Nion Firebird, ASR / Soulfood, 2010 |
Marzena | Vocals | |||
Siggi Schüßler | Guitars, Bass | |||
Marc Bollow | Drums | |||
Guests: | ||||
Zeus Konrad | Keyboards | |||
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01. Firebird | 07. Wizard & Sage | |||
02. Touch | 08. Soulflower | |||
03. Transformation | 09. Fairytales | |||
04. Eternal Ray | 10. Journey | |||
05. Immortality | 11. Prophecy | |||
06. Conversation | ||||
NION wurde 2004 ursprünglich von MESSENGER Frontmann Siggi Schüßler und der Sängerin Marzena als kurzlebiges Projekt unter dem Arbeitstitel PRIESTESS in Friedrichsthal bei Saarbrücken gegründet, später jedoch umbenannt. "Als Band hat die Priesterin einfach einen Namen bekommen" erklärt Marzena.
Nion ist ein Buchstabe aus der altirischen Ogam-Schrift und laut Band das keltische Pendant zur nordisch-, germanischen Weltenesche Yggdrasil und sei somit bestens geeignet, die "musikalischen Botschaften richtig zu transportieren“.
Mit Drummer Marc Bollow (Ex-BEYOND SERINITY) wurde 2006 die 4-Track-EP "Witches Rune" eingespielt und recht erfolgreich veröffentlicht, sodass aus dem reinen Studioprojekt bald auch eine echte Liveband erwuchs, die verstärkt durch Zeus Konrad an den Keyboards, Kai Stringer (BROKEN GRACE) an der Gitarre und Torsten Peeß (HORUS) am Bass neben diversen Festivalauftritten (Rock Area, Saarbangers...) auch als Support von etablierten Acts wie z. B. LETZTE INSTANZ oder MOONSORROW überzeugen konnte.
Als konsequente Weiterentwicklung steht aktuell ihr erstes Full-length Album in den Startlöchern.
NION beschreiben ihren Stil gerne als "Gothic Power Shred" bzw. auch seit Neustem als "Mystic Metal“, falls man tatsächlich eine Schublade benötigt, tendiere ich persönlich jedoch eher zu "Symphonic Metal" bzw. "Female-fronted Metal“, wobei das Hauptaugenmerk weder auf Geschwindigkeitsrekorde, Doublebass-Stakato, Griffbrettgewichse oder wie Bandleader Siggi es gerne formuliert, auf "Trällerelsen" a la Tara & Co. liegt, sondern auf einer "vielfältigen Mixtur aus treibenden Rhythmen, geheimnisvollen Melodien, orchestralen Elementen und virtuosen Gitarrensoli".
Tatsächlich trägt Sängerin Marzena mit ihrem eigenwilligen Gesangsstil orientalischer und asiatischer Prägung nicht unerheblich zum Widererkennungswert der Band bei und hebt sich erfreulich von der mittlerweile recht langweiligen Flut studierter Sopranistinnen ab, darüber hinaus sorgt sie live mit ihrem Fantasy-Outfit und zahlreichen "Gothic-Bellydance"-Einlagen für Aufsehen.
"Firebird" wurde bis auf die Drums hauptsächlich von Siggi Schüßler in Personalunion eingespielt, wobei für die Keyboards Zeus Konrad seinen Part beisteuern durfte, außerdem kamen diverse Engelsteiner Chöre zum Einsatz, was deutlich besser zur Geltung kommt, als synthetisch generierte Chorpassagen. Für einen entsprechend satten Sound wurde der Endmix in die erfahrenen Hände von Timo Soist im renommierten Hannoveraner Horus Sound Studio gelegt, was sich hörbar bezahlt gemacht hat. Auch optisch präsentiert sich das Album im schicken Digipak samt Booklet und lässt somit kaum Wünsche offen.
Fazit: Kein Opera Metal und das ist auch gut so, ansonsten sei das Album allen Fans des gepflegten Symphonic Power Metal mit Frontfrau bzw. Female-fronted Metal, die auch für geringfügige Abweichungen vom Schema F offen sind zur nachhaltigen Prüfung empfohlen.