Nine Below Zero

Both Sides Of

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 16.03.2009
Jahr: 2008
Stil: Pub Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Nine Below Zero
Both Sides Of, Angel Air, 2008
Dennis GreavesGuitar, Vocals
Mark FelthamHarmonica, Vocals
Gerry McAvoyBass, Vocals
Brendan O'NeillDrums, Bongos, Vocals
Produziert von: Länge: (CD) 44 Min 12 Sek Medium: CD & DVD
CD:
01. 11 + 1107. Mama Talk To Your Daughter
02. Down In The Dirt Again08. Riding On Th L&N
03. The Rocker09. I Can't Help Myself
04. One Way Street10. Hoochie Coochie Coo
05. Three Times Enough11. Pack Fair & Square
06. Don't Point Your Finger12. Homework / Hit The Road Jack
DVD:
01. Duke10. Bring It In Home To Me
02. Be Careful11. Wild Kicking Horses
03. We Rock The House12. Down By The River
04. You Don't Love Me13. On The Road Again
05. Wipe Away Your Kiss14. Soft Touch
06. White Boys Lost In The Blues15. Ridin' On The L&N
07. Loaded Gun16. Why Don't You Try Me?
08. Ballad Of Dombovar17. I Got My Mojo Working
09. Walkin' By Myself
Bonus Features:
01. We Don't Make Mistakes Soundcheck02. Down By The River
Bonus Tracks:
03. You Know It Ain't Right04. Stone Fox Chase

Wo ich doch eigentlich der Meinung bin, sie hätten sich schon früher gegründet, so haben NINE BELOW ZERO - zumindest unter diesem Namen - ihren ersten Gig "erst" 1979 gespielt. Am 28. Januar war's und somit recht genau 30 Jahre her. 30 Jahre! So lange ist das nun schon wieder und ich bin froh, dass es die Band noch gibt. Wo hätte jemand wie der langjährige Gallagher-Bassist Gerry McAvoy sonst so eine formidable musikalische Heimat finden können?
Eine ganze Reihe hervorragender Pub-Rock'n'Roll'n'Blues-Alben hat die Band schon vorgelegt - gerade ist man dabei, das nächste Studioalbum einzuspielen - aber am besten waren sie immer "live on stage". Wie sich das für eine britische Beer'n'Blues Combo gehört.
Und deswegen vertreiben wir uns die Zeit bis zum neuen Album mit dieser CD/DVD. Natürlich live und in bewährter Besetzung mit Dennis Greaves, Mark Feltham, Gerry McAvoy und Brendan O'Neill. Die CD wurde 2006 auf der Tour durch den Balkan aufgenommen. 30 Jahre hin oder her, mit dem ersten Drum-Schlag geht’s drauf los und es rockt gnadenlos. Die Stimme von Greaves hat vielleicht nicht mehr die jugendliche Frische von vor ein paar Jahrzehnten, aber charismatisch ist sie immer noch und die Vocals werden sowieso die meiste Zeit gedoppelt. Und jedes Mal, wenn 11 + 11 einen Kickdown braucht, dann prescht Markt Feltham, mit seiner unnachahmlichen Blues-Harp, dazwischen und sorgt für neues Feuer im Kessel. Gleichzeitig haben NINE BELOW ZERO auch ein perfektes Gefühl für Dynamik und nehmen das Tempo so problemlos raus, wie sie es wieder aufnehmen. Nach dem ersten Lied ist schon klar, dass auch anno 2006 jede Party von dieser Band auf den Höhepunkt gebracht wird.
Bestens funktioniert der Harmoniegesang der vier Musiker, der sich, wie in Down In The Dirt, gern im Refrain zusammenfügt und den Songs ein kleines Sahnehäubchen verpasst. Diese Schmankerl kommen ansonsten überwiegend vom Mundharmonikavirtuosen Mark Feltham. Immer noch ist es die pure Freude dem zuzuhören, wie er die Töne durch sein Instrument saugt, bläst, zieht und aufs trefflichste verbiegt. Und immer wenn man gerade ungläubig mit dem Kopf schüttelt, legt er noch eine Schippe drauf. Bestens in The Rocker zu hören. Nur geil!

