Nicki Bluhm & The Gramblers Loved Wild Lost, Little Sur, 2016 |
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01. Only Always | 07. Heart Gets Tough | |||
02. Waiting On Love | 08. Simpler Times | |||
03. Heartache | 09. Me And Slim | |||
04. Queen Of The Rodeo | 10. High Neck Lace | |||
05. Mr. Saturday Night | 11. Heavy Hey Ya | |||
06. Love Your Loved Ones | ||||
Oh Mann, da soll man nun objektiv bleiben. Hört man sich Nicki Bluhms neues Album "Loved Wild Lost" unvoreingenommen an, kommt man schnell zu dem Schluss, es mit einem absolut stimmigen, gut gereiften Westcoast meets Americana-Album samt starkem 70s Pop-Flair zu tun zu haben. Eine clevere Mixtur aus geerdetem Roots-Verständnis und einer fluffig leichten Pop-Ästhetik.
Betrachtet man dann das "Gesamtpaket", also auch die visuelle Darstellung der Künstlerin auf den Fotos und den Videos ihrer Website muss man wirklich aufpassen, sich nicht allzu sehr vom Charme dieser jungen Frau bezirzen zu lassen.
Mit ihrem durch Hunderte von Gigs gestählten Songwriter- und Gesangstalent taugt diese Frau zum Star. Zudem agiert ihre Band auf Top-Niveau und Produzent Brian Deck (Iron & Wine, Counting Crows, Josh Ritter) verpasst Nicki Bluhm & The Gramblers einen wunderbar transparenten, ungekünstelten Sound.
Der Vorteil von "Loved Wild Lost" liegt in der ausgewogenen Balance zwischen gut gelauntem, kalifornischen Jingle-Jangle Pop, zartbitterem Country-Style und hemdsärmeligem Rock mit breiter Brust. Ein Song wie Love Your Loved Ones könnte durchaus aus Lindsey Buckinghams Feder stammen und klingt wie ein Outtake der legendären FLLEETWOOD MAC "Rumours"-Session. Vieles erinnert an Sheryl Crows starkes "Tuesday Night Music Club" Debut von 1992, manches wiederum weckt Erinnerungen an Gary Louris' (THE JAYHAWKS) Kompositionsstil. Irgendwo schwirrt dann noch der Geist des verstorbenen Gram Parsons durch den Raum und die junge Linda Ronstadt mag schließlich auch noch als Inspirationsquelle herhalten.
Ob man es nun objektiv oder subjektiv, betört oder nüchtern bertrachtet, NICKI BLUHM & THE GRAMBLERS dürfen sich rühmen, mit "Loved Wild Lost" ein prächtiges und kurzweiliges Westcoast-Pop Album mit zeitlosem Charakter erschaffen zu haben. Highly recommended.