Nina Simone

Live At Montreux 1976

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.10.2011
Jahr: 2011
Stil: Black Classical Music

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Redakteur(e):

Michael Koenig


Nina Simone
Live At Montreux 1976, Eagle Records, 2011
Nina SimoneVocals, Piano
Unknown MusicianDrums
Unknown MusicianPercussion
Produziert von: Claude Nobs, Terry Shand & Geoff Kempin Länge: 60 Min 35 Sek Medium: CD
03. Juli 1976:
01. Little Girl Blue05. Stars/Feelings
02. Backlash Blues06. African Mailman
03. Be My Husband10. Juli 1987 (Bonus Tracks):
04. I Wish I Knew (How It Would Feel To Be Free)07. Someone To Watch Over Me
08. My Baby Just Cares For Me

Nina Simone, geboren 1933 als Eunice Waymon im US-amerikanischen Bundesstaat North Carolina, gestorben 2003 in Frankreich, genoss schon zu Lebzeiten den Ruf einer echten Größe als Sängerin, Pianistin und Komponistin. Vor allem auf den Gebieten Soul, Blues, Jazz, Gospel und Pop brachte sie es zu Ruhm und Erfolg. An die vierzig veröffentlichte Alben legen beredtes Zeugnis ab von ihren Fähigkeiten. Doch nicht nur im Studio, sondern auch auf der Bühne machte die Dame eine absolut tolle Figur. Das sprach sich natürlich sehr schnell zu den Machern des Montreux Jazz Festival herum, so dass Simone dort wiederholt auftreten konnte. Ganz aktuell ist, nach der bereits vor Jahren von Eagle Vision veröffentlichten DVD “Nina Simone Live At Montreux 1976“, eine CD mit identischem Titel, aber mit gekürztem Programm, bei Eagle Records erschienen. Diese beweist auch ohne Bilder, wie gut Konzerte der Amerikanerin tatsächlich waren. Mit sechs Nummern, stammt der Hauptteil der Aufnahmen von dem Gig am 03. Juli 1976, während die beiden Bonustitel am 10. Juli 1987 mitgeschnitten wurden.

Nina Simone interpretierte zwar eigene Lieder, bediente sich aber auch nach Kräften bei anderen, namhaften Autoren. So bot ihr 1976er Repertoire Nummern von Carole King, deren I Wish I Knew (How It Would Feel To Be Free) sie coverte und Janis Ian, Albert Morris und Louis Gaste, von denen die beiden Songs des Minimedleys Stars/Feelings stammen.
1987 griff sie auf Someone To Watch Over Me von George und Ira Gershwin, aber auch My Baby Just Cares For Me (wurde dank eines Werbespots für Chanel No. 5 bekannt) von Walter Donaldson und Gus Kahn zurück.

Letztendlich ist es aber gleichgültig, wessen Tunes hier zu hören sind. 1976 glänzte die Simone mit ihrer unnachahmlich eigenen, irgendwie dunklen und stets etwas kehlig wirkenden Stimme. Dazu spielte sie meisterhaft Klavier und ließ sich zeitweise von einem Schlagzeuger begleiten. Bei African Mailman kam es dann zum improvisierten rhythmischen Showdown mit Klavier, Schlagzeug und Perkussion.
Immer wieder kontaktierte sie das Publikum, erzählte über sich, Janis Joplin, äußerte sich zu weiteren Themen, gab sich ansatzweise kämpferisch, ließ Klatschen und Singen und hatte, trotz damaliger privater Probleme, stellenweise scheinbar sogar ihren Spaß. Manchmal wirkte die, über lange Zeit politisch sehr engagierte (Stichwort: Rassenkonflikte), Lady ein wenig selbstverliebt mit Hang zur Arroganz und/oder irgendwie unzufrieden, was es ihr dann natürlich erschwerte, den Funken auf die Leute im Zuschauerraum überspringen zu lassen. Das tut ihrer insgesamt gelungenen und überzeugenden Darbietung jedoch kaum einen Abbruch.
1987 sang Nina Simone dann nur mit eigener, virtuoser Klavierbegleitung. Ihre stimmliche Ausdruckskraft hatte, gegenüber den Aufnahmen zwölf Jahre zuvor, noch zugenommen.

Im bebilderten Booklet lassen Anmerkungen von Michael Heatley einen Teil des Lebens und der Karriere von Nina Simone Revue passieren.

“Nina Simone Live At Montreux 1976“ ist bestens geeignet für Einsteiger in das Wirken der US-Amerikanerin, kann aber eben lediglich einen ganz kurzen und keinesfalls vollständigen Überblick darüber verschaffen. Auf alle Fälle macht dieses swingende, poppige, groovende, weltmusikalische, gefühlvolle und letztlich halt ganz einfach berührende Album klar, warum Nina Simone so geschätzt und verehrt wurde bzw. bis heute wird.

Michael Koenig, 25.09.2011

 

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