Titel |
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Disc 1: I - Remaster 2024 (Länge: 73:28) |
01. Scarred For Life |
02. Still In The Dark |
03. The Game |
04. Game Over |
05. Remorse And Regret |
06. Alonely |
07. I Return |
08. Drowning In Sadness |
09. Dead Or Alive |
10. The Journeys End |
11. Breathing |
12. Stealin |
13. From A Dry Camel |
14. Strix Nebulosa |
15. The First to Go Away |
16. Kajor |
17. Balladen Om Marulk |
18. Vackra Saker |
Disc 2: Rough Mix, Remix & Live (Länge: 73:11) |
01. Scarred For Life |
02. Still In The Dark |
03. The Game |
04. Game Over |
05. Remorse And Regret |
06. Alonely |
07. I Return |
08. Drowning In Sadness |
09. Dead Or Alive |
10. The Journeys End |
11. Scarred For Life (Live in Orebro 2004) |
12. Still In The Dark (Live in Rejmyre 2012) |
13. The Game (Live in Krefeld 2005) |
14. Game Over (Live in Orebro 2001) |
15. I Return (Live in Orebro 2001) |
16. The Journeys End (Live in Oslo 2005) |
17. Remorse and Regret (Remix 2001) |
18. I Return (Remix 2001) |
Musiker | Instrument |
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Dan Swanö | Gesang, Gitarre, Keyboards & Schlagzeug |
Tom Nouga | Bass, Gitarre & Keyboards |
Es gibt Nachschlag von NIGHTINGALE. Leider nicht in Form eines neuen Albums von Dan (und Dag) Swanö, sondern wieder in Gestalt eines Re-Releases. Nach der Neu-Auflage des Quasi-Best-Of-Albums "Nightfall Overture" gibt es nun auch "I" in einer erweiterten Doppel-CD-Auflage, die den Fans der melodischen Seite von Swanös Arbeit in dieser remasterten Version und auch in den auf CD 2 enthaltenen Rough Mixes sicherlich jede Menge Freude bereiten wird. Denn auf "I" leben die beiden Brüder ihre Begeisterung sowohl für symphonischen als auch leicht progressiven und vor allen Dingen melodischen Metal voll und ganz aus.
Schon der Opener Scarred For Life kann trotz aller Düsternis, die ihn atmosphärisch umhüllt, nicht verhehlen, dass er vor allen Dingen ein veritabler Ohrwurm ist. Und Swanö gibt in den liner notes sogar zu, dass die Inspiration dahinter von dem RIff zu TYKETTO's Forever Young stammt. Eine musikalische Verbindung, die wohl nur wenige erwartet hätten. Mit Still In The Dark ziehen NIGHTINGALE dann das Tempo ordentlich an, dabei bietet die Nummer insbesondere in den Gesangspassagen und im Aufbau auch eine große Nähe zum AOR. Bei The Game zaubern dann die Keyboards eine fast schon spacige Atmosphäre in den zwischen ruhig und rockig changierenden Song. Bei solchen Klängen muss man sich schon manchmal fragen, ob das der gleiche Dan Swanö sein kann, der mit EDGE OF SANITY und parallel zu dieser Scheibe mit BLOODBATH ein Mastermind des schwedischen Death Metal war.
Aber auch NIGHTINGALE können klassisch-düsteren Metal, wie sie mit Game Over unter Beweis stellen. Remorse And Regret hingegen zeigt mit dem dominanten Einsatz von Orgel-Sounds ein gewisses Faible für URIAH HEEP. Alonely ist eine wunderbare Akustik-Gitarren-Ballade, die vom Sound her auch zu ALICE IN CHAINS oder PEARL JAM passen würde, das gleich gilt etwas später auch für die eindringlich schöne Ballade The Journey's End. Zwischendurch zeigen die Swanö-Brüder bei Drowning In Sadness hingegen eher ihre Begeisterung für klassischen Progressive Rock à la YES, KAIPA oder aber FLOWER KINGS. Mit dem leicht geisterhaften Instrumental Breathing endet das Album dann.
Aber damit ist die erste CD noch lange nicht zu Ende. Denn NIGHTINGALE haben in ihrer Raritäten-Kammer gewühlt und noch einige Schätzchen für die Fans ausgegraben. Darunter befindet sich die Cover-Version des URIAH HEEP-Klassikers Stealin' für eine Tribute-Scheibe, die dazu führte, dass Dan Swanö sein Schlagzeug verkaufte (nachzulesen in den liner notes). Etwas obskurer wird es mit dem nächsten Cover, das nämlich von der US-Band DUST (aus dem Jahr 1971) stammt und auf den etwas nebulösen Titel From A Dry Camel hört. Im Gegensatz zum Original haben NIGHTINGALE die Nummer allerdings um knapp zwei Minuten gekürzt und statt der psychedelischen Note des Originals hier eher etwas in Richtung Stoner Rock gedreht. Es folgen dann noch einige auf schwedisch gesungene Nummern wie Strix Nebulosa, Kajor, Balladen Om Marulk und Vackra Saker sowie mit The First To Go Away die Ur-Version von Game Over.
Die zweite Scheibe hat dann zunächst einmal die etwas roher ausgefallenen Mixe des Albums zu bieten. Allerdings ohne das Instrumental Breathing. Das bietet, wie ich schon bei der Neu-Auflage von EDGE OF SANITY's "Purgatory Afterglow" geschrieben hatte erst einmal nur einen Anreiz dazu, sich für eine der beiden Versionen als persönlichen Favoriten zu entscheiden. Wobei ich die Rough Mixes, die aus dem Jahr 1999 stammen, etwas bevorzuge, weil sie unter anderem den Bass deutlich hörbarer belassen haben. Aber das ist Geschmackssache. Das wahre Highlight der Scheibe sind hier nämlich die Live-Mitschnitte der Songs Scarred For Life (aus Orebro, 2004), Still In The Dark (Rejmyre, 2012), The Game (Krefeld, 2005), Game Over und I Return (beide wieder live in Orebro, aber schon 2001 mitgeschnitten) und The Journeys End (aus Olso, 2005) sind. Die Sound-Qualität schwankt dabei natürlich, bewegt sich aber zumeist auf dem Niveau eines guten Bootlegs. Für Fans der Band ist es allemal ein gewichtiger Grund, sich das Album zuzulegen.
Das Re-Issue von "I" ist wirklich eine gelungene Sache geworden, die den Fans eine ganze Menge an hochwertigem Bonus-Material beschert. Die Band hat hier damals einige ihrer stärksten Kompositionen vorgelegt, die in der remasterten und rohen Form dem Hörer jede Menge Freude bescheren. Aber da das bislang letzte Album der Band, "Retribution", auch schon wieder zehn Jahre zurückliegt, wäre es doch jetzt langsam mal Zeit für neue Musik von den Swanö-Brüdern.