Nina Van Horn

From Huntsville To Jordan

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.11.2007
Jahr: 2007

Links:

Nina Van Horn Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


From Huntsville To Jordan, Cristal Records, 2007
Nina Van Horn Vocals
Larry Crockett Drums
Kim Yarbrough Bass
Neal Black Acoustic Guitar, Lead and Rhythm Guitar, Slide Guitar
Fred Chapellier Lead and Rhythm Guitar on Say It To My Face and So What?
Fred Kolinsky Drums
Guests
Lucky Peterson Hammond B2
Peter Nathanson Dobro
Juju Child Lead and Rhythm Guitar on You Changed
Paul Nils Lead Guitar on You Changed
Julien Bruneteau Keyboards
Pascal Mikaelian Harp, Accordion
Mickey Blow Harp on Some Girls
Produziert von: Neal Black Länge: 44 Min 47 Sek (CD) Medium: CD + DVD
CD:
1. Feelings For Sale7. Good Bye New Orleans
2. You Changed8. So What?
3. Huntsville9. Get Away Jordan
4. Bayou Love Child10. Always French In Bed
5. Out Of The Rain11. Some Girls
6. Say It To My Face
DVD:
On The Road To Jordan (Making of)

Der in Texas geborenen Nina Van Horn sagt man schon lange stimmliche und musikalische Verwandtschaft zu Janis Joplin, Bette Middler, Tina Turner (als "Acid Queen") und weiteren Blues-Frauen nach. Nicht zu unrecht, wie auch ihr aktuelles Album "From Huntsville To Jordan" unterstreicht. Der "Bluesteufel" (Van Horn??) ergriff ja angeblich in Form - oder zumindest in der Nähe - von Dan Aykroyd Besitz von ihr. Inzwischen hat sie dieser - der Bluesteufel, nicht Aykroyd - mehr in französische Gefilde getrieben und dort kommt sie auch bestens an, wie diverse Live-Auftritte und -Mitschnitte zeigen. Auch Feeling For Sale gaukelt einem mehr ein regnerisches Paris vor, als den Staub von Austin. Veredelt wird dieser Großstadt Blues, mit soulig-jazzigen Elementen von dem Orgelvirtuosen Lucky Peterson. Und natürlich der herrlich knödelnden Stimme von Frau Van Horn. Blues, Soul, Jazz, Schmerz, Erotik ..., alles verschmilzt in dieser tollen Stimme.
Zum Blues gehört natürlich auch der Boogie und der hoppelt munter durch You Changed, während Nina, nachdem sie sich bei ihrem Partner beschwert: "Used to like my laugh, the sound of my voice - now you look like you made the wrong choice", ihm klar macht: "Don't mess with me, or I'm gonna throw you out". Und man ist geneigt, es ihr zu glauben.
Die Slide-Gitarre, zum Beginn, will einen ins Mississippi-Blues-Delta locken, aber das Akkordeon fügt genügend Folk-Feeling hinzu um Huntsville 6:15 pm stark nach STONES, um 1969/70 herum, klingen zu lassen. Dazu lohnt es sich erneut dem sozialkritischen Text zuzuhören oder im Booklet mitzulesen.
Zwischenzeitlich wird auch mal das Tempo erhöht und ordentlich gerockt, wie in dem shuffelnden Bayou Love Child, mit hämmerndem Piano, sich abwechselnden, feurigen Gitarren- und Harp-Soli. Also wirklich, es braucht nicht viel um sich Janis Joplin so heute vorzustellen.

Erneut an die STONES erinnert mich die bluesige Ballade Out Of The Rain. Fängt an als jammernde a cappella Nummer und windet sich, zusammen mit der Slide-Gitarre in eine Art "erdige" Fassung von Worried 'Bout You. Wunderschön zuzuhören und im Solo kommt auch noch ein Schuss Southern-Touch hinzu.
Dann geht's wieder up-beat mit der flotten Aufforderung Say It To My Face. Während der Rhythmus reinster Boogie-Rock'n'Roll ist, glänzt das Gitarrensoli eher mit Bluesläufen. Passt aber natürlich trotzdem bestens zusammen und Nina ätzt sich da stimmlich sowieso drüber hinweg.
Körperlich kann man sich bei der folgenden langsameren Blues-Nummer, in der Nina Good Bye New Orleans verkündet und sich auf den Weg nach Texas begibt, den sie mit einem kurzen You Gotta Move-Zitat beschließt. Kommt gut.
Dort angekommen ist gleich wieder Party angesagt und mit dem Bo Diddley-Beat von So What? und einem leichten funky feeling kommt Bewegung in Arme und Beine. Die Band und ihre Gäste sind unüberhörbar äußerst kompetent und vor allem die Soli lassen immer wieder aufhorchen.
Warum jetzt ausgerechnet der Text von Get Away Jordan, als Einziger, nicht im Booklet abgedruckt ist, entzieht sich meiner Kenntnis wie meinem Verständnis. Zumal mir der Song mit am besten auf diesem Album gefällt. Dieser lockere Rock'n'Boogie, klingt wie direkt aus den 70ern, wie eine perfekte Mischung aus Les Humphries und einer Pub-Rock Band.
Nochmals Richtung Soul und Funk - auch Frau Ana Popovic klingt manchmal recht ähnlich - geht es, wenn Nina Van Horn erklärt warum sie Always French In Bed ist. Nämlich weil..., ach lest doch selber nach.
Das abschließende Some Girls geht dann noch mal zu den Roots und zum akustischen Blues, allerdings in äußerst flotten Tempo. Ähnlich wie auch Rory Gallagher das bei seinen Akustiksets gern gemacht hat. Der würdige Abschluss für diese sehr unterhaltsame und ansprechende CD. Mit dem Gesang dieser, zweifellos "heißen" Frau muss man sich halt anfreunden, oder angefreundet haben, dann kommt das bestens.
Und wie das zu diesem Album kam, wie sich das aus Wohnzimmersessions und Proben entwickelte, kann man sich, ebenfalls sehr unterhaltsam, auf der beiliegenden DVD anschauen. So eine "Beilage" würde man sich zu manchem Album wünschen.

Epi Schmidt, 30.11.2007

 

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