Jimmy Barnes

Nürnberg, Hirsch, 16.08.2001

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 16.08.2001

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Nürnberg, Hirsch, 16.08.2001

Das letzte Konzert der Deutschland (Mini-) Tour steht an und der "Hirsch" in Nürnberg ist wohl nicht ganz ausverkauft, aber doch sehr gut gefüllt. Jimmy Barnes ist, trotz seiner langen Karriere und seines Kultstatus in Australien, hierzulande immer noch so 'ne Art Insidertipp.
Die Temperaturen im Saal können einem sehr wohl suggerieren, sich in den heißen Gefilden Australiens zu befinden. Da braucht's kein großes "anheizen" durch die Support-Acts. Trotzdem verrichten gleich zwei Band ebenso kurz wie kurzweilig ihren Job.
Die erste, leider teilt sie uns ihren Namen, sofern vorhanden, nicht mit, erweitert denn auch später die Band von Jimmy Barnes. 5 Songs im Slow- bis Midtempo Soulrock und fertig...
Mick Hart, als zweite "Band", nur mit Akustikgitarre und von einem Schlagzeug unterstützt, unterhält schon mehr. Quetscht erstaunlich verfremdete Töne aus seiner Klampfe und hat zum Teil auch eine sehr eigene Art zu singen. Ein bisschen durchgeknallt irgendwie... Na ja, er ist halt Australier...

Keine sonderlich lange Umbaupause, anschwellende JIMMY, JIMMY-Rufe und da ist er auch schon. Love & Hate eröffnet den Set. Schnell wird klar: Heut' wird's laut!
Inzwischen "erblondet", ist Jimmy Barnes stimmlich absolut auf der Höhe. Man muss den Mann einfach live erleben. Ich kenne keinen zweiten Sänger, der von Beginn bis Ende eines Konzerts über dermaßen Power in der Stimme verfügt. Klar, manchmal kreischt er etwas arg, aber: Es macht einfach Spaß.
Genau wie auf der aktuellen Live-CD ist auch hier Seven Days der zweite Song. Da ist nicht mehr viel zu spüren von Bob Dylans Original. Am Schluß des Songs knallt die Band Riffs heraus, dass man (bei geschlossenen Augen) glauben könnte AC/DC stehen auf der Bühne. Kein Scherz!
You Got Nothing I Want bringt alte COLD CHISEL-Tage in Erinnerung. Meine Sorgen, dass es zu "soulig" heute abend werden könnte, schwinden.
Aber natürlich muss auch mal ein ruhigerer Song her. Falls man bei Jimmy von "ruhig" sprechen kann: Too Much Ain't Enough Love macht deutlich, dass die beiden Backgroundsängerinnen einen viel zu schweren Stand gegen diese "Plärre" haben (gibt's da jetzt 'ne Verbindung zu Nürnberg?) [Hör Dir mal die Sprache der Nürnberger an. Dann weißt Du's. Die oberbayrische Redaktion grüßt].
Ein Piano-Stakkato leitet den COLD CHISEL-Klassiker Rising Sun ein. Es fetzt und rock'n'rollt ohne Gnade.
Die Ballade Stone Cold darf nicht fehlen und man muss sagen: Die Anwesenden haben ihre Hausaufgaben gut gemacht. Es wird verstärkt mitgesungen.
Ein weiterer Coversong folgt. Frenetisch gefeiert und lautstark mitgesungen: All The Young Dudes. Jetzt kann nix mehr schief gehen.
Für Driving Wheels kommt Mick Hart zurück auf die Bühne, um den Song mit seiner Lap-Steel Gitarre zu unterstützen. Es klingt klasse und Jimmy pusht sowohl Band als auch Publikum immer weiter.
Wieder ein Klassiker: Khe Sanh. The Last Train out of 'Nürnberg' ist zum Glück noch nicht dran. Wenn Mr. Barnes nicht ein solches Organ hätte, würde der Text auch vom Publikum laut genug zu verstehen gewesen sein.
River Deep, Mountain High hätte Tina Turner vielleicht auch gern mal in dieser Version gebracht. Glaubt mir: Es wäre beim Versuch geblieben...
Lover Lover war, glaub' ich, sogar mal 'ne Art Hit in Germany.
"Working hard to make a living....". Ja! Working Class Man. Wohl sowas wie Jimmys persönliche Hymne. Und seine Begleitband feuert aus allen Rohren. Der Gitarrist, David Leslie, gefällt mir sehr gut. Nichts überflüssiges spielend und manchmal leider etwas zu leise (jawohl!), bringt er genau die richtige Power für die Songs. Ebenso der Bassist, der zusammen mit dem Drummer "schiebt" ohne Ende. Wie gesagt: Die beiden Sängerinnen haben einen schweren Stand und so tritt Jimmy bei einem Song in die zweite Reihe und überlässt der "etwas fülligeren" den Lead-Gesang.
Viel zu schnell vergeht die Zeit. Trotz der Temperaturen und der gewaltigen "Wall Of Sound".

Zur Zugabe präsentiert die Band den Song, den Jimmy Barnes schon mit INXS aufgenommen hat: Good Times. Könnte auch das Motto für heute abend sein: "We're gonna have a good time tonight, Rock'n'Roll Music gonna be alright....
Na, jetzt wird noch was ruhiges als Rausschmeißer kommen.
Von wegen, weit gefehlt! Mick Hart kommt zurück auf die Bühne und Gitarrist David Leslie leitet Goodbye (Astrid Goodbye) ein. Ebenfalls aus dem COLD CHISEL-Fundus (Jimmys Ex-Band, hatte ich es noch nicht erwähnt?). Jetzt geht nochmal die Post ab, Jimmy und Mick teilen sich die Vocal-Parts. Wie heißt es in einem anderen Song: "Do Or Die", und sterben will hier keiner, also drauf und durch. Jimmy feuert seine Jungs und Mädels an, immer schneller und schneller zu werden. Wir müssen gleich abheben. Kurz vor der Schallmauer beendet Mr. Jimmy Barnes ein tolles Konzert.

Um mich herum zufriedene, ausgelaugte Menschen, ich bin nass 'bis auf die Knochen', meine Ohren scheppern... Schnell noch zum Merchandisestand und die neue Live-CD gekauft. Schließlich muss ich das nächste Woche irgendwie nochmal wiederholen...

Epi Schmidt, 18.08.2001

 

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