Nick Cave

Blixa Bargeld

Der Tod des Bunny Munro

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 12.11.2009
Jahr: 2009
Stil: Hörbuch
Verlag: Dhv der Hörverlag

Links:

Nick Cave Homepage



Redakteur(e):

Tim C. Werner


Nick Cave
Der Tod des Bunny Munro, Dhv der Hörverlag, 2009
von: Nick Cave
ISBN: 3867175187
Umfang: 6 CDs
Preis: 24,95 € zzgl. Versandkosten

Nicht selten kommt es vor, dass sich Musiker auch anderen Aspekten der Kunst, zum Beispiel der Literatur widmen, das Multitalent Sven Regener legt davon beredtes Zeugnis ab.
Selten allerdings gelingt der Ausflug ins benachbarte Fach so eindrucksvoll wie bei NICK CAVEs neuem Roman „Der Tod des Bunny Munro“, hier besprochen in der Hörbuchfassung, gelesen von BLIXA BARGELD.
Es ist nach „Und die Eselin sah einen Engel (1989) CAVEs zweiter Roman.

Die Geschichte greift das Thema des pulitzerpreisgekrönten Werkes „Die Straße“ von Cormac McCarthy auf: Ein Vater und sein Sohn auf einer Reise ohne Ziel. Was McCarthy an apokalyptischer Trostlosigkeit in schier unfassbarer Härte und Kompromisslosigkeit beschrieben hat, findet sich teilweise auch bei CAVE: Hier ist nichts schön, hier gibt es keine Hoffnung, hier bricht alles auseinander, was einst das Leben des schmierigen Handelsvertreters Bunny Munro gewesen war. Und mittendrin der verstörte, aber doch unendlich starke Bunny Jr., der neunjährige Sohn des Protagonisten.

Als Ort der Handlung dient Brighton, NICK CAVEs Wohnort, und auch sonst gibt es diverse Bezüge zu CAVEs Leben wie zum Beispiel die beiden in dem Buch angerissen Themen Heroinkonsum und Verkehrsunfall zeigen (Anmerkung: NICK CAVE hat selbst Heroinerfahrungen gemacht; sein Vater starb 1975 bei einer Kollision).
Der Roman ist verstörend, schockierend, mitunter ekelerregend. Dennoch wird man gefangen genommen von der Geschichte, wunderbar vorgetragen von dem ehemaligen Gitarristen der BAD SEEDS. Bargelds sonore Stimme, seine wohldosierte Überbetonung mancher Worte und Passagen, sein mitunter ins Berlinerische abdriftender Duktus verstärken die Anziehungskraft der Geschichte nochmals.
Wer das im trüben November lesen oder hören will, der muss stark sein, sehr stark. Aber es lohnt sich.

Tim C.Werner, 12.11.2009

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music