Phönix Rising

Distance Call

Oberhausen, Saint, 20.11.2010

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 18.12.2010
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Maurice Schreiber


Phönix Rising, Distance Call,
Oberhausen, Saint, 20.11.2010

Gerade mal ein paar Zuschauer haben sich vor der Bühne des Saint in Oberhausen eingefunden, als der Rezensent pünktlich zu Konzertbeginn um 20.00 eintrifft. Es bleibt noch eben Zeit, sich ein Kaltgetränk zu besorgen und schon geht es los! Heute stehen zwei Bands aus dem näheren Umkreis auf dem Programm, um den Fan klassischer Metalklänge auf eine musikalische Zeitreise zurück in die 80er Jahre zu verbannen. Die Rede ist von DISTANCE CALL und PHÖNIX RISING, wobei es letztere bereits seit 1998 gibt. Und so sieht man einige bekannte Gesichter im Publikum, die fernab jeglicher neuer Trends dem guten, alten Heavy Rock (scheinbar) längst vergangener Tage frönen. Und das ist gut so, denn sie werden heute abend garantiert nicht enttäuscht werden!

Den Start machen also DISTANCE CALL um Sängerin Korry (ex-THE MYSTERY). Direkt los geht es mit dem Kracher Rock the night, und schon weiß man, wo es lang geht: Geboten wird traditioneller Hardrock/Metal mit Frauengesang, der einen an Achtziger-Kombos wie WARLOCK, LEE AARON oder die göttlichen HEADPINS aus Kanada erinnert. Und die Band macht ihr Ding äußerst gut! Zwar haben sie noch keine vollwertige CD am Start, jedoch ein 3-Track-Demo, das an diesem Abend für wenig Geld an die Frau/den Mann gebracht wird. Darauf zu finden sind die Songs Bricks, Wings of love und Ray of light, die allesamt auch den Weg in die Setlist finden. Korry klingt wie eine Rockröhre (kein Wunder, hat sie doch u.a. bei GUDRUN LAOS Gesangsunterricht bekommen) mit rauchiger Stimme, Gitarrist Robby überzeugt mit virtuosem Gitarrenspiel, das nicht selten an Eddie Van Halen erinnert, und auch die Rhythm-Section bestehend aus Joern (Drums) und Arno (Bass) macht einen äußerst soliden Job. Tracks wie Set me on fire, Thunderstorm und Ray of light krachen von vorne bis hinten, aber auch für gefühlvollere Momente ist Platz (First Kiss, Wings of love). Einzig die gesamte Bühnenpräsenz wirkt teils noch etwas steif und unbeholfen, aber angesichts der Tatsache, daß es die Band noch nicht allzulange gibt, auch verständlich. Zum Ende des elf Tracks umfassenden Gigs gibt es dann noch eine Covernummer von DEEP PURPLE (Burn) zu sehen, und so hinterlassen DISTANCE CALL jede Menge zufriedener Gesichter und ernten völlig zurecht ordentlich Beifall der anwesenden Rockerschaft. Ein sehr schöner Opening Act, und nebenbei ist auch Korrys Haarpracht eine Augenweide.

Es bleibt in der Pause etwas Zeit, sich neu mit Getränken zu versorgen oder am Merchandise-Stand das eine oder andere T-Shirt zu begutachten, bevor es mit PHÖNIX RISING, dem Headliner des Abends, direkt weitergeht. Die Jungs haben ein neues Album im Gepäck, „Crime scene cleaner“, das heute und hier promoted wird. Dabei handelt es sich bereits um das Zweitwerk der Truppe („I“ erschien bereits 2006), die 3-Track-CD „Thunder & Lightning“ außen vor genommen. Und so wird ein Querschnitt aus eben diesen Alben und der einen oder anderen Covernummer geboten. Und bei einem kann man sich sicher sein: PHÖNIX RISING kommen supersympathisch rüber und machen einfach nur Spaß! Hier wird richtig guter, klassischer Heavy Metal geboten mit allen Zutaten, die einfach dazugehören: Peitschende Drums, wummernde Bässe, eine gute und abwechslungsreiche Gitarrenarbeit des Gespanns Peter Klein/Erik Arntzen und eine kraftvolle, zum Glück nicht allzu hohe, dafür aber schön variable Stimme. Zudem wird auch ständig Blickkontakt zum Publikum gehalten (insbesondere Basser Michael Minten wirkt supercool und post/grinst wie ein junger Gott!) und zum Mitmachen animiert. Hier stechen auch die lässigen Ansagen von Sänger Ralf Riebatzki sehr positiv heraus, der mehr als einmal an die guten, alten 80er erinnert und dies dem Publikum unmißverständlich mitteilt (Wild & crazy nights spricht für sich!). Gerockt und gebangt wird zu einer Setlist von rund 15 Songs, die auch größtenteils im Ohr hängenbleiben und vom Publikum schön abgefeiert werden. Von Digital Dreams, über Sunset Hero, bis hin zu Thunder & Lightning und Lost soul werden alle Register des guten Heavy Rocks gezogen und für kurzweilige Metal-Unterhaltung ist gesorgt. Auch oder gerade die Songs vom neuen Album „Crime scene cleaner“ wirken sehr ausgereift und auf hohem Niveau (Police chase, Stand up), nur der Coversong Sleeping in my car erscheint hier etwas deplaziert. Als Zugabe gibt es noch den Klassiker Doctor doctor von UFO, der sehr gut dargeboten wird und die Fans äußerst glücklich stimmt. Und so wird ein sehr gelungener und cooler Undergound-Gig beendet, und man freut sich schon auf das nächste Konzert, bei dem PHÖNIX RISING das Haus rocken werden!

Nach der Show legt noch Szene-Veteran DJ Otti auf und zu vielen Klassikern der harten Rockmusik wird anschließend bis in die tiefe Nacht hinein gefeiert. Ein toller Abschluß eines kleinen, aber feinen Metalkonzerts!

Maurice Schreiber, 20.11.2010

 

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