British-Pub-Rock'n'Roll der Güteklasse A gibt’s bei NINE BELOW ZERO immer wenn solche Schnurgeradeaus-Rocker wie One Way Street abgefeuert werden. DR. FEELGOOD schicken hier beste Grüße. Der zusätzliche Kick kommt hier vom Duell Gitarre - Bass. Mit einer erprobten Bühnen-Sau, wie McAvoy, kann man solche "Mätzchen" problemlos einflechten.
Hinter den beiden schuftet Brendan O'Neill und tritt den Jungs permanent in den Arsch und das mit ungeheurem Drive. Three Times Enough soll hier als Beispiel stehen.
Wie auf dem Studioalbum, so beinhaltet Don't Point Your Finger auch live eine gehörige Portion Rockabilly und bringt zusätzlichen Schwung rein. Mama Talk To Your Daughter war immer das einzige Lied - soweit ich mich erinnere - welches mir bei Robben Ford gefallen hat. Erwartungsgemäß kommt der Song bei NBZ weitaus besser. Sicher nicht so filigran, aber - hallo - hier geht’s um Party!
Paradenummer der Band ist und bleibt Ridin' On The L&N mit Felthams genialem Harp-Intro, welches mir leider immer noch zu sehr von der "Live At The Marquee" Scheibe im Kopf hängt, um hier übertroffen zu werden, doch Satisfaction ist auch hier garantiert. Klingt wie THE BLUES BAND auf Speed. Dahinter ein hart-geboogie-tes I Can't Help Myself - "sugar pie honey, you know that I love" - und man sieht den auf und ab hüpfenden Saal förmlich vor sich.
Jetzt ist es zu spät zu stoppen und Hoochie Coochie Coo springt auf den Rock'n'Roll-Zug auf. Natürlich schmeißt Greaves wieder mit Chuck Berry-Riffs und Blues-Licks funkensprühend um sich. Eine Steigerung gefällig? Da wird neue Kohle reingeschaufelt und das feurige Pack Fair & Square, welches schon der J GEILS BAND immer gute Dienste getan hat - fast übergangslos angehängt.
Und aus derselben Quelle sprudelt Homework hinterher, welches nur vermeintlich für etwas Erholung sorgt denn im ruhigen Mittelteil braucht Greaves nur kurz "Hit the road jack, don't you come back" zu singen um ein vielstimmiges "no more, no more, no more" zu ernten. Natürlich geht’s dann noch in den Endspurt, aber trotzdem schade, dass das nach einer ¾ Stunde schon zu Ende ist.

Den Nachschlag kann man sich in Form der DVD holen, die 2007 bei einem Gig in England aufgenommen wurde. Hier gibt’s dann die andere - weit weniger bekannte - Seite der Band zu sehen und hören. Hier wurde ein Akustik- oder Unplugged-Konzert gefilmt und obwohl man sich das von dieser Band nicht so gut vorstellen kann, macht auch diese Seite reichlich Spaß. Das liegt am beachtlich Können der einzelnen Musiker, vor allem auch, was den Harmoniegesang angeht, und - kaum weniger - an den Entertainerqualitäten der Vier. Der Spaß mit dem hier gespielt wird überträgt sich leicht auf das Publikum. Wobei man sagen muss, dass hier schon eine ganz schön angegraute und gerundete Fraktion auf den Sitzen im Saal sitzt. Da würden einige wohl bei einem "regulären" Konzert der Band nicht so weit vorne sitzen. Aber man sollte die Engländer vielleicht nicht unterschätzen!
Nichtsdestotrotz kommen in diesem solche Evergreens wie Down By The River (nein, nicht von Neil Young) besonders gut an, und verleiten auch den Betrachter zum Mitsingen. Die Soul-Nummer Why Don't You Try Me? schlägt in eine ähnliche Kerbe. Höhepunkt ist, wie gehabt, Ridin' On The L&N auf welches mit dem Reißer Soft Touch perfekt hingesteuert wird. Nach wie vor bevorzuge ich die Band "elektrisch", für den Nachmittag ist aber auch die Akustikfassung eine feine Unterhaltung. Erste recht, wenn die Band, in der Bonusabteilung, die "We don't make mistakes" Schnipsel offen legt, oder einen mitnimmt zum Ausflug "Down by the river".
Hier bekommt man gewaltig Lust diese Band mal (wieder) live zu sehen und auf das kommende Studioalbum bin ich auch schon gespannt.
Happy 30th Anniversary NINE BELOW ZERO!

Epi Schmidt, 15.03.2009

 

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