Final Depravity

Mass Murder Machine
Wortmord
Blackfire

Oberhausen, Saint, 31.10.2010

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 02.12.2010
Stil: Heavy Metal

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Redakteur(e):

Maurice Schreiber


Final Depravity, Wortmord, Blackfire, Mass Murder Machine,
Oberhausen, Saint, 31.10.2010

Ein seltsamer Ort, dieses Saint in Oberhausen. Ehemals der „Starclub“, wurde die Location in den letzten Jahren umgebaut und mit kirchlich und sakral anmutender Innenausstattung versehen, und so schauen Heilige von der Dachfassade aus zu, während zugleich in den nächsten Stunden das volle Thrash- und Death-Metalbrett aufgefahren wird. Skurril. Für nur runde 7 EUR darf sich der Fan der harten Musikklänge auf vier Bands recht unterschiedlicher Couleur freuen. Die kleine Halle wird jedoch mit gut 100 Zuschauern leider nur spärlich gefüllt. Schade, denn wohl nur wenige wissen, daß hier an diesem Helloween-Abend immerhin zwei Semi-Legenden des Ruhrpott-Thrashs zusammen mit zwei neueren Bands auf der Bühne stehen. Für einige Eingefleischte wird es jedoch quasi zu einem Familientreffen.

Den Anfang machen MASS MURDER MACHINE aus Essen, die bereits KATAKLYSM auf deren Tour in der Bochumer Matrix supporten durften. Die Band treibt wohl schon seit einigen Jahren ihr Unwesen in der hiesigen Metalszene und holzt direkt mit ihrer Melange aus Thrash-, Death- und Modern-Metal alles in Grund und Boden. Nach einem kurzen Intro geht es los mit Claws of rage, über Songs wie Aggressor und Good day to die, bis hin zu World slavery. Nach einer Zugabe geht der in etwa 35-minütige Gig zu Ende und es bleibt ein zwar nicht spektakulärer, aber sehr solider Auftritt in Erinnerung. Eine gute Einstimmung auf die nächsten Truppen und auch das Merch gibt es zu fairen Preisen!

Als nächstes entern BLACKFIRE die Bühne und ja – es ist die neue Band um Frank Blackfire, den einstigen Gitarristen von SODOM, der unter anderem das Thrash-Referenzwerk "Agent Orange“ mit eingespielt hat. Und so gibt es eine seltsame Mischung aus Thrash und eher gemäßigterem Metal mit einem Instrumental-Intro zu hören und zu sehen. Leider hat der Gitarrero mit einigen Soundproblemen zu kämpfen und das Gitarrenkabel verabschiedet sich gelegentlich. Das gehört jedoch zum Rock'n'Roll dazu und Frank meistert dies problemlos mit dem einen oder anderen lockeren Spruch gen Zuschauermenge. Apropos Publikum: Dieses besteht aus einer wilden Mischung aus alten Hasen der Ruhrpott-Szene und einigen jüngeren „Kids“, die den alten Vorbildern ebenso gespannt zuschauen. Die sieben Songs umfassende Setlist umfaßt neben eigenen Songs wie das äußerst gelungene Ordered life oder Strange ways zum Ende hin auch die SODOM-Coverversion Sodomy and lust, die erwartungsgemäß von den Anwesenden vor der Bühne lautstark abgefeiert und mitgegröhlt wird. Frank Blackfire wirkt ebenso wie seine beiden Mitstreiter sehr agil und motiviert, und so kann dieses Mini-Comeback durchaus als gelungen bezeichnet werden.

Noch mehr Stimmung kommt jedoch auf, als nach einer kurzen Pause WORTMORD die Bühne stürmen. Hier handelt es sich um die neue Band des ex-SODOM Gitarristen Grave Violator, die sich mit ihrem OldSchool-Thrash mit deutschen Texten eine kleine Nische geschaffen hat. Hier wird wild drauflos gerockt, daß es eine wahre Freude ist! Kein Wunder: Die simpel gestrickten, aber sehr effektiven Songs gehen direkt ins Ohr und bleiben dort auch hängen. Zudem hat die Band, allen voran Frontmann Uli Mentzel, eine sehr sympathische Ausstrahlung und wirkt äußerst authentisch. Knaller der Marke Armee der Finsternis, Einfach mal die Fresse halten oder Willkommen im Club der lebenden Leichen werden einem nur so um die Ohren gehauen und machen einfach Spaß. So hat organisierter Lärm zu klingen! Einen kleinen Höhepunkt des Auftritts bekommt man geboten, als kein geringerer als der junge Sohn von Grave Violator, Josh, die Bühne stürmt und sich stimmlich voll einbringt. Aus dem kleinen Burschen könnte mal ein großer Thrasher werden! Eine Band hat er eigenen Berichten zufolge auch schon. Schön auch zu sehen, wie Frank Blackfire den Gig gespannt in den vorderen Reihen mitverfolgt.

Als letzten Act des Abends gibt es die Newcomer-Hoffnung FINAL DEPRAVITY zu sehen. Diese junge Band spielt Thrash-Metal mit leichten Death-Metal-Anleihen und macht ihre Sache sehr gut. Heute präsentieren sie zudem ihr Debutalbum "Nightmare 13“. Passend zum Helloween-Termin treten die Jungs in verschiedenen „mörderischen“ Verkleidungen auf, und steigern den hohen Unterhaltungswert damit noch zusätzlich. Auch eine Kettensäge kommt zum Einsatz. Die rauhen Songs der Marke "Turn this life, Vortex, Veil of secrecy" oder "Fearing the flood" kommen knüppelhart und direkt rüber und erfreuen die wachsende Fangemeinde. Zwar wurde das alles schonmal in ähnlicher Weise gehört, aber ordentlich machen sie ihr Ding allemal. Möglicherweise könnte FINAL DEPRAVITY noch eine rosige Zukunft bevorstehen. Die Motivation ist jedenfalls da.

Somit kann man hier von einem sehr gelungenen Helloween-Abend mit amtlicher Metal-Vollbedienung zu einem wirklich günstigen Eintrittspreis sprechen. Schade nur, daß auch hier die Besucherzahlen sehr gering waren und nur wenige diesem kleinen Event beigewohnt haben.

Maurice Schreiber, 31.10.2010

 

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