigentlich 'ne ganz nette Halle, die Hugenottenhalle zu Neu-Isenburg. Warum war ich so lange nicht mehr da? Hat wohl nix gescheites gespielt - so sieht's aus.
Naja, die BANGLES kann man sich schon mal anschauen. Zunächst füllt sich die Halle einigermaßen zögerlich und die jüngsten sind die meisten der Besucher auch nicht mehr. Wird sich also mehr um Fans aus den 80ern, denn um neu hinzu gekommene handeln.
Die stört wahrscheinlich auch nicht, das aus der P.A. relativ belanglose, seichte Unterhaltungsmusik tröpfelt (mich schon!). Am schwungvollsten ist noch diese "Vodafone"-Werbung (Dandy Warhols?). Die Bangles wollen wohl auf Nummer sicher gehen...

Der (sehr spartanische) Bühnenaufbau verrät's schon: Vorgruppe gibt es keine.
Um kurz nach halb neun ist es schließlich so weit: THE BANGLES betreten die Bühne!
Sind schon hübsch anzusehen, die Vier. Entsprechend ist auch das Willkommen aus dem Publikum. Vicki Peterson schnallt sich die Gibson Les Paul um und spielt die Einleitung zu Paul Simon's Hazy Shade Of Winter. Geht ja schon gut los, auch wenn Vicki's Gitarre ruhig etwas präsenter sein dürfte. Es folgt gleich darauf die aktuelle Single Something That You Said, das live tatsächlich besser, sprich flotter, rüberkommt als auf CD.

Einige Dinge fallen auf. Da wäre zum Beispiel: Vicki Peterson. Klar Susanna Hoffs ist irgendwie der Star und steht auch in der Mitte, aber tatsächlich hat Vicki das Heft in der Hand!
Optisch einer Sheryl Crow äußerst ähnlich, übernimmt sie die Begrüßung der "Menge" (hat sich doch einigermaßen gefüllt), singt einen Großteil der Lieder, spielt natürlich praktisch alle Soli, macht fast alle Ansagen und hat offensichtlich, zusammen mit ihrer Schwester Debbie am Schlagzeug, am meisten Spaß an der Live-Performance.
Die anderen beiden halten sich da etwas mehr zurück, aber wenn's um den Harmonie-Gesang geht, muss ich sagen: Hut ab! Aller vier klingen dermaßen klasse, als wenn sie die letzten 10 Jahre permanent weiter zusammen gespielt (und gesungen!) hätten. Besser geht's nicht!
So einfach ist das mit den Instrumenten natürlich nicht. Da sitzt schon, im etwas dunkleren Teil der Bühne, ein Typ hinter einem Keyboard/Synthie der für das nötige "Auffüllen" des Sounds zuständig ist. Macht er aber relativ unaufdringlich.
Es werden auch ziemlich viele Songs vom neuen Album gespielt (es folgt der Rain Song).

Richtig dankbar ist das Publikum für den ersten der "alten" Hits: If She Knew What She Wants. Auch wenn sie sich manchmal um kritische Stellen herummogeln, klingt der Gesang doch wirklich... ich weiß es klingt blöd, aber: Wie von CD.

Debbie Peterson übernimmt den Lead-Gesang für Here Right Now, während ihre Schwester beim folgenden September Gurls mal kurz die Gibson gegen 'ne Gretsch eintauscht. Scheint ja gut Kraft zu haben das Mädel. Susanna Hoffs bleibt natürlich bei ihren Rickenbacker Gitarren. Sie wechselt aber recht häufig zwischen einem schwarzen und einem weißen Modell.

Die Stimmung steigt, als ein Song für die angekündigt wird, die morgen (es ist immer noch Sonntag) arbeiten müssen. Klar: Manic Monday. Ist für mich jetzt nicht der Live-Song, aber mit dem recht fetzigen Schluss bin ich doch einverstanden.
Mit Single By Choice und Stealing Rosemary (beide Gesang Vicki) zwei weitere "neue" Songs. Dann kommt Debbie hinter dem Schlagzeug hervor, greift zur Akustikgitarre und alle vier in einer Reihe (sieht toll aus!) spielen den Pop-Fetzer Going Down To Liverpool von ihrem "All Over The Place"-Album. Für den Rhythmus zeichnet natürlich der Herr Keyboarder verantwortlich. In so einem Fall, kann ich damit leben.
Plötzlich klingen die Gitarren ungewöhnlich verzerrt, Feedbacks treten auf und - yes: Tear Off Your Own Head (it's a doll revolution). Elvis Costello's Song kommt live sogar noch besser als auf der Studio-Scheibe.
Wie schon erwähnt: Vicki Peterson müsste etwas lauter sein, dann wär's richtig gut. So muss man doch zu sehr aufpassen um sie hören zu können.

Noch ein paar Songs vom aktuellen Album (Ride The Ride etc.), den, bis zur Reunion, wohl letzten Bangles-Hit In Your Room, der richtig fetzig kommt, dann ist Debbie Peterson wieder am Bühnenrand zu finden und Walk Like An Egyptian wird geboten. Der Song ist natürlich schwierig live zu bringen. Die fehlende Studiomix-Power machen die vier Girls aber wett, durch eine kurzes Intermezzo: Mrs. Robinson wird schnell mal in den Song eingebaut. Dass das mindestens so gut klingt wie bei Simon & Garfunkel müsste ich wohl nicht mehr erwähnen...
(jaja, wir wissen Bescheid, vor allem sieht es besser aus als bei Garfunkel und Simon)

Etwas überraschend ist schon Schluss. Stirnrunzeln...
Zugabe muss sein: Hero Takes A Fall ist der Song und er mündet sogar in eine Art "Jam".
Das macht nicht nur den Zuhörern Spaß: Susanna und Vicki "duellieren" sich sogar fast mit ihren Gitarren.
Aber schon sind sie wieder weg und zum letzten Song kommt auch Debbie wieder mit der Akustischen nach vorne. Susanna Hoffs verkündet den Song für den Nachhauseweg "a lullaby" und mit ihrer zart raspelnden Stimme singt sie "Close your eyes, gimme your hand..." Ach es ist zum dahin schmelzen. Vielleicht steht sie ja doch zurecht in der Mitte und war halt heute etwas Müde. Ich fand's trotzdem gut.
Einzig, den Preis der Veranstaltung finde ich etwas fragwürdig: Wenig Bühnenaufwand (Deko, P.A., Licht, etc.), keine Vorband, die Hauptband nicht mal 90 Minuten gespielt... und dann 30 Euro??? Da hat wohl jemand schon von vorne herein mit zahlungskräftigem (über 30 Jahre) Publikum gerechnet. Zweifellos übertrieben!

P.S.: Das anschließende WP-Interview (BRÜLL! Mit WP meint er Whirlpool!) mit der Band, hab ich dann wegen aufkommender Erkältung meinerseits abgesagt. Konnte ich den vier Hübschen ja nicht antun... (ganz recht, wir schicken Dich gleich zum Doktor... aber nicht wegen der Erkältung - die Red.)

Epi Schmidt, 16.04.2003

 

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