Nitrogods Nitrogods, SPV, 2012 |
Oimel Larcher | Bass & Vocals | |||
Henny Wolter | Guitar & Vocals | |||
Klaus Sperling | Drums | |||
Guests: | ||||
Dan McCafferty | Vocals on Whiskey Wonderland | |||
Fast Eddie Clarke | Guitar on Wasted In Berlin | |||
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01. Black Car Driving Man | 07. Lipsynch Stars | |||
02. Demolition Inc. | 08. The Devil Dealt The Deck | |||
03. At Least I'm Drunk In Hell | 09. Rifle Down | |||
04. Gasoline | 10. Riptide | |||
05. Whiskey Wonderland | 11. Wasted In Berlin | |||
06. Licence To Play Loud | 12. Zombietrain | |||
Die Neue MOTÖRHEAD? Es braucht nicht Viel, um das selbst Fans von Lemmy und Co. glauben zu machen. Der High-Energy Rock und die abgrundtiefe Röhre des Sängers, erinnern heftigst an die Motör-Männer. Dazu passt denn auch diese Selbstdeklaration:
“Nitrogods is a no bullshit Rock´n Roll band."
Traditionsgemäß kommen die Schwermetallklänge in Deutschland aus dem Norden und auch NITROGODS machen da keine Ausnahme. Ja, ja, es ist eine deutsche Band, die hier aus den Boxen dröhnt und mit Hannover als Heimatstadt ist sie in einer Hard Rock Hochburg beheimatet.
So, lange Rede - kurzer Sinn: Wer eben noch Freude an den Finnen von LOS BASTARDOS FINLANDESES gefunden hat - so wie ich - der bekommt hier noch eins oben drauf gebraten. Nichts für zarte Gemüter - hier geht’s derb zur Sache.
Und zwar ohne Rücksicht auf Verluste oder Geschwindigkeitsbeschränkungen. Nein, kein Speed Metal aber immer mit dem Fuß auf dem durchgedrückten Gaspedal. Und mit einer Stimme, die Ol' Lemmy zur Ehre genügen würde. Dass da Worte wie "motherfucker" zum Umgangston gehören, verwundert schon nicht mehr. Erinnert bereits Black Car Driving Man - wegen der Stimme - an frühe MOTÖRHEAD, scheint man bei Demolition Inc bereits mitten in einem Album der Band zu sein. Wobei das jetzt nicht nach der absoluten Abkupferung klingt, da sorgen schon die überaus flinken Gitarrensoli von Henny Wolter dafür. Die sind manchmal fast zu schnell und filigran, aber letztendlich passen sich der Lage an.
Zu so einer Musik gehört auch immer ein gewisses dreckiges Lachen im Gesicht. Das schmierige Grinsen stellt sich spätestens bei At Least I'm Drunk In Hell ein. Hat leichte Rockabilly-Einflüsse, sodass mir die Dänen von D-A-D in den Sinn kommen, aber beim Refrain denkt man eher noch an die Kollegen von den TOTEN HOSEN. "Go get some whiskey, pour a bottle on my grave, so you can tell at least I'm drunk in hell!". Geht's noch cooler? J
Auch Gasoline hat so einen typischen Hochenergie-Rock'n'Roll/Rockabilly Touch und rockt natürlich wie die Hölle.
Bei dem Heavy-Buddy-Holly-Beat von Whiskey Wonderland gibt’s einen berühmten Gast und wer könnte es bei so einem Titel anders sein, als NAZARETH-Sachverständiger und -Schreihals Dan McCafferty! Ein klasse Duett, welches da abgeliefert wird. Eine kreischende Blues-Harp im Hintergrund und an vorderster Front die hochfrisierte Schwester der einstmaligen Whiskey Drinkin' Woman - geil!
Wohin Titel wie Licence to Play Loud zielen, muss nicht weiter erläutert werden, außer dass das die geilste "unveröffentlichte MOTÖRHEAD-Nummer" ist, die man sich vorstellen kann! Geht einfach nur gut ab.
Zwischenzeitlich gibt’s auch mal Slide-Gitarren, die dann natürlich an die australischen Verwandten von ROSE TATTOO denken lassen und hin und wieder scheinen mir auch deutsche Geschwister, wie frühe ACCEPT auf Besuch vorbei zu schauen.
Wer das Ganze in Boogie-Form braucht, der sollte schnell zu Rifle Down zappen, da gibt’s das in richtig knackiger Form.
Einen tatsächlichen weiteren Gast findet sich dann tatsächlich noch: Fast Eddie Clarke! Der legendäre Ex-Gitarrist von MOTÖRHEAD gastiert auf Wasted In Berlin und natürlich ist das wieder ein Titel, der den Namen von dessen früherer Band mehr als laut brüllt. Die Soli sind natürlich purer Eddie - nicht übertechnisiert, aber roh und schnell.
Also für mich eine absolute Abgeh-Party-Headbang-Scheibe, die einen - ob man will oder nicht - mitreißt auf eine Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit. Mal punkiger, mal rock'n'rolliger, aber immer mit Drive und Speed.