Ohrenfeindt Motor An!, AFM Records/Soulfood, 2015 |
Andi Rohde | Schlagzeug, Perkussion, Hintergrundgesang | |||
Pierre "Keule" Blesse | Gitarren, Hintergrundgesang | |||
Chris Laut | Gesang, Bass, Mundharmonika | |||
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01. Zeit für Rock'n'Roll | 07. Motor an | |||
02. 1910 | 08. Aus | |||
03. Die Hoffnung stirbt zuletzt | 09. Für Rock'n'Roll gebaut | |||
04. Nimm die Kohle und renn | 10. Reich würde schon reichen | |||
05. Gib mir mein Problem zurück | 11. Lass die High Heels an | |||
06. Früh oder später | 12. Betriebsfest | |||
Die hamburgerischen AC/DC-Ableger OHRENFEINDT haben ein neues Studioalbum, ihr insgesamt sechstes, rausgehauen. “Motor An!“, so heißt der Longplayer, wurde von uns regelrecht obduziert.
Die, an Gitarren und Schlagzeug mittlerweile einmal mehr umbesetzte, Drei-Mann-Kapelle lässt nichts anbrennen. Man könnte allerdings auch weniger schmeichelhaft sagen, sie geht auf Nummer sicher, um bloß ja nichts falsch zu machen. Aber wer will oder braucht, wenn er (wie bereits so oft) Hard Rock mit gehörigen Rock’n’Roll- und Blueseinfärbungen nach Art des Young-Clans haben kann, schon Experimente oder gar Innovationen? Wohl niemand, oder? Und weshalb bitteschön, sollte die versammelte Meute diesen dann nicht unverändert kriegen, wenn es sie ausgerechnet jetzt danach verlangt? Eben! Alles bloß eine Frage der momentanen Gemütslage.
Die Texte behandeln alles Mögliche wie Rock’n’Roll als Lebenseinstellung, den FC St. Pauli, eine katastrophale Gebrauchsanweisung, einen fehlgeleiteten Lottogewinn, falsche Freunde, Ärger mit dem Finanzamt, Liebe, Liebeskummer, Gegensätze, Gier, Schuhe und eine betriebliche Feierlichkeit. Die Worte sind durch die Bank zwar nicht gerade anspruchsvoll gewählt, kommen dafür jedoch ziemlich direkt und treffend auf den Punkt.
“Motor An!“ groovt höllisch, macht jede Party zum erschöpfenden Bewegungsereignis und erhebt die Kurzweil zum lebenslangen Motto. Über ihre Verehrung und Leidenschaft für ihre weltweit vergötterten Helden sind OHRENFEINDT längst selber zum Kultobjekt geworden. Wieso auch nicht? Schließlich verbreiten sie ebenfalls Spaß und Feierlaune ohne Ende.